Schlagwort: Methode

Resonanzräume – wenn Argumente bewegen

Manchmal drehen wir uns in Diskussionen im Kreis. Argumente werden wiederholt, Fronten verhärten sich, und am Ende bleibt die Frage offen: Welche Lösung trägt wirklich im Team?

Genau hier setzen Resonanzräume an. Statt nur zu reden, lassen wir Argumente im Raum wirken – körperlich, emotional und relational. Jede Bewegung wird zum Feedback: ein Schritt nach vorn zeigt Resonanz, ein Schritt zurück offenbart Störgefühle. Und manchmal reicht schon ein Zentimeter, um etwas sichtbar zu machen, das in Worten nie gesagt worden wäre.

Diese Methode verbindet Kopf und Bauchgefühl. Sie macht sichtbar, was bisher unsichtbar blieb, und eröffnet eine tiefere Entscheidungsbasis als jede Pro- und Contra-Liste. Teams erleben, wie sich Resonanz formt, wie sich Cluster bilden, und wie sich ein Bild verdichtet, das über Abstimmungen hinausgeht.

Die wahren Aha-Momente entstehen oft im Debrief. Was hat uns bewegt? Welche Argumente haben innerlich nachgehallt, auch wenn wir es nicht gezeigt haben? Und was fehlt uns noch, um eine Entscheidung zu treffen, die wirklich trägt?

Resonanzräume laden dazu ein, Perspektiven zu wechseln, Unsichtbares sichtbar zu machen und Entscheidungen mit mehr Tiefe zu treffen.

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Versuchs doch mal in der nächsten Sprint Retrospektive oder dem nächsten Refinement bei dem es eine Entscheidung ansteht.


Grüße,
Michaelus

🤘🏻 Lob, Kritik und das weiße Blatt – eine Einladung zum Reflektieren 🤓

Gestern bin ich über ein Video gestolpert, das mich direkt gepackt hat. Darin fiel ein Satz, der hängen geblieben ist: „Wenn du etwas an dir gefunden hast, was durch Komplimente nicht erhöht werden kann und was durch Beleidigungen nicht abgesenkt werden kann, dann ist es gut.“

Dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. Er beschreibt eine innere Stabilität, die weder Lob noch Kritik aus der Bahn werfen kann. Das Bild vom weißen Blatt Papier verdeutlicht es perfekt! Es bleibt weiß, egal welche Worte darauf treffen.

Mir wurde klar, dass das nicht nur eine schöne Metapher ist, sondern etwas, das wir trainieren können – so wie einen Muskel. Also habe ich für mich (und vielleicht auch für dich) ein 7-Tage-„Weißes-Blatt“-Reflektion entwickelt. Kleine, einfache Schritte, um diese Unabhängigkeit zu stärken.

Es beginnt mit Beobachten. Wie reagiere ich, wenn jemand mich lobt oder kritisiert?

Dann folgt das bewusste Innehalten – ein tiefer Atemzug zwischen Reiz und Reaktion.

Einer meiner Lieblingsschritte im Training ist die Wolken-Metapher. Stell dir vor, deine innere Stabilität ist wie ein weiter, blauer Himmel. Lob, Kritik, Zweifel oder auch Selbstlob sind nichts weiter als Wolken, die vorbeiziehen. Manche sind leicht und hell, andere dunkel und schwer. Doch egal, wie sie aussehen – der Himmel selbst bleibt unverändert.

Wenn wir Bewertungen wie Wolken betrachten, können wir sie wahrnehmen, ohne sie festzuhalten. Sie ziehen weiter, so wie sie gekommen sind. Auf diese Weise verlieren Worte ihre Macht, und wir behalten unseren inneren Raum klar und weit.

Dann zum Schluss, die tägliche Visualisierung des weißen Blatts, an dem Worte einfach abperlen.

Das Spannende ist, nach einer Woche verändert sich der Blick. Man wird gelassener in Gesprächen, kann Lob annehmen, ohne daran zu hängen, und Kritik hören, ohne innerlich zu kippen.

Vielleicht ist das am Ende der wahre Kern von Resilienz – nicht unverwundbar zu werden, sondern sich nicht mehr unnötig verletzen zu lassen.

Führung beginnt bei dir!

