Autor: Michael Kaufmann

Resonanzräume – wenn Argumente bewegen

Manchmal drehen wir uns in Diskussionen im Kreis. Argumente werden wiederholt, Fronten verhärten sich, und am Ende bleibt die Frage offen: Welche Lösung trägt wirklich im Team?

Genau hier setzen Resonanzräume an. Statt nur zu reden, lassen wir Argumente im Raum wirken – körperlich, emotional und relational. Jede Bewegung wird zum Feedback: ein Schritt nach vorn zeigt Resonanz, ein Schritt zurück offenbart Störgefühle. Und manchmal reicht schon ein Zentimeter, um etwas sichtbar zu machen, das in Worten nie gesagt worden wäre.

Diese Methode verbindet Kopf und Bauchgefühl. Sie macht sichtbar, was bisher unsichtbar blieb, und eröffnet eine tiefere Entscheidungsbasis als jede Pro- und Contra-Liste. Teams erleben, wie sich Resonanz formt, wie sich Cluster bilden, und wie sich ein Bild verdichtet, das über Abstimmungen hinausgeht.

Die wahren Aha-Momente entstehen oft im Debrief. Was hat uns bewegt? Welche Argumente haben innerlich nachgehallt, auch wenn wir es nicht gezeigt haben? Und was fehlt uns noch, um eine Entscheidung zu treffen, die wirklich trägt?

Resonanzräume laden dazu ein, Perspektiven zu wechseln, Unsichtbares sichtbar zu machen und Entscheidungen mit mehr Tiefe zu treffen.

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Ich habe alle Elemente, Reflexionsfragen und Anwendungshinweise für dich zusammengestellt – als PDF zum Ausdrucken, Besprechen, Nachdenken. Du kannst das Dokument hier direkt herunterladen:

Versuchs doch mal in der nächsten Sprint Retrospektive oder dem nächsten Refinement bei dem es eine Entscheidung ansteht.


Grüße,
Michaelus

🤘🏻 Lob, Kritik und das weiße Blatt – eine Einladung zum Reflektieren 🤓

Gestern bin ich über ein Video gestolpert, das mich direkt gepackt hat. Darin fiel ein Satz, der hängen geblieben ist: „Wenn du etwas an dir gefunden hast, was durch Komplimente nicht erhöht werden kann und was durch Beleidigungen nicht abgesenkt werden kann, dann ist es gut.“

Dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. Er beschreibt eine innere Stabilität, die weder Lob noch Kritik aus der Bahn werfen kann. Das Bild vom weißen Blatt Papier verdeutlicht es perfekt! Es bleibt weiß, egal welche Worte darauf treffen.

Mir wurde klar, dass das nicht nur eine schöne Metapher ist, sondern etwas, das wir trainieren können – so wie einen Muskel. Also habe ich für mich (und vielleicht auch für dich) ein 7-Tage-„Weißes-Blatt“-Reflektion entwickelt. Kleine, einfache Schritte, um diese Unabhängigkeit zu stärken.

Es beginnt mit Beobachten. Wie reagiere ich, wenn jemand mich lobt oder kritisiert?

Dann folgt das bewusste Innehalten – ein tiefer Atemzug zwischen Reiz und Reaktion.

Einer meiner Lieblingsschritte im Training ist die Wolken-Metapher. Stell dir vor, deine innere Stabilität ist wie ein weiter, blauer Himmel. Lob, Kritik, Zweifel oder auch Selbstlob sind nichts weiter als Wolken, die vorbeiziehen. Manche sind leicht und hell, andere dunkel und schwer. Doch egal, wie sie aussehen – der Himmel selbst bleibt unverändert.

Wenn wir Bewertungen wie Wolken betrachten, können wir sie wahrnehmen, ohne sie festzuhalten. Sie ziehen weiter, so wie sie gekommen sind. Auf diese Weise verlieren Worte ihre Macht, und wir behalten unseren inneren Raum klar und weit.

Dann zum Schluss, die tägliche Visualisierung des weißen Blatts, an dem Worte einfach abperlen.

