Schlagwort: Selbstführung

🦸 Von der Kritik zur Kraft: Wie aus „zu leise“ eine Superpower wurde 🦹‍♀️

Früher, als ich noch in der Pflege gearbeitet habe, bekam ich oft dasselbe Feedback. Immer und immer wieder: Ich sei zu langsam. Ich würde „über die Gänge schleichen“. Ich solle „mal die Hüften wackeln lassen“. Und das Schlimmste: Ich sei zu leise. Man würde mich nicht wahrnehmen im Stationsalltag.

Lange Zeit habe ich dieses Urteil mit mir herumgetragen. Habe gezweifelt. Habe versucht, schneller, lauter, „mehr“ zu sein – und dabei nicht gemerkt, dass ich etwas Kostbares an mir hatte, das einfach noch nicht am richtigen Ort war.

Heute bekomme ich für genau diese Eigenschaften regelmäßig Komplimente. Menschen beschreiben mich als Ruhepol. Sagen, meine Ausstrahlung tue ihnen gut. Dass meine Präsenz Räume eröffnet, in denen Vertrauen wachsen kann. Dass aus dieser Stille ein Fundament entsteht, auf dem wir gemeinsam Großes bauen.

Es hat gedauert, bis ich verstanden habe: Was früher als Schwäche galt, ist heute meine Stärke. Keine Schwäche, sondern eine Haltung. Keine Stille, sondern Klarheit.

Ich nenne sie inzwischen meine Superkraft.

Ein Feedback, das mich besonders berührt hat, möchte ich mit euch teilen – exemplarisch für viele ähnliche Rückmeldungen, die ich inzwischen erhalte:

„Hallo Michaelus, vielen Dank für deinen Impulstalk gestern. War das zweite Mal dabei und finde die Art wie Du Themen vorstellst wirklich gut. Was ich mich frage, wie man es schafft so viel Ruhe auszustrahlen. Dabei sagt man mir nach ich sei ein Fels in der Brandung. Komme gerne wieder!

Grüße O.“

Was mich daran so berührt? Es zeigt, wie sehr wir uns gegenseitig inspirieren können. Wie wichtig es ist, dass wir auch in lauten Zeiten Menschen erleben, die den Mut haben, leise zu sein – und damit etwas in Bewegung setzen, das nicht durch Lautstärke entsteht, sondern durch Präsenz.

Vielleicht geht es also gar nicht darum, die Hüften zu schwingen. Vielleicht reicht es, einfach still da zu stehen. Und da zu sein.

Grüße, Michaelus

🎉 Konflikte sind gesellige Wesen. 👯‍♂️


Wir streiten über Brückentage. Über Budgettöpfe. Über Events, die plötzlich doch nicht mehr drin sind. Und wir glauben: genau darum geht’s.
Aber stimmt das wirklich?
Ich glaube nicht!

Denn was wir sehen, ist nur das Symptom.
Wenn der Kollege sich alle Brückentage schnappt oder ein Event durchs Raster fällt, dann geht’s selten um diesen einen Freitag. Es geht um etwas Tieferes.
Es geht darum, dass etwas nicht klar geregelt ist. Dass es keine gemeinsamen Leitplanken gibt. Und sobald das passiert, wächst der Nährboden. Für Unmut (Grüße an Peter 😉 ). Für Misstrauen. Für Verletzungen.

Denn Konflikte reisen nie allein.
Sie bringen ihre Freunde mit…

Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden. Nicht gesehen zu werden. Und ganz ehrlich – letzteres erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung. Es ist eine tiefe Kränkung. Kann eine seelische Wunde werden wenn es immer wieder aufsucht – aber das ist ein eigenes Thema…

Wenn wir verstehen, dass Konflikte immer in Gruppen unterwegs sind, können wir anders hinschauen.

Wir können Konflikte benennen. Und auseinandernehmen. Und entscheiden wie, wo und ob wir ihnen entgegen treten. Uns vorbereiten und vor allem die Ursache angehen wegen der es eigentlich zum Konflikt kam.

Und vielleicht verlieren sie dann – ganz wie bei Voldemort – ein Stück ihrer Macht.

Denn was wir beim Namen nennen, verliert seinen Schrecken.


Führung beginnt bei dir!

Grüße,
Michaelus

Folge 019 Vorsicht vor Low Hanging Fruits

Growth and comfort do not coexist – mit diesem Zitat von Ginni Rometty steigen wir in eine neue Folge ein, die es in sich hat. Warum ist es so verlockend, in der Komfortzone zu bleiben? Und warum sabotiert uns genau das beim echten Fortschritt – als Einzelne, als Teams, als Organisation?

