Schlagwort: Selbstführung

Self Defence for Leaders 07 – Digitale Stressoren fressen dich auf

Es begann mit einem Geräusch. Dieses leise Summen, das mein Handy von sich gab, wenn eine Nachricht hereinkam. Tagsüber fiel es kaum auf, es war ein ständiger Begleiter – ein Hintergrundrauschen, das ich schon fast nicht mehr wahrnahm. Doch abends oder nachts, wenn alles still war, hörte ich es mit einer Intensität, die mich wach machte. Ich war darauf trainiert, sofort zu reagieren, wenn das Signal kam. Pawlow in Reinform. Und irgendwann fiel mir auf, dass es nicht nur mein Handy war, das summte – es war auch mein Kopf. Mein Gehirn war in einem permanenten Alarmmodus. Ich konnte mich nicht entspannen, weil mein Unterbewusstsein jederzeit mit einer neuen Meldung rechnete. Ich war auf Abruf, ohne es wirklich zu merken.

Ich war immer erreichbar. Immer. Es fühlte sich an wie eine unausgesprochene Regel, die ich mir selbst auferlegt hatte. Wenn das Team Fragen hatte, war ich da. Wenn die E-Mail mitten in der Nacht kam, antwortete ich am Morgen noch vor dem ersten Kaffee. Wenn jemand an einem Sonntag eine Idee teilte, reagierte ich darauf. Was ich nicht bemerkte, war, dass ich dabei meine eigene Grenze längst überschritten hatte. Ich war nicht nur für andere da – ich hatte mich selbst aus dem Blick verloren.

Der Moment der Erkenntnis kam, als ich im Urlaub war und meine Partnerin mich darauf hinwies, dass ich mehr Zeit auf mein Handy starrte als auf das Meer vor mir. Es war dieser Satz: „Bist du überhaupt hier?“ Ich hörte ihn, und etwas in mir brach. Natürlich war ich nicht wirklich dort. Ich war überall, nur nicht in der Gegenwart. Ich war bei allen, aber nicht bei mir! Ich begann nachzudenken. Wie konnte ich in einer Welt leben, in der ich mich selbst nicht mehr wahrnahm? Wann war es passiert, dass meine eigenen Bedürfnisse hinter die ständige Erreichbarkeit für andere gerückt waren? Und warum hatte ich es so lange ignoriert?

Als ich zurückkam, beschloss ich, etwas zu ändern. Ich begann mit einem radikalen Schritt: Alle Alarme, Klingeltöne und Benachrichtigungen auf meinem Handy wurden deaktiviert. Kein Piepsen, kein Klingeln, kein Banner, das aufploppte, wenn eine Nachricht eintraf. Ich setzte mir klare Erreichbarkeitsfenster und kommunizierte sie offen mit meinem Team und meinen Kontakten. Und dann wartete ich auf die Reaktionen. Tatsächlich gab es anfangs Unverständnis. „Warum antwortest du nicht sofort?“ „Hast du meine Nachricht nicht gesehen?“ Doch es war eine bewusste Entscheidung, die ich nicht rückgängig machen wollte. Ich musste lernen, meine Zeit zu schützen.

Es fühlte sich anfangs seltsam an – fast wie ein Kontrollverlust, und es stieß nicht überall auf Gegenliebe. Viele waren meinen Service gewohnt und wollten nicht auf die schnelle Reaktionszeit verzichten. Doch schon nach wenigen Tagen merkte ich, wie viel ruhiger mein Kopf wurde, was mich bestätigte und mir Mut gab, diesen Kurs weiterzufahren. Ich begann, mehr zu lesen, mich mit meiner Familie auszutauschen und vor allem bewusster zu leben. Und plötzlich fiel mir auf, wie oft ich vorher nur halb anwesend gewesen war – körperlich da, aber geistig abwesend.

Das Schwierigste war, die Erreichbarkeit auch für mich selbst zu akzeptieren. Ich dachte, ich müsste ständig verfügbar sein, um meinen Job gut zu machen. Doch die Wahrheit war: Meine ständige Präsenz nahm meinem Team die Möglichkeit, selbst Verantwortung zu übernehmen. Und sie nahm mir die Luft zum Atmen. Ich erkannte, dass gute Führung nicht bedeutet, immer verfügbar zu sein – sondern klar zu kommunizieren, wann man erreichbar ist und wann nicht. Indem ich Grenzen setzte, gab ich meinem Team den Raum, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Und ich erkannte: Sie kamen wunderbar zurecht.

Heute bin ich nicht mehr Sklave meiner Klingeltöne. Und wenn ich abschalte, dann richtig. Denn ich habe gelernt, dass digitale Erreichbarkeit kein Zeichen von Stärke ist – sondern von Stress, den man sich selbst macht. Inzwischen genieße ich es, mein Handy für Stunden beiseite zu legen und echte Gespräche zu führen. Mein Kopf ist freier, meine Gedanken klarer. Ich bin präsenter in meinem Leben. Und das hat alles verändert.

Führung beginnt bei dir!

Grüße Michaelus

#SelfDefenceForLeaders #DigitaleDetox #Erreichbarkeit #Leadership #Resilienz

Kleine Veränderungen 22: Aufrechte Haltung einnehmen

Die Art und Weise, wie wir unseren Körper halten, sagt viel über uns aus – nicht nur gegenüber anderen, sondern auch uns selbst. Eine aufrechte Haltung beeinflusst nicht nur unser äußeres Erscheinungsbild, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf unser inneres Wohlbefinden und unsere mentale Gesundheit. Viele von uns verbringen Stunden am Schreibtisch, in Meetings oder auf der Couch, ohne darüber nachzudenken, welche Haltung wir dabei einnehmen. Doch die Art, wie wir sitzen oder stehen, kann entscheidend sein, wie wir uns fühlen – körperlich und emotional.

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich aufgrund eines Burnouts eine Verhaltenstherapie begann. Damals war ich in einem Zustand der ständigen Erschöpfung und Unzufriedenheit. Während der Reha und Wiedereingliederung bemerkte ich, dass ich oft völlig zusammengesackt dasaß, mit nach vorne gebeugtem Oberkörper und hängenden Schultern. In einer der Therapiesitzungen machte mich mein Therapeut darauf aufmerksam, dass meine Körperhaltung möglicherweise zu meinem schlechten Allgemeinbefinden beitrug. Auf den ersten Blick schien das trivial – schließlich, wie viel Einfluss sollte die Art, wie ich sitze oder stehe, wirklich auf mein inneres Wohlbefinden haben? Doch als ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigte, wurde mir klar, wie tiefgreifend die Auswirkungen tatsächlich sind.

Durch das ständige Zusammenkrümmen meines Oberkörpers lastete enormer Druck auf meinem Zwerchfell und Bauch, was meine Atmung erschwerte. Ich atmete flach und oberflächlich, anstatt tief und gleichmäßig, was wiederum zu einer anhaltenden Müdigkeit und einem Gefühl der Enge führte. Atemnot und flache Atmung waren ständige Begleiter, und es war kaum verwunderlich, dass ich mich in diesem Zustand nicht gut fühlte. Die körperlichen Auswirkungen dieser Haltung waren deutlich spürbar, aber auch die emotionalen Konsequenzen waren nicht zu übersehen.

In der Therapie lernte ich, dass unsere Körperhaltung eng mit unseren Emotionen und unserem Selbstbewusstsein verknüpft ist. Wenn wir uns zusammenkrümmen, geben wir unserem Gehirn das Signal, dass wir uns klein und unsicher fühlen. Diese Haltung drückt nicht nur Unsicherheit aus, sondern verstärkt dieses Gefühl auch in uns selbst. Es ist ein Teufelskreis: Eine schlechte Haltung führt zu einem schlechten Selbstbild, das wiederum die schlechte Haltung verstärkt.

Eine aufrechte Haltung hingegen hat eine ganz andere Wirkung. Sie öffnet die Brust, entlastet das Zwerchfell und erleichtert die Atmung. Mit dieser Haltung geben wir unserem Körper das Signal, dass wir stark, selbstbewusst und bereit sind, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen. Diese kleinen, aber mächtigen Korrekturen an der Körperhaltung führten dazu, dass ich mich wacher, fokussierter und insgesamt besser fühlte. Es war, als ob mein Körper und mein Geist wieder in Einklang kamen.