Das Spannende ist, nach einer Woche verändert sich der Blick. Man wird gelassener in Gesprächen, kann Lob annehmen, ohne daran zu hängen, und Kritik hören, ohne innerlich zu kippen.

Vielleicht ist das am Ende der wahre Kern von Resilienz – nicht unverwundbar zu werden, sondern sich nicht mehr unnötig verletzen zu lassen.

Führung beginnt bei dir!

#Selbstführung

#Resilienz

#InnereStärke

#Achtsamkeit

#Leadership

👊🏻 Reality hits hard – und warum das manchmal das Beste ist, was uns passieren kann 🚧

Es gibt Sätze, die wirken wie ein tiefes Ein- und Ausatmen. Einer davon ist für mich Wer weiß, wofür es gut ist.

Oft habe ich ihn gehört – und genauso oft gedacht „Du hast leicht reden. Versuch mal, in meinen Schuhen zu laufen.“ Denn in dem Moment, in dem etwas nicht nach Plan läuft, fühlt es sich selten nach einer Chance an. Eher nach einem Stolperstein, der den ganzen Weg blockiert.

Doch mit der Zeit habe ich gemerkt genau hier steckt der eigentliche Wert. Wenn der Weg, den ich mir zurechtgelegt habe, versperrt ist, zwingt mich das, andere Pfade zu suchen. Manchmal gehe ich sie zögerlich, manchmal einfach los – und oft entdecke ich dabei Dinge, die ich vorher nicht sehen konnte. Weil mein Blick fest auf das Ziel gerichtet war, das ich ursprünglich erreichen wollte.

Und plötzlich öffnet sich irgendwo eine Tür, die gar nicht auf meinem Plan stand – und manchmal führt sie zu etwas Besserem, als ich es mir ausgedacht hätte.

Im Team passiert uns das genauso. Wir haben einen Plan, eine Vision, und dann kommt die Realität dazwischen. Ein Hindernis, eine Änderung, ein Problem, das wir nicht vorhergesehen haben. Wir können uns ärgern, verlieren und verbeißen – oder wir nehmen genau in diesem Moment den Perspektivwechsel an.

Vielleicht steckt in der Abweichung der eigentliche Fortschritt. Vielleicht ist das, was wir gezwungenermaßen neu denken müssen, am Ende der wertvollere Weg.

Ich glaube, wir sollten diesen Satz nicht nur als Trostpflaster betrachten, sondern als bewusste Haltung „Wer weiß, wofür es gut ist“ – nicht als Flucht vor dem Schmerz, sondern als Einladung, darin den verborgenen Schatz zu suchen.

Führung beginnt bei dir!

#Perspektivwechsel

#Resilienz

#Teamwork

#Veränderung

#Führung

↩️ Manchmal gehts Rückwärts gedacht doch besser ❤️

Ich bin mit einem Team gerade dabei, eine #Storymap zu bauen. Wir stehen noch ganz am Anfang des Projekts – da, wo vieles noch offen ist und man leicht versucht ist, Lücken mit Annahmen zu füllen.

Um den #narrativenFlow zu finden, habe ich vorgeschlagen, beim Ende zu beginnen. Beim gewünschten Zustand.

Was soll am Schluss stehen? Und wenn wir diesen Schritt erreicht hätten – was wäre vorher geschehen? Und davor? Und davor?

Dieses rückwärtige Denken wirkt klärend. Es legt blinde Flecken offen, die wir im normalen Erzählfluss gerne überspringen. Nicht aus böser Absicht, sondern weil sie im Moment nicht präsent sind. Oder weil wir sie stillschweigend voraussetzen.

Gerade deshalb halte ich dieses Vorgehen für so kraftvoll. Denn es zwingt uns, gedanklich Wege zurückzugehen, die wir im Vorwärtsdenken intuitiv glätten.

Ein ähnlicher Mechanismus liegt der Methode des #ReverseOrderRecall zugrunde, die aus der forensischen Psychologie stammt. Sie beruht auf einer gut dokumentierten Beobachtung. Das Erinnern realer Erlebnisse aktiviert gespeicherte Sinneseindrücke – auch unter Belastung. Im Gegensatz dazu verlangen konstruierte Aussagen mehr geistige Steuerung und Kontrolle.