#Selbstführung

#Resilienz

#InnereStärke

#Achtsamkeit

#Leadership

↩️ Manchmal gehts Rückwärts gedacht doch besser ❤️

Ich bin mit einem Team gerade dabei, eine #Storymap zu bauen. Wir stehen noch ganz am Anfang des Projekts – da, wo vieles noch offen ist und man leicht versucht ist, Lücken mit Annahmen zu füllen.

Um den #narrativenFlow zu finden, habe ich vorgeschlagen, beim Ende zu beginnen. Beim gewünschten Zustand.

Was soll am Schluss stehen? Und wenn wir diesen Schritt erreicht hätten – was wäre vorher geschehen? Und davor? Und davor?

Dieses rückwärtige Denken wirkt klärend. Es legt blinde Flecken offen, die wir im normalen Erzählfluss gerne überspringen. Nicht aus böser Absicht, sondern weil sie im Moment nicht präsent sind. Oder weil wir sie stillschweigend voraussetzen.

Gerade deshalb halte ich dieses Vorgehen für so kraftvoll. Denn es zwingt uns, gedanklich Wege zurückzugehen, die wir im Vorwärtsdenken intuitiv glätten.

Ein ähnlicher Mechanismus liegt der Methode des #ReverseOrderRecall zugrunde, die aus der forensischen Psychologie stammt. Sie beruht auf einer gut dokumentierten Beobachtung. Das Erinnern realer Erlebnisse aktiviert gespeicherte Sinneseindrücke – auch unter Belastung. Im Gegensatz dazu verlangen konstruierte Aussagen mehr geistige Steuerung und Kontrolle.

Wie Studien zeigen (z. B. Vrij et al., 2008), können gezielte kognitive Anforderungen – etwa das Erzählen eines Ereignisses in umgekehrter Reihenfolge – dabei helfen, die Konsistenz und Glaubhaftigkeit einer Aussage besser einzuschätzen.

Wichtig ist dabei ist, echte Erinnerungen sind nicht perfekt. Unser Gedächtnis ist formbar, selektiv und anfällig für Verzerrungen. Es geht also nicht um Wahrheit vs. Lüge, sondern um Plausibilität unter Belastung.

Wenn ich dich bitte, eine echte Begebenheit rückwärts zu schildern, wirst du dich zurechtfinden. Vielleicht mit Pausen, vielleicht mit Unsicherheiten – aber du kannst dich entlang deiner Erinnerung bewegen.

Wenn du hingegen eine frei erfundene Geschichte rückwärts erzählen sollst – während du gleichzeitig rückwärts zählst oder gedanklich eine Zusatzaufgabe löst – entsteht eine andere Art von Anstrengung. Dein Gehirn gerät ins Jonglieren.

Erfahrungswerte zeigen reale Erlebnisse bleiben auch unter Belastung nachvollziehbar. Konstruiertes beginnt zu bröckeln, wenn die kognitive Last steigt.

Was mich an diesem Ansatz besonders fasziniert ist er arbeitet nicht mit Kontrolle oder Konfrontation. Sondern mit Struktur und Aufmerksamkeit. Er urteilt nicht – er beobachtet. Und ermöglicht damit eine Form von Erkenntnis, die nicht auf das Offensichtliche zielt, sondern auf das, was unter Druck Bestand hat.

Diese #Methode lässt sich nicht nur in Interviews nutzen. Sondern auch in Bewerbungsgesprächen, im Coaching oder in der Konfliktklärung. Und ja – auch in der Arbeit mit Storymaps.

Denn manchmal führt der Weg zur Klarheit nicht nach vorn – sondern zurück. Schritt für Schritt. Vom Ziel zum Jetzt. Vom Wunsch zum Handeln.

Grüße,

Michaelus

#Perspektivwechsel

👮🏻 Working Agreements sind kein Checklistenpunkt. Sie sind ein Vertrag – und ein Versprechen. 🤝🏻




Gestern durfte ich mal wieder eine Working Agreements Session durchführen. Es ist, wie ich finde, eines der mächtigsten Werkzeuge, die einem als Teamcoach zur Verfügung stehen. Nicht, weil das Ergebnis eine besonders clevere Liste von Regeln wäre. Sondern weil der Prozess selbst Türen öffnet, durch die man sonst nie gehen würde.