Es ist faszinierend, wie stark der Zusammenhang zwischen Körper und Geist ist. Eine aufrechte Haltung vermittelt nicht nur nach außen ein Bild von Selbstbewusstsein, sondern wirkt auch nach innen. Sie hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Selbstwertgefühl. Indem wir unseren Körper aufrecht halten, senden wir unserem Gehirn das Signal, dass wir uns stark und kompetent fühlen. Diese kleine Veränderung in der Körperhaltung kann einen großen Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden haben.

Doch die Vorteile einer guten Körperhaltung gehen weit über das Selbstbewusstsein hinaus. Eine aufrechte Haltung fördert auch die Gesundheit unserer Wirbelsäule und beugt Rückenproblemen vor, die durch langes Sitzen in falscher Haltung verursacht werden können. Viele von uns sitzen stundenlang vor dem Computer oder auf der Couch, oft in einer Position, die alles andere als gesund ist. Die Folgen zeigen sich nicht sofort, aber im Laufe der Zeit können sie zu ernsthaften Rücken- und Nackenbeschwerden führen.

Ich habe aus eigener Erfahrung gelernt, wie wichtig es ist, regelmäßig die eigene Haltung zu überprüfen – sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen. Es geht nicht darum, sich starr und unnatürlich aufrecht zu halten, sondern darum, eine entspannte und gleichzeitig aufrechte Haltung einzunehmen. Mir hat es geholfen, mir vorzustellen, dass ein unsichtbarer Faden meinen Kopf nach oben zieht, während meine Schultern entspannt nach unten sinken. Diese kleine Vorstellung half mir dabei, meine Haltung automatisch zu korrigieren, ohne dass ich mich unwohl oder verkrampft fühlte.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich während meiner Therapie lernte, ist, wie sich die Atmung auf unser Wohlbefinden auswirkt. Eine schlechte Haltung führt oft zu flacher Atmung, was wiederum dazu führt, dass unser Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Das führt zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und einem allgemeinen Gefühl der Anspannung. Eine aufrechte Haltung erleichtert es hingegen, tief und gleichmäßig zu atmen. Das Zwerchfell kann sich frei bewegen, die Lungen können sich vollständig füllen, und der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Diese tiefe Atmung wirkt beruhigend und entspannend und hilft, Stress abzubauen.

Es ist erstaunlich, wie sehr sich kleine Veränderungen in der Körperhaltung auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken können. Indem ich bewusst auf meine Haltung achtete, stellte ich fest, dass ich mich nicht nur körperlich besser fühlte, sondern auch emotional stabiler und selbstbewusster wurde. Diese Veränderung war nicht über Nacht zu spüren, sondern entwickelte sich nach und nach. Doch mit der Zeit bemerkte ich, dass ich weniger gestresst und insgesamt ausgeglichener war.

Es war nicht immer einfach, diese neue Haltung in meinen Alltag zu integrieren. Schließlich war es eine Gewohnheit, mich zusammenzukrümmen, und Gewohnheiten zu ändern erfordert Zeit und Geduld. Doch ich fand Wege, um mich regelmäßig an meine neue Haltung zu erinnern. Eine der effektivsten Methoden war, Pausen in meinen Alltag einzubauen, in denen ich mich dehnte oder leichte Atemübungen machte. Diese kleinen Pausen halfen mir nicht nur, meine Haltung zu korrigieren, sondern gaben mir auch die Möglichkeit, Verspannungen zu lösen und meinen Geist zu entspannen.

Eine weitere Erkenntnis, die ich während meiner Therapie gewann, war, dass Haltung nicht nur eine physische Angelegenheit ist, sondern auch eine mentale. Es geht nicht nur darum, wie wir unseren Körper halten, sondern auch darum, wie wir uns selbst sehen und fühlen. Eine aufrechte Haltung ist ein Ausdruck von Selbstrespekt und Selbstfürsorge. Sie zeigt, dass wir uns um uns selbst kümmern und uns die Aufmerksamkeit schenken, die wir verdienen. Diese Verbindung zwischen Körper und Geist ist unglaublich kraftvoll. Indem wir unseren Körper bewusst aufrecht halten, können wir unser inneres Selbstbild positiv beeinflussen.

Die positiven Auswirkungen einer guten Körperhaltung gehen jedoch weit über das eigene Wohlbefinden hinaus. Sie beeinflussen auch, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Menschen, die aufrecht stehen oder sitzen, wirken selbstbewusst, kompetent und stark. Sie strahlen eine Energie aus, die andere Menschen anzieht und Vertrauen erweckt. Diese äußere Wirkung ist oft das erste, was andere an uns bemerken, noch bevor wir ein Wort gesagt haben. Es ist erstaunlich, wie sehr unsere Haltung unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unser berufliches Leben beeinflussen kann.

Doch trotz all dieser positiven Effekte ist es nicht immer einfach, eine aufrechte Haltung zu bewahren. Besonders in stressigen oder hektischen Zeiten neigen wir dazu, uns wieder zusammenzukrümmen und in alte Muster zurückzufallen. In solchen Momenten ist es wichtig, sich selbst daran zu erinnern, dass eine gute Haltung kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit. Sie hilft uns, gesund und stark zu bleiben, sowohl körperlich als auch emotional.

Eine der besten Möglichkeiten, um eine aufrechte Haltung in den Alltag zu integrieren, ist, regelmäßig Pausen für Dehnübungen oder kurze Spaziergänge einzubauen. Diese Pausen helfen nicht nur, Verspannungen zu lösen, sondern geben uns auch die Möglichkeit, uns wieder auf uns selbst zu besinnen und unsere Haltung zu überprüfen. Es ist erstaunlich, wie viel besser man sich fühlt, wenn man sich nur ein paar Minuten Zeit nimmt, um bewusst auf die eigene Haltung zu achten und tief durchzuatmen.

Für mich war die Veränderung meiner Körperhaltung eine der wichtigsten kleinen Veränderungen, die ich auf meinem Weg zu mehr Selbstfürsorge und Resilienz vorgenommen habe. Es war ein langer Prozess, aber die Auswirkungen auf mein Wohlbefinden und meine Lebensqualität waren enorm. Ich fühle mich heute nicht nur körperlich besser, sondern auch emotional stärker und ausgeglichener. Diese kleine Veränderung in meiner Haltung hat mir geholfen, mich selbst besser wahrzunehmen und mich bewusster um meine Gesundheit zu kümmern.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Haltung dich belastet oder dass du dich oft müde und gestresst fühlst, könnte es sich lohnen, deine Körperhaltung einmal genauer zu betrachten. Schon kleine Korrekturen können einen großen Unterschied machen. Es ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg, um mehr Selbstbewusstsein, Energie und Wohlbefinden in deinen Alltag zu bringen. Und das Beste daran: Du kannst sofort damit anfangen, ohne große Anstrengungen oder Investitionen. Alles, was du brauchst, ist ein wenig Achtsamkeit und die Bereitschaft, dich selbst zu verändern.

Es mag anfangs ungewohnt sein, aber mit der Zeit wirst du feststellen, wie sehr sich deine Haltung und dein Wohlbefinden verbessern. Du wirst dich wacher, fokussierter und insgesamt ausgeglichener fühlen. Diese kleine Veränderung kann eine große Wirkung haben – auf deine Gesundheit, dein Selbstbewusstsein und dein Leben insgesamt. Es ist erstaunlich, wie viel Einfluss eine aufrechte Haltung auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität haben kann. Probiere es aus – es lohnt sich.

Kleine Veränderungen 21: Ordnung halten

Früher war ich das, was man als „echten Chaoten“ bezeichnen würde. Überall, wo ich mich aufhielt, hinterließ ich eine Spur von Unordnung. Es war fast so, als ob ich eine kleine, persönliche Naturkatastrophe wäre. Das haben mir im Laufe der Zeit auch viele Menschen unabhängig voneinander bestätigt, und das Beste daran: Ich sah es selbst kaum. Wenn ich mich in einem unordentlichen Raum befand, bemerkte ich das Chaos nicht sofort, weil ich eine hohe Toleranz gegenüber Unordnung entwickelt hatte. Diese Situation führte dazu, dass ich regelmäßig in einem Umfeld lebte, das nicht nur chaotisch, sondern auch stressig und belastend war.