Wie Studien zeigen (z. B. Vrij et al., 2008), können gezielte kognitive Anforderungen – etwa das Erzählen eines Ereignisses in umgekehrter Reihenfolge – dabei helfen, die Konsistenz und Glaubhaftigkeit einer Aussage besser einzuschätzen.

Wichtig ist dabei ist, echte Erinnerungen sind nicht perfekt. Unser Gedächtnis ist formbar, selektiv und anfällig für Verzerrungen. Es geht also nicht um Wahrheit vs. Lüge, sondern um Plausibilität unter Belastung.

Wenn ich dich bitte, eine echte Begebenheit rückwärts zu schildern, wirst du dich zurechtfinden. Vielleicht mit Pausen, vielleicht mit Unsicherheiten – aber du kannst dich entlang deiner Erinnerung bewegen.

Wenn du hingegen eine frei erfundene Geschichte rückwärts erzählen sollst – während du gleichzeitig rückwärts zählst oder gedanklich eine Zusatzaufgabe löst – entsteht eine andere Art von Anstrengung. Dein Gehirn gerät ins Jonglieren.

Erfahrungswerte zeigen reale Erlebnisse bleiben auch unter Belastung nachvollziehbar. Konstruiertes beginnt zu bröckeln, wenn die kognitive Last steigt.

Was mich an diesem Ansatz besonders fasziniert ist er arbeitet nicht mit Kontrolle oder Konfrontation. Sondern mit Struktur und Aufmerksamkeit. Er urteilt nicht – er beobachtet. Und ermöglicht damit eine Form von Erkenntnis, die nicht auf das Offensichtliche zielt, sondern auf das, was unter Druck Bestand hat.

Diese #Methode lässt sich nicht nur in Interviews nutzen. Sondern auch in Bewerbungsgesprächen, im Coaching oder in der Konfliktklärung. Und ja – auch in der Arbeit mit Storymaps.

Denn manchmal führt der Weg zur Klarheit nicht nach vorn – sondern zurück. Schritt für Schritt. Vom Ziel zum Jetzt. Vom Wunsch zum Handeln.

Grüße,

Michaelus

#Perspektivwechsel

👮🏻 Working Agreements sind kein Checklistenpunkt. Sie sind ein Vertrag – und ein Versprechen. 🤝🏻




Gestern durfte ich mal wieder eine Working Agreements Session durchführen. Es ist, wie ich finde, eines der mächtigsten Werkzeuge, die einem als Teamcoach zur Verfügung stehen. Nicht, weil das Ergebnis eine besonders clevere Liste von Regeln wäre. Sondern weil der Prozess selbst Türen öffnet, durch die man sonst nie gehen würde.

In der ORSC Arbeit – kurz für Organizational and Relationship Systems Coaching – sprechen wir von einer sogenannten Team Allianz. Sie ist mehr als nur eine Sammlung von Regeln. Sie ist ein bewusster Aushandlungsprozess, der wie ein Vertrag wirkt.

Bevor dieser Vertrag jedoch im Team verankert wird, beginnt der Prozess oft mit einer Coaching Allianz – also einer bewussten Vereinbarung zwischen Coach und Team. Sie bildet den sicheren Rahmen, in dem Vertrauen wachsen kann. Hier klären wir: Wie arbeite ich als Coach? Was kann das Team von mir erwarten – und ich vom Team?

Ein Vertrag, in dem wir festhalten, wie wir miteinander arbeiten wollen. Und was uns wichtig ist, wenn es mal schwierig wird.

Doch die Magie liegt nicht im Erstellen. Sie beginnt dann, wenn wir gemeinsam über die Begriffe auf der Liste sprechen. Wenn Buzzwords zu echten Gesprächen führen.

Mein Lieblingsbeispiel dafür ist das Thema Pünktlichkeit. Ein Begriff, so simpel und klar – und doch so unterschiedlich erlebt.