In dieser Folge beschäftige ich mich mit der Frage, warum echte Entwicklung oft dort beginnt, wo es unbequem wird – für uns selbst, in Teams und in Organisationen.

Ich spreche über den Unterschied zwischen echter Reife und bloßer Harmonie, über schnelle Erfolge im Vergleich zu nachhaltiger Veränderung – und darüber, wie leicht wir in die Falle tappen, Ruhe mit Fortschritt zu verwechseln.

Was hilft dabei, mehr Tiefe zuzulassen? Und wie können wir bewusst entscheiden, wann wir einfache Maßnahmen nutzen – und wann es sich lohnt, schwierigeres Terrain zu betreten?

Eine Folge mit Reflexionsfragen, Gedankenanstößen – und der Einladung, die Komfortzone auch mal bewusst zu verlassen.

Führung beginnt bei dir!

Bis bald

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

Und täglich grüßt das alte Muster

💡 Viele Teams starten Veränderungsprozesse mit viel Energie.

Neue Strukturen, neue Rollen, neue Tools – los geht’s!

Alle sind motiviert, offen, experimentierfreudig.

Und dann?

💡 Ein paar Wochen später ist das Neue nicht mehr neu.

Der Alltag zieht ein. Die Energie flaut ab.

Alte Muster melden sich zurück – leise, aber hartnäckig.

Da ich ein Fan von guten Check in Fragen bin die zum Thema passen teile ich heute einen mit euch den ich sehr gerne nutze wenn es um Veränderung geht.

und hey,… wann tut es das bei uns im Job nicht?

Grüße

Michaelus

Folge 017 Klarheit und Balance

Ich habe lange gedacht, dass Ruhe etwas ist, das ich mir verdienen muss – durch harte Arbeit. Pausen machen dürfen ist nur drin wenn ich vorher geschuftet hab. Doch irgendwann wurde mir klar wahre Ruhe finde ich nicht im Nichtstun, sondern im Gleichgewicht meiner Aktivitäten.

In dieser Folge teile ich mit dir, wie kleine Veränderungen eine große Wirkung haben können. Ich spreche über die Kraft einer aufrechten Haltung, darüber, warum Bewegung in der Natur für mich zur Seelennahrung wurde, und wie Dehnübungen mir helfen, nicht nur körperlich, sondern auch mental flexibler zu bleiben. Ich erzähle, warum Ordnung für mich mehr ist als nur ein aufgeräumtes Zuhause und wie bewusster Medienkonsum meine Sicht auf die Welt verändert hat.

Es geht nicht darum, das Leben radikal umzukrempeln, sondern darum, nachhaltige Routinen zu finden, die mich in meine Balance bringen. Ich lade dich ein, mit mir herauszufinden, welche kleinen Schritte dich in Richtung mehr Klarheit und Ruhe führen können – nicht durch Stillstand, sondern durch Bewegung im richtigen Maß. 🎙️✨

Bis bald

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

🚗 Leitplanke oder Gummiband? 🪢

👆🏻 Egal ob laterale Führung oder die viel gescholtene disziplinarische – Führung ist immer auch eine Frage der Haltung. Eine Abwägung. Eine Entscheidung, die selten leichtfällt und sich nie ganz automatisieren lässt.

Wann bin ich unterstützend, fördernd, begleitend? Und wann bin ich rahmengebend, begrenzend, ja vielleicht sogar restriktiv?

👆🏻 Alle diese „Stances“, diese Haltungen, haben ihre Berechtigung. Und sicher gibt es noch viele mehr, die man einnehmen kann – je nach Kontext, Reifegrad und Situation. Aber genau das ist der Punkt – Führung ist kein statischer Zustand. Sie ist beweglich – im besten Fall bewusst beweglich.

💡 Vor einiger Zeit habe ich einen Workshop zur Zusammenarbeit moderiert. Nach der Session bekam ich eine Rückmeldung, die mich nachdenklich gemacht hat – aber auch gefreut. Ich hätte „sehr klar und straight“ durchmoderiert, hieß es. In fast allen Feedbackbögen wurde das positiv hervorgehoben. Es kam an, es gab Orientierung. Und genau das war in diesem Moment offenbar hilfreich.

🤔 Eine Szene aus dem Workshop ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Wir diskutierten gerade über die Einhaltung von Commitments und die Frage, wie Regeln verändert werden können – und wann sie gelten müssen.

Das erinnerte mich an eine Situation aus der Erziehung meines Sohnes.