Ein Schlüsselerlebnis auf meinem Weg zu mehr Ordnung war ein Gespräch mit der Mutter meiner damaligen Partnerin. Sie sagte in einem Moment der Reflexion: „Michaelus, ich bin einfach zu faul, um unordentlich zu sein!“ Dieser Satz blieb mir lange im Gedächtnis, obwohl ich ihn damals nicht wirklich verstand. „Zu faul, um unordentlich zu sein?“ Das ergab für mich keinen Sinn. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, was sie meinte. Unordnung verursacht letztlich mehr Arbeit und Zeitaufwand, weil man irgendwann alles wieder in Ordnung bringen muss. Anstatt kontinuierlich kleine Aufgaben zu erledigen, stapeln sich die Dinge, bis man vor einem Berg von Arbeit steht.

Nachdem ich eine besonders schwierige Phase durchlebt hatte – einen Burnout, der mein Leben grundlegend veränderte – wuchs in mir der Wunsch nach mehr Struktur und Ordnung. Ich erinnerte mich an den Satz der Mutter meiner Partnerin und begann, ihn in meinem Leben anzuwenden. Sie hatte recht: Ordnung zu halten ist einfacher, als die Folgen von Chaos zu beseitigen. Wenn man kontinuierlich kleine Aufgaben erledigt, spart man sich am Ende einen großen Aufwand.

Früher sah mein Umgang mit Unordnung folgendermaßen aus: Ich ignorierte das Chaos, bis es so schlimm wurde, dass es mich störte. Doch dieser Punkt war schwer zu erreichen, da ich, wie bereits erwähnt, eine hohe Toleranz gegenüber Unordnung entwickelt hatte. Wenn ich schließlich die Schwelle erreicht hatte, ging oft ein ganzer Tag oder sogar das Wochenende drauf, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Diese Aufräumaktionen waren frustrierend und machten keinen Spaß. Ich fühlte mich überwältigt von der Menge der Dinge, die ich auf einmal erledigen musste. Das führte dazu, dass ich oft schon nach kurzer Zeit die Motivation verlor und mich in einem Teufelskreis aus Unordnung und Aufräumaktionen befand.

Es musste sich etwas ändern. Also entschied ich mich, meinen Umgang mit Ordnung radikal zu verändern. Ich begann, kleine Aufgaben sofort zu erledigen, anstatt sie auf später zu verschieben. Während ich zum Beispiel darauf wartete, dass das Nudelwasser kochte, wischte ich schnell die Arbeitsflächen ab. Auf dem Weg in die Küche nahm ich das schmutzige Geschirr vom Wohnzimmer mit. Ich lernte, Dinge sofort wieder an ihren Platz zu legen, anstatt sie irgendwo liegen zu lassen. Diese kleinen Änderungen führten dazu, dass sich die Unordnung gar nicht erst ansammelte. Plötzlich war an den Putztagen kaum noch etwas zu tun, und über die Zeit hinweg hatte ich eine aufgeräumte Wohnung, in der ich mich richtig wohlfühlte.

Die Veränderung meines Umgangs mit Ordnung war ein echter Wendepunkt in meinem Leben. Es war nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern auch eine Frage der mentalen Entlastung. Ordnung zu halten spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern schafft auch eine entspanntere und produktivere Umgebung. Früher fühlte ich mich oft von der Unordnung überwältigt. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte, und das Chaos um mich herum trug nur dazu bei, dass ich mich gestresster und unmotivierter fühlte. Doch je mehr ich mich daran gewöhnte, kleine Aufgaben sofort zu erledigen, desto leichter wurde es, die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Eine aufgeräumte Umgebung reduziert den Stress erheblich. Es ist erstaunlich, wie sehr Unordnung das geistige Wohlbefinden beeinflussen kann. Wenn alles an seinem Platz ist, hat man das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen. Man muss nicht mehr ständig nach Dingen suchen oder von der Unordnung abgelenkt werden. Stattdessen schafft man sich einen Raum, in dem man sich wohlfühlt und der einen unterstützt, anstatt einen zu belasten.

Diese Veränderung hat sich nicht nur auf mein Zuhause ausgewirkt, sondern auch auf andere Bereiche meines Lebens. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Art und Weise, wie man mit physischen Dingen umgeht, auf die allgemeine Lebensführung übertragen lässt. Indem ich lernte, Ordnung zu halten, entwickelte ich auch eine größere Selbstdisziplin in anderen Bereichen. Ich begann, mir Ziele zu setzen und sie konsequent zu verfolgen, anstatt Dinge auf später zu verschieben. Diese kleinen Routinen, die ich mir angeeignet hatte, schufen eine Struktur, die mir half, meine Energie besser zu nutzen und meine Zeit effizienter zu gestalten.

Das Schöne an dieser Veränderung war, dass es nicht viel Aufwand erforderte, sie in meinen Alltag zu integrieren. Es waren keine riesigen Aufräumaktionen oder dramatischen Veränderungen nötig. Stattdessen begann ich mit kleinen, einfachen Schritten. Ich nutzte die „Leerlaufzeiten“, wie das Warten auf das Nudelwasser oder die Zeit, die ich brauchte, um von einem Raum in den anderen zu gehen, um schnell ein paar Handgriffe zu erledigen. Diese kleinen Schritte führten über die Zeit zu einem aufgeräumten und stressfreien Umfeld, das mir half, mich besser zu konzentrieren und produktiver zu sein.

Ich stellte auch fest, dass diese neuen Gewohnheiten mir halfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Früher ließ ich mich oft von der Unordnung ablenken und hatte das Gefühl, dass ich ständig Dinge aufschieben musste. Jetzt, da ich gelernt hatte, Ordnung zu halten, fiel es mir leichter, meine Aufgaben zu erledigen, ohne ständig unterbrochen zu werden. Die mentale Klarheit, die ich dadurch gewann, war ein großer Gewinn. Ich konnte mich besser fokussieren und fühlte mich insgesamt ruhiger und ausgeglichener.

Die Veränderung war nicht nur praktisch, sondern auch psychologisch eine große Erleichterung. Es fühlte sich an, als ob ich wieder die Kontrolle über mein Leben zurückgewonnen hätte. Früher hatte ich das Gefühl, dass mich die Unordnung beherrschte, doch jetzt war es umgekehrt. Ich entschied, wie meine Umgebung aussah, und ich fühlte mich viel wohler in meinem eigenen Zuhause. Diese neue Ordnung gab mir auch ein Gefühl von Stolz. Es war mein Raum, und ich sorgte dafür, dass er ein Ort war, an dem ich mich gerne aufhielt.

Diese Entwicklung führte auch dazu, dass ich insgesamt achtsamer wurde. Ich begann, bewusster zu leben und mich mehr auf die kleinen Dinge zu konzentrieren, die einen großen Unterschied machen können. Indem ich lernte, Ordnung zu halten, entwickelte ich auch ein größeres Bewusstsein für meine Umgebung und die Art und Weise, wie ich mit den Dingen umging. Es war eine Lektion in Achtsamkeit, die mir half, mich besser zu organisieren und gleichzeitig mehr Freude an den einfachen Dingen des Lebens zu finden.

Natürlich war es anfangs eine Umstellung. Es brauchte Zeit und Geduld, um diese neuen Routinen in meinen Alltag zu integrieren. Doch je mehr ich mich daran gewöhnte, desto leichter fiel es mir. Es war eine positive Spirale: Je aufgeräumter meine Umgebung war, desto motivierter war ich, sie auch so zu halten. Die kleinen Handgriffe, die ich täglich erledigte, summierten sich zu einem großen Ergebnis. Und das Beste daran: Es war keine anstrengende oder stressige Veränderung, sondern eine, die mir das Leben erleichterte.

Eine weitere Erkenntnis, die ich aus dieser Veränderung gewonnen habe, ist, dass Ordnung nicht Perfektion bedeutet. Es geht nicht darum, dass immer alles makellos ist. Es geht vielmehr darum, ein Gleichgewicht zu finden, das funktioniert. Manchmal gibt es Phasen, in denen es unordentlicher ist, und das ist in Ordnung. Wichtig ist, dass man die Kontrolle behält und weiß, wie man die Ordnung wiederherstellen kann. Diese Flexibilität ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.