Ich persönlich gehöre zu denen, die lieber zu früh als zu spät sind. Ein paar Minuten vor dem Termin zu erscheinen fühlt sich für mich respektvoll an.

Andere sehen das ganz anders. Für sie ist pünktlich eben genau pünktlich. Nicht früher. Nicht später.

Und dann gibt es da noch meinen Neffen, der fest davon überzeugt ist, dass das berühmte akademische Viertel nicht nur okay, sondern sogar normal ist.

Im schlimmsten Fall hat der eine auf den anderen fast eine halbe Stunde gewartet.

Und wisst ihr was? Alle haben recht. Jeder ist in seiner Welt pünktlich!

Genau deshalb sind diese Gespräche so wertvoll. Wir beginnen zu verstehen, was wir unter bestimmten Begriffen wirklich meinen. Wir entdecken blinde Flecken, unausgesprochene Erwartungen und kulturelle Unterschiede, die vorher nie sichtbar waren. Und genau darin liegt die Kraft der Working Agreements!

Nicht in der Liste. Sondern im Gespräch darüber. Es geht nicht darum, die regeln die gemacht sind einzuklagen sondern ein gemeinsames Verständnis darüber zu bekommen.

Ein guter Vertrag hilft nicht nur bei Konflikten – er schafft Verbindung.

Grüße,
Michaelus

🤫 Muss es immer wieder das Superlativ sein? 🙃

Müssen wir wirklich immer lauter, schneller, besser?
Reicht gut nicht mehr aus?

Ich beobachte in Teams, Organisationen und auch bei Einzelpersonen ein wiederkehrendes Muster:
Es wird gehetzt, getrieben, geschoben.
Optimiert, beschleunigt, verdichtet.
Noch ein Meeting mehr. Noch ein Tool, das uns produktiver machen soll. Noch ein KPI, der nach oben zeigen muss.
Hier das Team noch ein wenig pushen.
Dort ein bisschen mehr Fokus schaffen.
Und am Ende bitte auch die Time to Market verkürzen – aber mit Leichtigkeit, Motivation und möglichst wenig Reibung.

Ich will hier nicht falsch verstanden werden! Das alles sind wichtige Themen!
Es ist sinnvoll, gute Arbeit zu machen.
Es ist klug, Dinge zu hinterfragen.
Und es ist richtig, als Organisation effizient zu handeln. Aber…

Kann und darf es das Einzige sein, worum es geht?
Wo ist der Raum für Pause? Für Reflexion?
Für ein echtes Innehalten, das nicht gleich als Zeitverschwendung gilt?
Wann feiern wir, was schon da ist – ohne gleich im nächsten Atemzug zu fragen, wie es noch besser gehen könnte? Und ohne in eine Wellnesoase abzudriften in der das Ausruhen nur noch Selbstzweck ist!

Denn so wie unser Körper nicht im Dauerlauf funktionieren kann, braucht auch ein Team Phasen der Regeneration. Nicht jede Anstrengung lässt sich linear skalieren. Nicht jede Initiative braucht sofort eine Wirkungsmessung.

Und das ist nicht nur eine Frage der Haltung – sondern auch eine psychologisch hochrelevante Beobachtung.

Die Forscher Thomas Curran und Andrew P. Hill haben in einer umfassenden Meta-Studie (Perfectionism Is Increasing Over Time, Psychological Bulletin, 2017) den besorgniserregenden Anstieg von Perfektionismus unter jungen Erwachsenen untersucht.

Ein zentrales Ergebnis war der gesellschaftliche und berufliche Druck, immer mehr leisten und sich immer weiter verbessern zu müssen, führt bei vielen zu einem Phänomen, das sie als socially prescribed perfectionism bezeichnen – also der tief verankerten Überzeugung, nur dann akzeptiert zu sein, wenn man den (vermeintlichen) Erwartungen anderer entspricht.

Dieses Muster hat gravierende Folgen. Erhöhte Burnout-Raten, depressive Symptome, innere Leere. Das Gefühl, nie genug zu sein – egal, was man erreicht.