Wir hatten damals eine klare Regel: Um 20:00 Uhr war Schlafenszeit. Punkt.

Gleichzeitig gab es aber auch die Möglichkeit, diese Regel gemeinsam anzupassen – etwa wenn Besuch da war und wir länger zusammensaßen oder spielten. Dann redeten wir darüber. Und ja, manchmal verschoben wir die Schlafenszeit. Bewusst. Gemeinsam. Transparent.

💡 Aber es gab auch einen Moment, der nicht verhandelbar war: der Moment, in dem die Regel griff. Um Punkt acht.

Davor? Klar, sprechen wir drüber. Danach? Auch. Reflektieren, was gut war, was wir anders machen wollen. Aber in dem Moment, in dem die Regel gültig ist, braucht es keine Diskussion. Da braucht es Halt. Orientierung. Verlässlichkeit.

Was wäre denn eine Leitplanke auf der Autobahn wert, wenn sie jedes Mal, wenn jemand auf sie zufährt, nachgibt? Wenn sie weich wäre, dehnbar, formbar – und dadurch eben auch wirkungslos?

💡 Leitplanken tun ihren Job nicht, indem sie sich jeder Bewegung anpassen. Sie tun ihren Job, indem sie aufhalten. Begrenzen. Schützen. Weil wir uns vorher darauf verständigt haben, dass es dort nicht weitergeht.

Ich finde, das ist ein starkes Bild für Führung. Es hilft zu erklären, warum Regeln – so unmodern sie manchmal erscheinen mögen – eine Funktion haben, die über Kontrolle hinausgeht. Sie schaffen einen sicheren Rahmen. Sie machen Zusammenarbeit möglich. Nicht als Dogma, sondern als bewusst gesetzte Grenze.

💡 Und genau das ist eine zentrale Aufgabe von Führung: sich darüber klar zu werden, ob die Leitplanke gerade ihren Job tut. Oder ob wir, in Ruhe und gemeinsam, entscheiden sollten, sie zu versetzen.

Denn ja – Führung darf flexibel sein. Aber nicht beliebig.

Folge 016 Produktivität und Organisation

🎙 Produktivität und Organisation 🎧

Kennst du das Gefühl, von Aufgaben und Verpflichtungen erschlagen zu werden? Ich auch! In dieser Folge spreche ich darüber, wie ich meine Produktivität organisiere, ohne mich selbst zu überfordern. To-Do-Listen, realistische Ziele, regelmäßige Pausen und ein bewusster Umgang mit Finanzen – all das sind kleine Veränderungen mit großer Wirkung.

Ich erzähle, warum dynamische Listen mir mehr Struktur geben als starre Aufgabenpläne, wie ich mit Personal Kanban den Überblick behalte und warum Pausen kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit sind. Außerdem teile ich meine Erkenntnisse über Zielsetzung und Finanzorganisation, die mir geholfen haben, wieder Kontrolle über meinen Alltag zu gewinnen.

Bis bald

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

🛡️ Self Defence for Leaders – kleine Rituale ganz groß ⚔️

⏳ Es gab Phasen, in denen die Tage verschwammen. Ein einziger, zäher Strom aus Meetings, To-Do-Listen und endlosen E-Mails. Morgens wachte ich auf und war schon erschöpft, bevor der erste Kaffee auf dem Tisch stand. Abends fiel ich ins Bett, nur um am nächsten Tag denselben Kreislauf von Neuem zu beginnen. Ich funktionierte, aber ich lebte nicht wirklich.

⌛ Wo ging denn die ganze Kraft hin? Wo sollte ich mehr Energie herbekommen? Es war nicht die Arbeit an sich. Es fehlte etwas, das mir Energie zurückgab. Alles, was ich tat, drehte sich um Ziele, Ergebnisse, Verantwortung. 

💡 Am nächsten Morgen traf ich eine Entscheidung. Kein radikaler Umbruch, nur ein Experiment. Ich ließ mein Handy links liegen. Keine E-Mails, keine Nachrichten, keine Termine. Stattdessen saß ich einfach da, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, und blickte aus dem Fenster. Zehn Minuten Stille. Zehn Minuten für mich.

💡 Ein kleines Ritual, das nichts kostete – außer der bewussten Entscheidung, es zu tun. Und es veränderte etwas. Der Tag fühlte sich weniger fremdbestimmt an. Ich merkte, wie meine Gedanken klarer wurden, wie ich mich selbst wieder wahrnahm. Also probierte ich mehr davon. Abends schrieb ich drei Dinge auf, die gut gelaufen waren. Ich machte eine ganz einfache Energiebilanz. Was mir Energie gab, bekam ein +, was mir viel gab, ein ++. Was Energie kostete, bekam ein -, und was ein richtiger Energiefresser war, ein –.