Ordnung zu halten ist eine kleine Veränderung, die eine große Wirkung haben kann. Es schafft nicht nur ein angenehmes Umfeld, sondern fördert auch das geistige Wohlbefinden und die Produktivität. Es reduziert Stress, spart Zeit und gibt einem das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Es ist erstaunlich, wie viel besser man sich fühlt, wenn die Umgebung aufgeräumt ist und man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Für mich war diese Veränderung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation und Resilienz. Sie hat mir gezeigt, dass es oft die kleinen Dinge sind, die den größten Unterschied machen. Indem ich lernte, kleine Aufgaben sofort zu erledigen und Ordnung zu halten, konnte ich nicht nur mein Zuhause, sondern auch mein Leben in eine positive Richtung lenken. Es war eine Lektion, die ich nie vergessen werde, und eine Veränderung, die mir bis heute hilft, mein Leben stressfreier und strukturierter zu gestalten.

Wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest und das Gefühl hast, dass Unordnung dich überwältigt, möchte ich dir Mut machen. Fang klein an. Nutze die Leerlaufzeiten, räume täglich

ein bisschen auf und schaffe dir einfache Regeln, die dir helfen, die Ordnung zu bewahren. Es mag anfangs schwer sein, aber es lohnt sich. Die kleinen Veränderungen, die du machst, werden über die Zeit zu großen Ergebnissen führen – und du wirst dich wohler und entspannter fühlen.

Es ist erstaunlich, wie viel Einfluss Ordnung auf unser Wohlbefinden und unsere Produktivität haben kann. Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß, um eine große Veränderung in Gang zu setzen. Für mich war es das Gespräch mit der Mutter meiner damaligen Partnerin, das den Stein ins Rollen brachte. Vielleicht ist dieser Text für dich dieser Anstoß. Probiere es aus – du wirst überrascht sein, wie viel besser du dich fühlst, wenn du die Kontrolle über deine Umgebung zurückgewinnst.

Self Defence for Leaders 05 – Nein ist die spannendere Antwort

Jeder wollte etwas von mir. Mein Kalender war voll, mein Posteingang explodierte, und jeder Termin schrie: „Übernimm das!“ Lange Zeit sagte ich Ja zu allem und jedem. Es fühlte sich an wie ein unausgesprochenes Gesetz der Führung: Wer leitet, hilft. Wer hilft, übernimmt. Und wer übernimmt, macht es möglich. Wenn ich Ja sagte, war ich derjenige, der machte, und das mochten die Menschen. Ich mochte es, gemocht zu werden!

Doch irgendwann bemerkte ich, dass ich mich selbst verloren hatte. Meine Energie war weg, meine Tage wurden von anderen bestimmt, und selbst die Abende und Wochenenden gehörten nicht mehr mir. Ich sprach mehrere Stunden am Wochenende mit meinem Chef. Wir planten, schmiedeten Strategien, arbeiteten sie aus und gaben uns gegenseitig Feedback. Wir lebten für unsere Arbeit, ließen uns voll darauf ein und schufen Großes. Doch etwas fehlte: Ich selbst.

Von außen betrachtet war es eine großartige Zusammenarbeit, und es hat wirklich Spaß gemacht. Am Ende war es auch höchst produktiv, und wir haben (mit Verlaub) geilen Scheiß rausgehauen. Dennoch spürte ich eine innere Leere. War es das, was ich wollte? Ich wusste es nicht mehr.

Ich war im Lead, ein Macher, ein Ermöglicher und ein Vorbild für meine Mitarbeiter. Doch was wie Führung aussah, war nichts anderes als Fremdbestimmung. Ich sagte Ja, weil es einfach war. Es war unkompliziert, schnell, kontaktarm und konfliktfrei. Aber es bedeutete auch, dass ich mich selbst immer weiter aufgab. Ich wurde zum Erlediger, nicht zum Gestalter.

Der Wendepunkt kam, als eine Kollegin mich bat, einen Workshop zu übernehmen. Es war nicht mein Thema, nicht mein Bereich, nicht einmal mein Interesse. Trotzdem öffnete sich mein Mund fast automatisch, um mein Mantra „Ja“ auszusprechen – aber dann hielt ich inne.

Für einen Moment fragte ich mich: Warum will ich das machen? Weil es wichtig ist? Weil ich es muss? Oder nur, weil ich mich unwohl fühle, Nein zu sagen?

Ich atmete tief durch und antwortete: Nein, ich übernehme das nicht. Es war ein einfacher Satz, doch in mir fühlte es sich so befreiend an. Sie hielt inne, schaute mich an und fragte: „Okay, was schlägst du vor?“ Wir sprachen darüber, welche Alternativen es gäbe und wie die Aufgabe anders gelöst werden könnte. Gemeinsam fanden wir eine Möglichkeit, die funktionierte.

Die Welt ging nicht unter – verrückt, oder? Ich stand da und fragte mich, warum ich das nicht schon früher gemacht hatte. Ich erkannte, dass Nein die spannendere Antwort ist. Nach einem Ja folgt kein Gespräch. Nach einem Nein schon. Es muss ein Gespräch folgen, denn schließlich bekommt der Antragsteller nicht, was er will. Also bleibt etwas offen, das geklärt werden muss…

Und genau hier liegt die Magie eines Neins: Es lädt zur Reflexion ein. Der andere muss sich mit der Frage auseinandersetzen, warum die Bitte geäußert wurde, was die Alternativen sind und ob es wirklich mein Beitrag sein muss. Ein Nein eröffnet neue Perspektiven und oft bessere Lösungen.

Ich lernte, dass Nein kein Ende, sondern ein Anfang ist. Es schafft Raum, Energie und Klarheit. Nein bedeutet nicht, dass ich weniger tue – es bedeutet, dass ich das Richtige tue. Und es bedeutet, dass ich mir selbst genug Wert beimesse, um meine Grenzen zu schützen. Ich erkannte, dass ich nicht wertvoll war, weil ich alle Aufgaben erledigte, sondern weil ich Klarheit schuf. Eine Klarheit, die mir und anderen half, unsere Ressourcen gezielter einzusetzen.

Heute weiß ich: Wer Nein sagt, übernimmt Verantwortung. Für sich, für die eigene Wirksamkeit und letztlich auch für das Team. Denn ein Nein zur Überforderung ist ein Ja zur echten Führung.

Führung beginnt bei dir!

Und sie beginnt mit dem Mut, Grenzen zu setzen. Denn nur wer seine Grenzen kennt und wahrt, kann andere wirklich führen.

Michaelus

#SelfDefenceForLeaders #Nein #GrenzenSetzen #Mut #Resilienz #Klarheit #Führung

Self Defence for Leaders 04 – Der Moment, als ich aufhörte, alles zu wollen

„Hey, heute ist wieder einer der verdammten Tage…“

So beginnt ein Lied von den Fantastischen 4 und ziemlich genau zu dieser Zeit saß ich auch an meinem Schreibtisch und wälzte Probleme. Schwere! Ich hatte eine völlig neue Station zu koordinieren. Wir hatten gerade angefangen, Heimbeatmungen in die Mobile Pflege aufzunehmen, um beatmungspflichtigen Patienten die Möglichkeit zu geben, sie zuhause zu pflegen.

Wir waren gerade gestartet damit – das Personal war noch nicht vollständig gecastet, noch nicht fertig ausgebildet. Es musste Werbung gemacht werden, den potenziellen Patienten die Möglichkeiten, Chancen und Risiken vermittelt und mit den Kassen die Vergütung besprochen werden. Es war ein Novum – sowas gab es zumindest in Ba-Wü noch nicht.

So viele Dinge schienen gleichzeitig wichtig und dringend zu sein – besonders mein Chef, der offenbar noch nicht ganz an meine Idee glaubte und ständig „Wasserstandsmeldungen“ von mir haben wollte. Ich war für alles verantwortlich – oder besser gesagt, ich empfand es so. Das war eine Zeit, in der ich quasi permanent unter Strom stand.

Ich erkannte, dass mein Problem nicht die Menge der Aufgaben war, sondern meine Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen. Ich wollte alles gleichzeitig lösen, alle Erwartungen erfüllen und niemanden enttäuschen. Aber genau das machte mich selbst zur größten Enttäuschung – für mich.