In Organisationen äußert sich das oft in chronisch überforderten Teams, Innovationsmüdigkeit und einer Kultur, in der Fehler nicht mehr als Lernchancen, sondern als Schwächen gewertet werden.

Der Output steigt kurzfristig, die Widerstandskraft sinkt langfristig.
Was also tun?
Vielleicht beginnt es mit einer ganz einfachen, fast zärtlichen Frage:
Reicht das, was wir gerade tun – so wie wir es tun – vielleicht einfach aus?

Nicht alles muss wachsen.
Nicht alles muss schneller gehen.
Nicht alles muss messbar besser sein.

In der Medizin nennt man ständiges, unkontrolliertes Wachstum Tumor. Nur mal so als Denkangebot…

🚧 Erwartungen können erdrücken 😣






Manchmal sitze ich da, mit einem diffusen Druck auf der Brust. Kein klarer Gedanke, keine messbare Anforderung – und doch fühlt es sich an, als läge eine Tonne auf mir. Die Ursache? Erwartungen.
Nicht die, die klar formuliert wurden. Sondern die, von denen ich nur glaube, dass sie existieren.

Mein innerer Kritiker – Hashtag#HerrBert – ist da ein alter Meister. „Hast du gesehen, Michaelus… dein Chef… dein Kunde… dein Freund… ich glaube, die hätten da mehr erwartet. War das genug?“
Er flüstert nicht, er tropft. Leise, stetig. Wie das berühmte Ohrengift aus Shakespeares Hamlet – langsam, aber wirkungsvoll. Ein steter Tropfen, der Zweifel sät.

Ich finde dieses Bild stark. Ein Gift, das nicht tötet, sondern lähmt. Nicht laut schreit, sondern deine Gedanken mit einer kaum merklichen Klangfarbe einfärbt. So leise, dass du denkst, es sei deine eigene Stimme.

Und was da an Kopfkino entsteht! Ich male mir aus, was andere wollen könnten. Was ich nicht erfüllt habe. Was ich besser hätte machen müssen. Und dabei basiert das alles… auf…

NICHTS!

Keine Fakten. Keine messbaren Kriterien. Keine Hashtag#KPI – Key Performance Indicator, also festgelegte Kennzahlen zur Leistungsmessung. Sondern reine Annahmen. Gefühlte Wahrheiten. Scheinwahrheiten.

Wenn ich mit meinen Coachees an solchen Stellen bin, kommt oft die Frage:„Michaelus, was kann ich denn tun, um mich davon zu befreien? Wie entkomme ich dieser Zwickmühle aus Ansprüchen und Annahmen?“

Und meine Antwort ist „Gar nicht. Nicht ganz. Es gibt kein Patentrezept. Und das ist gut so!“

Denn ein bisschen Selbstreflexion tut uns allen gut. Der regelmäßige Abgleich mit unseren eigenen Werten, mit dem, was wir selbst als gut genug empfinden – das ist wichtig.

Aber wenn HerrBert zu laut wird, wenn seine Stimme wie ein alter Plattenspieler in Endlosschleife läuft, dann gibt es ein einfaches Gegenmittel. Und ja – es ist wirklich so simpel, dass es fast banal klingt:

Hashtag#Erwartungsmanagement.

Sprich es aus! Frag nach! Mach deine Gedanken sichtbar und gleiche sie mit der Realität ab!

„Hey Chef, ich hatte das so und so vor – ist das in deinem Sinne?“
„Lieber Kunde, das ist mein Vorschlag – passt das für dich?“
„Partnerin, ich habe das so gemacht – ist das für dich stimmig oder fehlt etwas?“

Dieser kleine Schritt ist kein Zauberspruch. Aber er kann Wunder wirken. Weil er Licht ins Dunkel bringt. Weil er das Gift aus dem Ohr spült – mit Klarheit und Resonanz.

Ich wünsche dir ein Wochenende ohne das Hintergrundrauschen von HerrBert.