📈 So konnte ich über die Zeit nicht nur meine Tankfüllung bewerten, sondern sogar einen Forecast machen. Ich wusste, wie meine nächsten Tage ungefähr sein würden, und konnte, wenn viele Energieräuber anstanden, rechtzeitig etwas für mich tun, um einen Ausgleich zu schaffen.

Ich schloss bewusst ab, statt den Tag einfach auslaufen zu lassen. Kleine Rituale, aber mit großer Wirkung.

🔄 Heute sind sie fester Bestandteil meines Alltags. Sie helfen mir, mich nicht in der Tretmühle zu verlieren, sondern immer wieder zu mir selbst zurückzufinden. Ich habe gelernt: Routinen sind keine Fesseln. Sie sind Anker. Und manchmal ist es genau das, was wir brauchen.

💡 Und letzte Woche wurde mir wieder einmal klar vor Augen geführt, wie wichtig gerade diese Routinen und Rituale sind, wenn es eng wird. Wenn ich viel Zeit habe und alles mehr oder weniger entspannt ist dann ist es einfach zu meditieren. Gebraucht wird es aber genau an den Tagen, an denen es Schlag auf Schlag kommt. Genau darum integriere ich so vieles in meine Morgen- bzw. Abendroutinen. Dann läuft das einfach wie ein Programm ab, ohne dass ich es extra einplanen muss.

🛡️ Führung beginnt bei dir!

#SelfDefenceForLeaders #Routinen #Energiebilanz #Leadership #Führung #Selbstführung

🐕 Eat Your Own Dog Food! 🍪

🚶 Vor einigen Tagen war ich mit meinem Freund und Kollegen Bernd in Baden-Baden unterwegs. Es war ein warmer, sonniger Tag – perfekt für einen kollegialen Austausch bei einem Walk & Talk. Überall schöne Parkanlagen, lauschige Ecken, in denen man sich niederlassen kann, und gemütliche Cafés, die dazu einladen, eine Pause einzulegen und die Seele baumeln zu lassen.

🌪️ Mein Vormittag war allerdings alles andere als entspannt gewesen. Ein Termin jagte den nächsten, zwischen Meetings schnell noch ein paar Mails beantworten, hier eine Nachricht, dort noch ein kurzes To-Do – nur noch schnell…

💻 So startete dann auch unser Treffen. Als Bernd ankam, saß ich bereits im PomoD’oro – Laptop aufgeklappt, Handy in der Hand – und war noch mitten in einem Call. Nur noch kurz…

Wie unhöflich von mir!

🚶🚶‍♂️ Nach einer Runde durch die Stadt fiel mir auf, dass ich ganz schön Hunger hatte. Die vielen Cafés und der Duft von frischem Gebäck waren eine zu große Versuchung. Bernd grinste und fragte mich augenzwinkernd, ob ich eigentlich das lebe, was ich predige.

Das saß. Danke, Bernd! ❤️

💡 Er hatte vollkommen recht. Ich war genau in die Falle getappt, vor der ich so oft andere warne. Es geht schneller, als man denkt! Meine morgendlichen Meditationen? Hatte ich auf den Nachmittag verschoben. Und dann auf den Abend. Und dann… na ja. Mein Essverhalten? Unregelmäßig und nicht gerade gesund. Und Bewegung? Fehlanzeige. Ich hatte doch keine Zeit!!!

💡 Doch genau in den herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, an den eigenen Routinen festzuhalten – an allem, was einem guttut und Kraft gibt.

💡 Für mich war das ein Weckruf. Ich bin wieder dabei!

🏁 Ich habe über meine Ziele nachgedacht und sie neu aufgestellt und aufgeschrieben:

🏁 Mindestens für die nächsten drei Monate täglich während meiner Morgenroutine 10 Minuten zu meditieren, um meine Konzentration und innere Ruhe nachhaltig zu stärken.

🏁Jeden Tag im Wochendurchschnitt 10.000 Schritte zu gehen, um meine Fitness zu erhöhen und bis zum Jahresende wieder unter 110 kg zu kommen.

🏁 Bewusst und gesund zu essen, indem ich frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzuge und regelmäßige Mahlzeiten einplane, um mein Wohlbefinden und meine Energie langfristig zu verbessern.

🛡️ Führung beginnt bei dir!

cheers

Michaelus

#Resilienz #Führung #Selbstführung #Ziele #Reflektion

Self Defence for Leaders 08 – Parole: Durchhalten!