Ich begann, meine Aufgaben bewusst zu sortieren. Nicht in Kategorien oder Schubladen, sondern in meinem Kopf. In den frühen Neunzigern hatte ich die Eisenhower-Matrix kennengelernt – quasi kurz nach ihrer Erfindung 😉 – und sie half mir, meine Gedanken zu ordnen. Ich fragte mich bei jeder Aufgabe: Ist das wirklich meine Verantwortung? Macht es einen Unterschied, wenn ich das jetzt tue? Und was passiert, wenn ich es nicht tue? Die Antworten waren nicht immer leicht zu finden und zu akzeptieren, denn sie zwangen mich, loszulassen. Aber sie brachten Klarheit.

Jetzt ist die Eisenhower-Methode sicher nichts Neues und auch weit weg von Raketenwissenschaft. Sie bleibt jedoch ein wertvolles Tool, das uns dabei hilft, Wichtiges und Dringendes von dem zu unterscheiden, was es eben nicht ist. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer hockt nicht manchmal in der „Alles ist wichtig“-Falle?

Das Erste, was ich tat, nachdem die Aufgaben einsortiert waren, war, mit meinem Chef ein Statusmeeting einzuführen, in dem ich ihn einmal pro Woche über den Fortschritt informierte. Alleine das sparte mir schon mehrere Stunden die Woche. 😉 Danach erstellte ich eine Liste (heute würde ich es Backlog nennen) der Dinge, die zu tun waren, in der Reihenfolge der Dringlichkeit. Dinge, die ich blau markierte, mussten von mir erledigt werden, die mit grünem Marker konnten von allen gemacht werden. Im nächsten Team-Meeting erklärte ich das Prinzip meinen Leuten.

An diesem Abend hörte ich auf, alles zu wollen – und begann, das Wichtige zu tun.

Führung beginnt bei dir!

Michaelus

Self Defence for Leaders 03 – Auf Du und Du mit deinen Stressoren

Es gab eine Zeit, da fühlte ich mich, als ob ich ständig am Limit war. Nicht wegen eines großen Dramas oder einer offensichtlichen Krise, sondern wegen vieler kleiner Dinge, die sich unmerklich angesammelt hatten. Jedes Gespräch, jede Entscheidung, jede E-Mail war wie ein winziger Tropfen in einem ohnehin schon randvollen Glas. Doch habe ich es nicht sofort bemerkt.

Ich erinnere mich an einen Morgen, an dem ich schon vor dem ersten Kaffee das Gefühl hatte, der Tag sei zu kurz für alles, was auf mich zukam. Konflikte, die in Teams zu eskalieren drohten, Erwartungen, die an mich gestellt wurden, ohne dass ich sie hinterfragen konnte, und ein Kalender, der keine Luft zum Atmen ließ. Doch was mich wirklich aus der Balance brachte, war nicht der Berg an Aufgaben – es war das ständige Gefühl, dass ich für alles verantwortlich war.

Damals hätte ich nicht sagen können, was genau mich am meisten belastete. Alles schien wichtig, alles schien dringend. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem ich innehalten musste. Es war, als hätte mein Körper die Entscheidung für mich getroffen: Kopfschmerzen, die nicht mehr verschwanden, und eine Müdigkeit, die selbst nach Wochenenden nicht nachließ.

Um meine Stressoren bewusst zu machen, nutzte ich eine einfache Methode: Ich nahm mir einen ruhigen Moment und machte eine Pro-und-Kontra-Liste. Dabei fragte ich mich: Was gab mir Energie? Was stresste mich und raubte mir Energie? Ich ließ meine Gedanken frei fließen und hielt Erwartungen, emotionale Konflikte und die ständige Verfügbarkeit fest, die ich bislang als selbstverständlich betrachtet hatte. Es war erschreckend zu erkennen, wie viel davon ich als „normal“ akzeptiert hatte.

Doch genau in dieser Klarheit lag die Lösung. Als ich meine Stressoren endlich vor Augen hatte, konnte ich beginnen, sie zu sortieren. Was davon war wirklich meins? Was davon konnte ich loslassen? Es war kein schneller Prozess, aber es war ein entscheidender Schritt.

Ein weiterer wichtiger Nebeneffekt war, dass ich mich besser vorbereiten konnte. Mit dieser Liste konnte ich meinen Kalender durchgehen und bewerten, wie mein nächster Tag werden würde. Ich entwickelte Strategien, um potenzielle Belastungen auszugleichen: Zusätzliche Bewegung, eine gezielte Meditation oder auch bewusste Pausen halfen mir, mich zu stabilisieren. Wenn es gar zu viel wurde, erlaubte ich mir, Dinge abzusagen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Dieser Ansatz gab mir nicht nur Kontrolle zurück, sondern auch das Gefühl, aktiv gestalten zu können, statt nur zu reagieren.

Mit der Zeit lernte ich, wie wichtig es ist, nicht nur Belastungen zu spüren, sondern sie konkret zu benennen und bewusst anzugehen. Heute nehme ich mir regelmäßig Zeit, meine Stressoren zu reflektieren und zu analysieren. Dieses wöchentliche Ritual ist für mich unverzichtbar geworden. Es hilft mir nicht nur, aufkommende Probleme frühzeitig zu erkennen, sondern auch, mich mental zu stärken und gelassener zu bleiben.

Diese Methode hat nicht nur meine eigene Resilienz gestärkt, sondern auch meine Fähigkeit, als Führungskraft authentisch zu agieren. Indem ich mich meinen eigenen Herausforderungen stelle, kann ich auch anderen helfen, ihre Balance zu finden. Denn letztlich beginnt gute Führung immer bei einem selbst.

Führung beginnt bei Dir!

cheers

Michaelus

#SelfDefenceForLeaders #Stressoren #Führung #Resilienz #LeadershipJourney #Führungbeginntbeidir

Kleine Veränderungen 18: Ziele setzen und verfolgen

Ziele zu setzen ist eine der grundlegendsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Strategien, um dem Leben eine Richtung zu geben und persönliche wie berufliche Fortschritte zu erzielen. Dennoch stehen wir oft vor der Herausforderung, diese Ziele tatsächlich zu erreichen. Es klingt einfach: Man nimmt sich etwas vor, arbeitet darauf hin und erreicht es. Doch in der Praxis stoßen wir immer wieder auf Hindernisse, die uns ins Straucheln bringen. Das Gefühl, an den eigenen Zielen zu scheitern, kann frustrierend und entmutigend sein. Vor allem dann, wenn wir den Eindruck haben, dass uns diese Ziele entgleiten, obwohl sie doch so klar und gut durchdacht schienen.

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Erfahrungen mit der SMART-Methode. Wie viele andere auch, lernte ich dieses Konzept kennen und war sofort begeistert. Es schien das perfekte Werkzeug zu sein, um jegliches Vorhaben strukturiert und systematisch anzugehen. Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert – diese Kriterien sollten dabei helfen, Ziele nicht nur zu definieren, sondern sie auch tatsächlich zu erreichen. Doch trotz aller Euphorie und dem Glauben, nun den Schlüssel zum Erfolg gefunden zu haben, passierte es mir immer wieder, dass ich an meinen eigenen Zielen scheiterte. Warum? Der Hauptgrund lag oft darin, dass ich mich nicht ausreichend mit der Frage auseinandergesetzt hatte, ob das Ziel wirklich in mein Leben passt und ob ich die nötigen Ressourcen habe, es zu erreichen.

Ein Beispiel: Ich nahm mir vor, jeden Tag eine Stunde zu meditieren. Das Ziel schien auf den ersten Blick spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert zu sein. Doch in der Realität stellte ich schnell fest, dass mein Alltag viel zu voll war, um dieses Vorhaben zu integrieren. Anstatt mir Ruhe und Klarheit zu verschaffen, setzte mich dieses Ziel zunehmend unter Druck. Jeden Abend, an dem ich es nicht schaffte, eine Stunde zu meditieren, fühlte ich mich als Versager. Das Ziel, das mir eigentlich helfen sollte, wurde zu einer zusätzlichen Belastung. Was ich daraus lernte, war, dass es nicht nur wichtig ist, Ziele klar zu formulieren, sondern auch zu prüfen, ob sie realistisch und mit dem eigenen Lebensrhythmus vereinbar sind.