Und wenn er doch auftaucht: hör kurz hin – und dann frag einfach nach.❤️

Grüße,
Michaelus

Hashtag#Selbstführung
Hashtag#InnererKritiker
Hashtag#Resilienz
Hashtag#Reflexion

🔭 Wenn Kontrolle wichtiger wird als Vertrauen 😱

Hilft es wirklich, so ein Schild aufzuhängen? Ich war einwenig verwundert, als ich heute Morgen im Frühstücksraus meines Hotels war. Überall prangten Schilder, dass der Raum Videoüberwacht wäre – doch nirgends waren Kameras zu sehen…

Ein Schelm, der böses dabei denkt…🙃

Manchmal reicht die bloße Präsenz eines Schildes, um Wirkung zu entfalten. Nicht, weil es kontrolliert – sondern weil es an Kontrolle erinnert.

Das erinnert mich an das Panoptikum von Jeremy Bentham – eine architektonische Struktur, in der ein einzelner Beobachter alle Insassen eines Gefängnisses sehen kann, ohne selbst gesehen zu werden. Die Idee: Es braucht keine ständige Überwachung. Allein das Gefühl, beobachtet werden zu können, genügt, um Menschen dazu zu bringen, sich zu kontrollieren.

Und genau dieses Prinzip beobachten wir auch in Unternehmen. Gerade wenn es eng wird – Deadlines näher rücken, Projekte ins Stocken geraten, Erwartungen steigen – dann verfallen viele wieder in alte Muster. Kontrolle statt Vertrauen. Command and Control statt Dialog. Mikromanagement statt Selbstverantwortung.

Und das Tragische daran ist meistens sind es genau die Situationen, in denen wir am dringendsten Vertrauen brauchen. In die Fähigkeiten unseres Teams. In unsere Kultur. In die Prinzipien, auf die wir uns doch irgendwann mal verständigt haben.

Gerade dann, wenn wir das meiste Vertrauen haben sollten, ziehen wir das einst so vollmundig Versprochene zurück und verkehren es ins Gegenteil.

Was also tun?

Wie können wir früh genug erkennen, wenn wir wieder in Kontrollmuster rutschen? Welche Signale helfen uns zu reflektieren, bevor aus dem Wunsch nach Sicherheit eine erstickende Struktur wird?

Und wenn es doch passiert – wie können wir danach verantwortlich damit umgehen?

Ohne Schuldzuweisungen. Aber mit Klarheit. Und mit der Bereitschaft, wieder neu in Beziehung zu treten.

Vielleicht beginnt es – wie so oft – mit einer ehrlichen Frage an uns selbst:

Was ist es gerade, das ich nicht loslassen kann?

Führung beginnt bei dir!

#Vertrauen #Selbstführung #Leadership #Reflexion

Wenn Zufriedenheit zur Bremse wird

„Unzufriedenheit steht am Anfang jeder Veränderung.“

Dieser Satz hallt nach – weil er so wahr ist. Veränderung braucht einen Impuls. Einen Schmerz. Eine Reibung. Oder zumindest die leise Ahnung: So wie es ist, kann es nicht bleiben.

Und doch tun wir so oft so, als wäre das nicht so. Wir sprechen von Veränderung, ohne wirklich zu spüren, warum sie notwendig ist. Wir erklären Vorteile, rechnen ROI, malen Bilder einer besseren Zukunft – und wundern uns, warum niemand mitgeht.

Vielleicht liegt es daran, dass die Mühen des Wandels greifbarer sind als sein Versprechen. Vielleicht, weil wir vergessen haben, dass jede Transformation durch ein Tal geht – durch Unsicherheit, Reibung, manchmal sogar durch Widerstand. Blaue Flecken inklusive.

Und genau deshalb reicht ein „es wäre schön, wenn…“ eben nicht.

Wenn wir die Latte so tief legen, dass jeder drüber kommt – oder schlimmer noch: dass man auch drunter durchlaufen und sich trotzdem als „Teil des Wandels“ feiern kann –, dann verlieren wir die Kraft, die wir eigentlich brauchen: den Drang, etwas verändern zu wollen.

Was tun wir also?