Es gab eine Zeit, in der ich dachte, Resilienz sei einfach eine Frage von Durchhaltevermögen. Man steht auf, macht weiter, bleibt stark. Doch dann kam eine Phase, in der das nicht mehr reichte. Ich stand vor einer Herausforderung, die mich nicht nur an meine Grenzen brachte, sondern sie regelrecht überrollte. Ein Projekt war gescheitert, die Stimmung im Team war angespannt, und ich selbst fühlte mich wie ein Scherbenhaufen. Es war das erste Mal, dass ich nicht wusste, wie ich weitermachen sollte. Keine Idee hatte, was ein guter nächster Schritt sein konnte. Ich fragte mich, ob ich gescheitert war oder ob es nur eine Lernkurve war, die ich noch nicht verstand.

Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich lange am Schreibtisch saß und meine Gedanken einfach nicht sortieren konnte. Es war, als ob mein Kopf gegen eine Wand rannte, immer wieder, ohne einen Ausweg zu finden. Und irgendwann fiel mir ein Satz ein, den ich einmal gelesen hatte: „Es geht nicht darum, was dir passiert, sondern wie du darauf reagierst.“ Heute weiß ich, dass Epiktet diese weisen Worte gesprochen haben soll, und sie veränderten tatsächlich einiges bei mir. Diese Worte ließen mich innehalten. War ich wirklich an einem Ende angekommen, oder gab es noch eine andere Perspektive, die ich bisher nicht gesehen hatte?

Ich begann, mich mit dem Konzept des Growth Mindset auseinanderzusetzen. Die Idee, dass Rückschläge keine Sackgassen sind, sondern Gelegenheiten, um zu wachsen, war neu für mich – und ehrlich gesagt schwer zu akzeptieren. Wie sollte ich in einer Situation wie dieser Wachstum sehen? Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir: Es ging nicht darum, die Krise schönzureden, sondern sie anzunehmen und etwas daraus zu lernen. Ich begann, mir Geschichten von Menschen anzusehen, die große Rückschläge überwunden hatten – Sportler, Unternehmer, Wissenschaftler. Immer wieder fand ich dasselbe Muster: Diejenigen, die erfolgreich blieben, waren nicht die, die nie scheiterten, sondern die, die nach jedem Fall wieder aufstanden.

Was kann ich aus dieser Erfahrung mitnehmen? Die Antwort kam nicht sofort, aber sie kam. Ich erkannte, dass ich mir zu selten erlaubt hatte, Fehler zu machen. Dass ich Schwäche und etwas falsch zu machen immer als etwas Negatives gesehen hatte, statt als Chance, stärker zu werden. Und vor allem, dass ich nicht allein durch diese Phase gehen musste. Ich sprach mit Mentoren, suchte das Gespräch mit Kollegen und stellte fest, dass ich längst nicht der Einzige war, der solche Situationen durchmachte. Diese Erkenntnis nahm mir eine große Last von den Schultern und ließ mich mit mehr Klarheit auf meine Situation blicken.

Ich begann, kleine Rituale in meinen Alltag einzubauen. Ein Tagebuch, in dem ich nicht nur Erfolge, sondern auch Herausforderungen reflektierte. Atemübungen, die mir halfen, den Kopf frei zu bekommen. Und vor allem die bewusste Entscheidung, mich selbst nicht zu verurteilen, wenn etwas schiefging. Eine weitere wichtige Änderung war meine Einstellung zu schwierigen Gesprächen. Früher hatte ich oft den Drang, Konflikte zu vermeiden. Jetzt übte ich, schwierige Situationen als Gelegenheiten für Wachstum zu sehen. Ich lernte, meine eigenen Emotionen besser zu verstehen und mich bewusster darauf vorzubereiten.

Heute weiß ich, dass Resilienz nichts mit Härte zu tun hat. Sie ist vielmehr die Fähigkeit, flexibel zu bleiben, auch wenn alles um einen herum starr wirkt. Es ist das innere Vertrauen, dass jeder Rückschlag auch eine neue Tür öffnen kann – wenn man bereit ist, sie zu sehen. Ich bin nicht mehr dieselbe Person wie damals. Ich sehe Herausforderungen anders, nehme mir mehr Zeit zur Reflexion und weiß, dass ich wachsen kann, wenn ich bereit bin, meine Perspektive zu verändern.

Führung beginnt bei dir!

Grüße Michaelus

#SelfDefenceForLeaders #durchhalten #Resilienz #GrowthMindset #Führung