Dieser Lernprozess führte mich zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der Frage, was Ziele eigentlich sind und wie wir sie am besten verfolgen können. Ziele zu setzen bedeutet nicht nur, einen Wunsch oder eine Idee in Worte zu fassen. Es bedeutet, sich intensiv damit auseinanderzusetzen, was man wirklich will und warum. Es geht darum, die eigenen Beweggründe zu hinterfragen und sich ehrlich zu fragen, ob das, was man sich vorgenommen hat, tatsächlich das ist, was man will. Oft setzen wir uns Ziele, weil wir glauben, dass sie von uns erwartet werden oder weil sie gut klingen. Doch wenn sie nicht wirklich aus unserem Inneren kommen, wenn sie nicht wirklich unsere eigenen Ziele sind, fehlt uns die nötige Motivation, um durchzuhalten.

Ein weiterer Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist die Flexibilität im Umgang mit Zielen. Die SMART-Methode vermittelt uns den Eindruck, dass ein Ziel in Stein gemeißelt ist, dass es genau so und nicht anders erreicht werden muss. Doch das Leben ist dynamisch, und unsere Ziele sollten es auch sein. Es ist völlig in Ordnung, ein Ziel anzupassen oder sogar aufzugeben, wenn man merkt, dass es nicht mehr passt. Das ist kein Zeichen von Schwäche oder Scheitern, sondern von Selbstreflexion und Reife. Manchmal ist es sogar notwendig, um sich von unnötigem Druck zu befreien und Raum für neue, passendere Ziele zu schaffen.

Ein weiterer Stolperstein, den ich bei mir selbst und bei vielen anderen beobachtet habe, ist die Tendenz, sich zu viele Ziele auf einmal zu setzen. Voller Enthusiasmus und mit der besten Absicht nehmen wir uns vor, gleichzeitig mehr Sport zu treiben, uns gesünder zu ernähren, eine neue Sprache zu lernen, uns beruflich weiterzuentwickeln und die sozialen Kontakte zu intensivieren. All diese Ziele sind für sich genommen wertvoll und erstrebenswert, aber die Fülle an Vorhaben überfordert uns schnell. Anstatt uns auf ein oder zwei zentrale Ziele zu konzentrieren und diese konsequent zu verfolgen, verlieren wir uns in der Vielzahl der Aufgaben und kommen nirgendwo richtig voran. Der Frust, der daraus entsteht, demotiviert und führt dazu, dass wir schließlich alles hinschmeißen.

Das Geheimnis eines erfolgreichen Zielsetzungsprozesses liegt also nicht nur in der Wahl des Ziels selbst, sondern auch in der Priorisierung. Weniger ist mehr – dieser Grundsatz gilt auch hier. Wenn wir uns auf ein Ziel konzentrieren, das uns wirklich wichtig ist und das wir aus tiefster Überzeugung erreichen wollen, sind die Chancen viel größer, dass wir es schaffen. Es geht darum, einen klaren Fokus zu haben und sich nicht ablenken zu lassen. Es geht darum, Schritt für Schritt voranzugehen, statt sich in der Fülle der Möglichkeiten zu verlieren.

Ein weiterer Aspekt, der oft zu wenig beachtet wird, ist die Reflexion. Es reicht nicht, ein Ziel zu setzen und darauf loszustürmen. Wir müssen uns immer wieder fragen, wo wir stehen, was gut läuft und was nicht. Diese Reflexion hilft uns, unsere Strategie anzupassen und uns selbst zu motivieren. Es ist wichtig, die kleinen Erfolge zu feiern und sich über das Erreichte zu freuen. Das gibt uns die nötige Kraft, um weiterzumachen und auch dann nicht aufzugeben, wenn es schwierig wird.

Die Verfolgung von Zielen ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Es ist wie eine Reise, bei der nicht nur das Erreichen des Ziels zählt, sondern auch die Erfahrungen, die man auf dem Weg macht. Oft sind es die Umwege und Schwierigkeiten, die uns die wichtigsten Lektionen lehren und uns wachsen lassen. Wenn wir lernen, diese Herausforderungen anzunehmen und aus ihnen zu lernen, wird jeder Schritt, den wir gehen, zu einem Teil unseres Wachstums.

Ein häufiges Missverständnis ist die Vorstellung, dass Ziele immer etwas Großes und Bedeutendes sein müssen. Doch auch kleine Ziele können eine große Wirkung haben. Manchmal ist es besser, sich kleine, erreichbare Etappen zu setzen, die uns Schritt für Schritt weiterbringen. Diese kleinen Erfolge geben uns das Gefühl, voranzukommen, und motivieren uns, weiterzumachen. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu überfordern und realistische Erwartungen zu haben. Ein Ziel, das uns überfordert, wird uns früher oder später zum Aufgeben bringen. Ein Ziel hingegen, das uns fordert, aber nicht überfordert, gibt uns die Chance, über uns selbst hinauszuwachsen.

Am Ende geht es bei der Zielsetzung nicht nur darum, etwas zu erreichen. Es geht darum, sich selbst besser kennenzulernen, seine Grenzen zu erkennen und seine Möglichkeiten auszuschöpfen. Es geht darum, sich selbst zu fordern und gleichzeitig gut zu sich selbst zu sein. Es geht darum, sich immer wieder neu auszurichten und auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Ein weiteres wichtiges Element im Umgang mit Zielen ist die Motivation. Oft beginnt ein Ziel mit einer starken Anfangsmotivation. Wir sind voller Elan und Enthusiasmus, machen Pläne und setzen die ersten Schritte um. Doch was passiert, wenn die Anfangseuphorie nachlässt? Wenn die ersten Schwierigkeiten auftauchen und die Erfolge ausbleiben? In solchen Momenten zeigt sich, wie stark unser Wunsch wirklich ist. Es ist wichtig, sich immer wieder an den Ursprung des Ziels zu erinnern. Warum habe ich dieses Ziel gesetzt? Was bedeutet es für mich? Diese Fragen können uns helfen, die Motivation wiederzufinden und weiterzumachen.

Es ist auch hilfreich, sich Menschen zu suchen, die uns auf unserem Weg unterstützen. Jemand, der uns ermutigt, uns Feedback gibt und uns vielleicht auch mal einen sanften Schubs in die richtige Richtung gibt, wenn wir den Fokus verlieren. Ein Coach, ein Freund oder ein Mentor kann uns dabei helfen, auf Kurs zu bleiben und unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Gemeinsam ist es oft leichter, sich Herausforderungen zu stellen und Hindernisse zu überwinden.

Gleichzeitig ist es wichtig, sich selbst nicht zu hart zu beurteilen. Nicht jedes Ziel wird sofort erreicht, und das ist in Ordnung. Manchmal brauchen wir mehrere Anläufe, um dorthin zu gelangen, wo wir hinwollen. Manchmal müssen wir uns auch von einem Ziel verabschieden und ein neues setzen. Das gehört zum Prozess dazu. Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn wir erkennen, dass ein Ziel nicht mehr passt, und den Mut haben, einen neuen Weg einzuschlagen.

Ziele zu setzen und zu verfolgen ist eine Kunst, die wir lernen können. Sie erfordert Selbstdisziplin, Geduld und die Bereitschaft, immer wieder neu anzufangen. Sie erfordert auch den Mut, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Es ist ein Prozess des ständigen Wachsens und Entwickelns. Und es ist ein Prozess, der uns hilft, unser Leben bewusster und erfüllter zu gestalten.

Am Ende geht es darum, sich selbst treu zu bleiben und die eigenen Träume nicht aus den Augen zu verlieren. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen dem Streben nach mehr und der Zufriedenheit mit dem, was ist. Es geht darum, sich selbst herauszufordern und gleichzeitig gut zu sich selbst zu sein. Ziele zu setzen und zu verfolgen ist mehr als nur eine Methode, um Dinge zu erreichen. Es ist ein Weg, das Leben zu gestalten, das wir wirklich leben wollen. Es ist ein Weg, um uns selbst zu finden und unser volles Potenzial auszuschöpfen. Es ist ein Weg, um Schritt für Schritt unseren eigenen Weg zu gehen und dabei zu erkennen, dass der Weg genauso wichtig ist wie das Ziel.

Folge 012 Ernährung und Gesundheit

In my point of view – Folge 12: Körperliches Wohlbefinden

In der 12. Folge von In my point of view dreht sich alles um körperliches Wohlbefinden und die kleinen Schritte, die den Alltag gesünder machen können.

Wir starten mit einem Gedanken, der zum Nachdenken anregt: „Wer glaubt, keine Zeit für seine Gesundheit zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben müssen.“ Dieses Sprichwort bildet den Leitfaden für eine persönliche und praxisnahe Reise hin zu einem bewussteren Lebensstil.