Was ist die Alternative? Wie erzeugen wir Bewegung, ohne Menschen zu überfahren? Wie schaffen wir Bewusstsein, ohne zu moralisieren? Wie gestalten wir Wandel, ohne Menschlichkeit und Achtsamkeit über Bord zu werfen?

Vielleicht beginnt es damit, wieder mutiger zu benennen, wo es weh tut. Nicht, um zu beschämen. Sondern um das zu schützen, was möglich wäre – wenn wir uns trauen.

Denn Veränderung ist unbequem. Immer. Und das darf sie auch sein.
Solange wir dabei die Hand ausstrecken und sagen: Ich gehe mit dir. Und ich bleibe da – auch wenn’s holprig wird.


#Veränderung
#Leadership
#Selbstführung
#Transformation
#Reflexion

KEK² Klar. Einfach. Klein. Kurz.

Eine Einladung zum Innehalten

Kennst du das Gefühl, wenn in deinem Team zwar viel gesprochen wird – aber eigentlich wenig gesagt ist? Wenn sich die nächste User Story schwerer anfühlt, als sie sollte? Wenn ihr als Produktteam das Ziel aus den Augen verliert, weil ihr in Meetings, Prozessen und Priorisierungen ertrinkt?

Genau dort setzt KEK² an. Nicht als Methode, nicht als neues Framework, nicht als weiteres Buzzword im agilen Werkzeugkoffer – sondern als Einladung. Zum Nachdenken. Zum Klarwerden. Zum Weglassen.


Was ist KEK²?

KEK² ist ein Reflexionsrahmen für produktfokussiertes Arbeiten, den ich entwickelt habe, um Teams – und auch mich selbst – immer wieder auf das Wesentliche zurückzuführen. Die vier Elemente wirken auf den ersten Blick simpel, entfalten aber gerade in ihrer Reduktion ihre Kraft:

  • Klar: Sprich so, dass man dich versteht. Verzichte auf Worthülsen und sage, was du meinst.
  • Einfach: Schaffe Zugänglichkeit. Für alle. Auch für Neue.
  • Klein: Denke in machbaren Schritten. Was klein ist, ist beweglich.
  • Kurz: Finde den Punkt. Und trau dich, dich darauf zu beschränken.

Jedes dieser Elemente ist mit konkreten Reflexionsfragen hinterlegt – Impulse, die nicht belehren, sondern Resonanz auslösen sollen.


Wofür ist KEK² gedacht?

KEK² funktioniert immer dann besonders gut, wenn du spürst, dass etwas ins Stocken geraten ist. Wenn Klarheit fehlt. Wenn Komplexität überhandnimmt. Du kannst es einsetzen …

  • beim Schreiben und Reflektieren von User Storys
  • im Backlog Refinement
  • in Retrospektiven
  • zur Vorbereitung von Reviews oder Roadmaps
  • zur Nachbereitung von Gesprächen
  • oder einfach zwischendurch – als Check-in-Frage im Daily oder als Denkpause in hektischen Phasen

Was bringt dir KEK²?

Teams, die mit KEK² arbeiten, berichten von …

  • einer klareren Sprache
  • mutigeren Entscheidungen
  • weniger Missverständnissen
  • mehr Fokus auf das, was wirklich zählt
  • einem besseren Gefühl für das, was „gut genug“ ist

Das Schöne daran: KEK² braucht keine Einführungstrainings. Kein PowerPoint. Kein Change-Management. Nur ein bisschen Mut zur Reflexion – und vielleicht einen Stift und ein Post-it.


Jetzt ausprobieren – hier kostenlos downloaden

Ich habe alle Elemente, Reflexionsfragen und Anwendungshinweise für dich zusammengestellt – als PDF zum Ausdrucken, Besprechen, Nachdenken. Du kannst das Dokument hier direkt herunterladen:

Wenn du magst, nutze es beim nächsten Retro-Check-In. Oder häng die vier Elemente an die Wand deines Teamraums. Oder leg es dir einfach in die Schublade, um es bei Bedarf hervorzuholen.

grüße
Michaelus