Ich reflektiere, wie Bewegung, Stressmanagement und eine proaktive Haltung dem Körper Gutes tun können – ganz ohne extreme Maßnahmen. Außerdem spreche ich über alltägliche Gewohnheiten wie die Wahl gesunder Snacks, den bewussten Umgang mit Zucker und Koffein sowie die Bedeutung von Schlafqualität und Entspannung.

Besonders wichtig: Es geht nicht um Perfektion, sondern um kleine, nachhaltige Veränderungen, die große Wirkung zeigen können. Mit persönlichen Anekdoten, praktischen Tipps und reflektierenden Fragen wirst du dazu eingeladen, deinen Alltag Schritt für Schritt zu gestalten. Was gibt dir Energie? Wie fühlt es sich an, bewusster zu essen oder weniger Koffein zu trinken? In dieser Folge findest du inspirierende Ansätze, um genau das herauszufinden.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um einzutauchen, neue Perspektiven zu entdecken und direkt ins Handeln zu kommen. Denn am Ende zählt vor allem eines: einfach mal machen.

Bis bald

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

Self Defence for Leaders – Die leisen Warnsignale der Überlastung

Überlastung war kein lauter Gast in meinem Leben. Sie drängte sich nicht auf, schrie nicht um Aufmerksamkeit und meldete sich selten direkt zu Wort. Stattdessen schlich sie sich ein, unbemerkt, oft getarnt als vermeintliche Produktivität oder Pflichtbewusstsein. Erst im Rückblick erkannte ich, wie früh die ersten Warnsignale da waren – und wie konsequent ich sie ignorierte.

Die Sprache der Überlastung war subtil. Zuerst bemerkte ich es an meinem Körper. Meine Nächte wurden immer weniger erholsam. Kopfschmerzen traten häufiger auf. Mein Körper war so angespannt, dass ich nachts Krämpfe bekam. Es war, als würde meine Energie wie Wasser aus einem undichten Fass tropfen, ohne dass es nachgefüllt wurde. Dann zeigten sich die Symptome in meinen Emotionen. Ein unerklärlicher Frust, der immer wieder hochkam. Gereiztheit in Momenten, die früher keine Herausforderung darstellten. Kleinigkeiten brachten mich aus der Fassung, obwohl ich wusste, dass sie es nicht sollten.

Es war mein Geist, der die ersten Alarmglocken läutete. Ich brauchte plötzlich länger, um Entscheidungen zu treffen. Meine Gedanken schienen sich zu verknoten, wo sie früher klar gewesen waren. Kreative Lösungen, die einst wie von selbst kamen, fühlten sich plötzlich unerreichbar an. Diese Denkblockaden, diese kleinen Pausen des Zweifels, waren keine Zeichen von Schwäche. Sie waren mein innerer Ruf, endlich hinzuschauen.

Doch das war leichter gesagt als getan. Ich war ein Meister darin, meine Warnsignale zu übergehen. Da war die Deadline, die keinen Aufschub duldete. Das Team, das mich brauchte. Die Verantwortung, die sich nicht teilen ließ. Es war ironisch, dass ich, der für andere den Raum öffnete, für mich selbst keinen schaffen konnte.

Der erste Schritt war, innezuhalten und bewusst in mich hineinzuhören. Ich nutzte dabei eine einfache, aber effektive Methode: das schriftliche Reflektieren. Dazu nahm ich mir ein Notizbuch und beantwortete gezielt folgende Fragen: Wann fühlte ich mich wirklich überfordert? Was löste dieses Gefühl aus? Welche Gedanken und Emotionen gingen damit einher? Besonders hilfreich war es, konkrete Situationen zu beschreiben und die körperlichen Reaktionen zu notieren, die ich dabei spürte.

Eine weitere Technik, die ich entdeckte, war das bewusste Atmen. In Momenten der Überforderung hielt ich inne und atmete tief ein und aus. Dabei zählte ich langsam bis vier, hielt den Atem kurz an und ließ ihn dann ebenso langsam entweichen. Dieses einfache Ritual half mir, einen klaren Kopf zu bewahren und wieder Kontakt zu meinem Inneren aufzunehmen. Manchmal setzte ich mich auch für zehn Minuten an einen ruhigen Ort, um meine Gedanken zu ordnen. Indem ich diesen Raum bewusst schuf, lernte ich, meine inneren Warnsignale besser wahrzunehmen und ernst zu nehmen.

Je mehr ich mich mit diesem Prozess auseinandersetzte, desto deutlicher wurde mir, dass Reflexion nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit ist. Es ist auch ein Blick nach vorne, eine Gelegenheit, Muster zu erkennen und neue Wege zu gestalten. Ich begann, meine Erkenntnisse in konkrete Handlungen umzuwandeln. Beispielsweise lernte ich, früher „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen. Ich erkannte, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, um Hilfe zu bitten oder Aufgaben zu delegieren. Diese Veränderungen waren nicht immer leicht, doch sie brachten eine spürbare Erleichterung.

Die Reflexion half mir nicht nur, Überlastung zu vermeiden, sondern auch, meine Resilienz zu stärken. Heute kann ich klarer erkennen, wann ich Pausen brauche, und habe gelernt, diese aktiv einzufordern. Ich weiß jetzt, dass mein Körper, meine Gefühle und mein Verstand wie ein feines Alarmsystem arbeiten, das mir hilft, auf Kurs zu bleiben – wenn ich bereit bin, hinzuhören.

Mein Körper sprach, meine Gefühle sprachen, mein Verstand sprach. Die Frage war: Hörte ich zu? Und jetzt weiß ich: Ja, ich höre hin – jeden Tag ein bisschen besser.

#SelfDefenceForLeaders #Stressmanagement #WarnsignaleErkennen #LeaderResilienz #MentalHealthInLeadership

Kleine Veränderungen 17: To-Do-Listen erstellen – Ordnung und Struktur für deine Aufgaben

To-Do-Listen sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Sie sind mehr als nur einfache Gedächtnisstützen, die uns daran erinnern, Milch zu kaufen oder den Müll rauszubringen. Sie können zu einem wertvollen Werkzeug werden, das uns hilft, den Überblick zu behalten und unser Leben zu organisieren. In einer Welt, die oft von Hektik und ständigem Druck geprägt ist, können To-Do-Listen eine Insel der Ordnung und Struktur schaffen. Sie helfen uns, die vielen kleinen und großen Aufgaben, die uns täglich begegnen, zu bewältigen und uns zu fokussieren. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Eine To-Do-Liste kann sowohl eine große Hilfe sein als auch eine Quelle des Frusts, wenn sie nicht richtig genutzt wird.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich in einem Zustand völliger Überforderung befand. Die Aufgaben, die ich zu bewältigen hatte, schienen sich ins Unendliche zu türmen, und ich wusste nicht mehr, wo ich anfangen sollte. Selbst die einfachsten Dinge, wie den Briefkasten zu leeren, wurden zu scheinbar unüberwindbaren Hürden. Ich nenne das rückblickend meine Phase der „Briefkastenflucht“. Es war nicht so, dass ich die Briefe und Rechnungen nicht sehen wollte. Es war eher das Gefühl, dass ich diese eine Aufgabe – so banal sie auch sein mag – nicht mehr in meinen ohnehin schon überfüllten Kopf integrieren konnte. Jede neue Aufgabe schien wie ein weiteres Gewicht, das mich tiefer in einen Sumpf aus Verpflichtungen und Erwartungen zog.

In dieser Phase wurde mir klar, dass ich eine Veränderung brauchte. Ich musste einen Weg finden, um aus diesem Strudel der Überforderung auszubrechen und wieder Kontrolle über mein Leben zu gewinnen. Also setzte ich mich hin und begann, eine Liste zu erstellen. Doch es war keine gewöhnliche To-Do-Liste. Ich entschied mich für ein Personal Kanban. Diese Methode half mir, meine Aufgaben nicht nur zu sammeln, sondern sie auch in Kategorien zu ordnen: Dinge, die erledigt werden mussten, Dinge, die in Arbeit waren, und Dinge, die ich abgeschlossen hatte. Diese visuelle Darstellung meiner Aufgaben gab mir ein Gefühl von Kontrolle zurück. Plötzlich konnte ich sehen, was zu tun war, was ich bereits geschafft hatte und woran ich gerade arbeitete. Es half mir, den Überblick zu behalten und mich nicht in der Masse der Aufgaben zu verlieren.

Anstatt mich von der endlosen Liste von Aufgaben überwältigen zu lassen, stellte ich mir jeden Morgen eine entscheidende Frage: „Was ist die eine Aufgabe, die heute am wichtigsten ist?“ Diese Frage half mir, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Anstatt von einer Aufgabe zur nächsten zu springen und am Ende des Tages das Gefühl zu haben, nichts wirklich geschafft zu haben, gab mir diese Methode eine klare Richtung. Sie half mir, den Tag erfolgreich zu gestalten, indem ich sicherstellte, dass ich zumindest diese eine wichtige Aufgabe abschloss. Dieses Vorgehen gab mir nicht nur Struktur, sondern auch schnelle Erfolgserlebnisse, die mich motivierten, weiterzumachen.

Das Gefühl der Zufriedenheit, das sich einstellt, wenn man eine Aufgabe abhaken kann, ist kaum zu beschreiben. Es ist, als würde man einen kleinen Sieg erringen, selbst an den stressigsten Tagen. Diese kleinen Erfolgserlebnisse geben uns das Gefühl, produktiv zu sein und etwas geschafft zu haben. Sie sind ein Zeichen dafür, dass wir vorankommen, auch wenn es manchmal nur in kleinen Schritten ist. To-Do-Listen sind nicht nur eine Methode, um Aufgaben zu organisieren, sie sind auch ein Werkzeug, um besser mit unserer Zeit umzugehen. Sie machen uns bewusst, wie viel wir an einem Tag wirklich schaffen können und helfen uns dabei, unrealistische Erwartungen an uns selbst zu vermeiden. Denn oft überschätzen wir, was wir an einem Tag schaffen können, und unterschätzen, was wir in einer Woche oder einem Monat erreichen können.

Eine To-Do-Liste zu erstellen bedeutet, sich einen Überblick zu verschaffen und Prioritäten zu setzen. Was muss unbedingt heute erledigt werden? Was kann warten? Welche Aufgaben haben den größten Einfluss auf mein Leben oder meine Arbeit? Diese Fragen zu beantworten hilft uns, klarer zu sehen und unsere Energie auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Es geht nicht darum, möglichst viele Aufgaben in kürzester Zeit abzuhaken, sondern darum, die richtigen Aufgaben zu erledigen. Es geht darum, nicht nur beschäftigt zu sein, sondern wirklich produktiv.

Ein weiterer Vorteil von To-Do-Listen ist, dass sie uns helfen, unseren Kopf zu entlasten. Oft haben wir das Gefühl, dass uns die Aufgaben und Gedanken im Kopf herumspuken und uns den Schlaf rauben. Eine To-Do-Liste bietet einen sicheren Ort, an dem wir all diese Gedanken und Aufgaben ablegen können. Sie gibt uns die Freiheit, unseren Kopf zu leeren und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Wenn wir wissen, dass alles Wichtige aufgeschrieben ist, können wir uns besser entspannen und uns auf das konzentrieren, was wir gerade tun.

Es gibt viele verschiedene Methoden, um To-Do-Listen zu erstellen, und jeder muss für sich herausfinden, was am besten funktioniert. Für mich hat sich das Personal Kanban als hilfreich erwiesen, weil es mir eine klare Struktur gibt und mich gleichzeitig flexibel genug lässt, um auf Veränderungen zu reagieren. Doch egal, welche Methode man wählt, es ist wichtig, die Liste regelmäßig zu aktualisieren und anzupassen. Aufgaben ändern sich, Prioritäten verschieben sich, und was gestern noch wichtig war, kann heute schon irrelevant sein. Eine gute To-Do-Liste ist lebendig und passt sich den Gegebenheiten an.

Neben der täglichen Liste hilft es auch, eine langfristige Planung im Blick zu haben. Was sind die großen Ziele, die du erreichen möchtest? Was sind die Meilensteine auf dem Weg dorthin? Eine langfristige Planung gibt uns die Möglichkeit, unsere täglichen Aufgaben in einen größeren Kontext zu stellen. Sie zeigt uns, dass die kleinen Schritte, die wir jeden Tag machen, Teil eines größeren Ganzen sind. Diese Perspektive hilft uns, motiviert zu bleiben und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Flexibilität. Das Leben ist unvorhersehbar, und nicht immer läuft alles nach Plan. Es wird Tage geben, an denen unerwartete Dinge passieren, die unsere ganze Planung über den Haufen werfen. In solchen Momenten ist es wichtig, flexibel zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen. Eine To-Do-Liste ist ein Hilfsmittel, kein starres Regelwerk. Wenn etwas nicht klappt oder eine Aufgabe unerwartet viel Zeit in Anspruch nimmt, dann ist das in Ordnung. Es geht darum, sich immer wieder neu zu orientieren und die Liste anzupassen.

Es gibt auch Tage, an denen wir uns einfach nicht aufraffen können, an denen jede Aufgabe wie ein unüberwindbares Hindernis erscheint. An solchen Tagen hilft es, sich auf die kleinsten Aufgaben zu konzentrieren. Manchmal reicht es, eine Kleinigkeit zu erledigen, um den Stein ins Rollen zu bringen. Es ist erstaunlich, wie eine erledigte Aufgabe, so banal sie auch sein mag, uns motivieren kann, weiterzumachen. Es geht darum, anzufangen, auch wenn es schwerfällt, und sich Schritt für Schritt voranzutasten.

To-Do-Listen sind ein Werkzeug, das uns hilft, unser Leben zu organisieren und zu strukturieren. Sie sind ein Mittel, um die vielen kleinen und großen Aufgaben, die uns täglich begegnen, in den Griff zu bekommen. Doch sie sind mehr als das. Sie sind ein Ausdruck unserer Ziele, unserer Wünsche und unserer Prioritäten. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist und worauf wir unseren Fokus richten möchten. Sie geben uns die Möglichkeit, unser Leben bewusst zu gestalten und die Kontrolle über unseren Alltag zu behalten.

Für mich sind To-Do-Listen ein unverzichtbares Werkzeug geworden. Sie helfen mir, den Überblick zu behalten und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie geben mir das Gefühl, meine Aufgaben im Griff zu haben, und motivieren mich, weiterzumachen, selbst wenn es schwierig wird. Sie sind ein Anker in einem oft stürmischen Alltag, der mir hilft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Am Ende geht es bei To-Do-Listen nicht nur darum, Aufgaben abzuhaken und produktiv zu sein. Es geht darum, sich selbst zu organisieren, sich Ziele zu setzen und bewusst zu leben. Es geht darum, die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten und nicht von den Anforderungen des Alltags überwältigt zu werden. Es geht darum, sich selbst zu motivieren, sich selbst zu strukturieren und sich selbst zu ermutigen, jeden Tag einen kleinen Schritt nach vorne zu machen.

To-Do-Listen sind ein Ausdruck unserer täglichen Bemühungen, unser Leben zu gestalten und voranzukommen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass wir uns Ziele setzen und diese erreichen möchten. Sie zeigen uns, dass wir bereit sind, uns den Herausforderungen des Alltags zu stellen und unser Bestes zu geben. Sie sind ein Werkzeug, das uns hilft, uns selbst zu organisieren und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Am Ende ist es egal, wie viele Aufgaben auf der Liste stehen oder wie viele wir davon erledigen. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, was wir erreichen möchten und uns darauf konzentrieren, die richtigen Dinge zu tun. Es geht nicht darum, möglichst viel zu schaffen, sondern das Richtige zu tun. Es geht darum, sich selbst nicht zu überfordern und realistische Erwartungen an sich selbst zu haben. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen dem, was wir tun müssen, und dem, was wir tun möchten.

To-Do-Listen

sind ein Ausdruck dieser Bemühungen, sie sind ein Werkzeug, das uns dabei unterstützt, unser Leben zu organisieren und zu strukturieren. Sie geben uns die Möglichkeit, unser Leben bewusst zu gestalten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie helfen uns, die Kontrolle über unser Leben zu behalten und nicht von den Anforderungen des Alltags überwältigt zu werden. Sie sind ein Ausdruck unserer täglichen Bemühungen, unser Leben zu gestalten und voranzukommen. Sie sind ein Werkzeug, das uns hilft, uns selbst zu organisieren und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.