In der ORSC Arbeit – kurz für Organizational and Relationship Systems Coaching – sprechen wir von einer sogenannten Team Allianz. Sie ist mehr als nur eine Sammlung von Regeln. Sie ist ein bewusster Aushandlungsprozess, der wie ein Vertrag wirkt.

Bevor dieser Vertrag jedoch im Team verankert wird, beginnt der Prozess oft mit einer Coaching Allianz – also einer bewussten Vereinbarung zwischen Coach und Team. Sie bildet den sicheren Rahmen, in dem Vertrauen wachsen kann. Hier klären wir: Wie arbeite ich als Coach? Was kann das Team von mir erwarten – und ich vom Team?

Ein Vertrag, in dem wir festhalten, wie wir miteinander arbeiten wollen. Und was uns wichtig ist, wenn es mal schwierig wird.

Doch die Magie liegt nicht im Erstellen. Sie beginnt dann, wenn wir gemeinsam über die Begriffe auf der Liste sprechen. Wenn Buzzwords zu echten Gesprächen führen.

Mein Lieblingsbeispiel dafür ist das Thema Pünktlichkeit. Ein Begriff, so simpel und klar – und doch so unterschiedlich erlebt.

Ich persönlich gehöre zu denen, die lieber zu früh als zu spät sind. Ein paar Minuten vor dem Termin zu erscheinen fühlt sich für mich respektvoll an.

Andere sehen das ganz anders. Für sie ist pünktlich eben genau pünktlich. Nicht früher. Nicht später.

Und dann gibt es da noch meinen Neffen, der fest davon überzeugt ist, dass das berühmte akademische Viertel nicht nur okay, sondern sogar normal ist.

Im schlimmsten Fall hat der eine auf den anderen fast eine halbe Stunde gewartet.

Und wisst ihr was? Alle haben recht. Jeder ist in seiner Welt pünktlich!

Genau deshalb sind diese Gespräche so wertvoll. Wir beginnen zu verstehen, was wir unter bestimmten Begriffen wirklich meinen. Wir entdecken blinde Flecken, unausgesprochene Erwartungen und kulturelle Unterschiede, die vorher nie sichtbar waren. Und genau darin liegt die Kraft der Working Agreements!

Nicht in der Liste. Sondern im Gespräch darüber. Es geht nicht darum, die regeln die gemacht sind einzuklagen sondern ein gemeinsames Verständnis darüber zu bekommen.

Ein guter Vertrag hilft nicht nur bei Konflikten – er schafft Verbindung.

Grüße,
Michaelus

KEK² Klar. Einfach. Klein. Kurz.

Eine Einladung zum Innehalten

Kennst du das Gefühl, wenn in deinem Team zwar viel gesprochen wird – aber eigentlich wenig gesagt ist? Wenn sich die nächste User Story schwerer anfühlt, als sie sollte? Wenn ihr als Produktteam das Ziel aus den Augen verliert, weil ihr in Meetings, Prozessen und Priorisierungen ertrinkt?

Genau dort setzt KEK² an. Nicht als Methode, nicht als neues Framework, nicht als weiteres Buzzword im agilen Werkzeugkoffer – sondern als Einladung. Zum Nachdenken. Zum Klarwerden. Zum Weglassen.


Was ist KEK²?

KEK² ist ein Reflexionsrahmen für produktfokussiertes Arbeiten, den ich entwickelt habe, um Teams – und auch mich selbst – immer wieder auf das Wesentliche zurückzuführen. Die vier Elemente wirken auf den ersten Blick simpel, entfalten aber gerade in ihrer Reduktion ihre Kraft:

  • Klar: Sprich so, dass man dich versteht. Verzichte auf Worthülsen und sage, was du meinst.
  • Einfach: Schaffe Zugänglichkeit. Für alle. Auch für Neue.
  • Klein: Denke in machbaren Schritten. Was klein ist, ist beweglich.
  • Kurz: Finde den Punkt. Und trau dich, dich darauf zu beschränken.

Jedes dieser Elemente ist mit konkreten Reflexionsfragen hinterlegt – Impulse, die nicht belehren, sondern Resonanz auslösen sollen.


Wofür ist KEK² gedacht?

KEK² funktioniert immer dann besonders gut, wenn du spürst, dass etwas ins Stocken geraten ist. Wenn Klarheit fehlt. Wenn Komplexität überhandnimmt. Du kannst es einsetzen …

  • beim Schreiben und Reflektieren von User Storys
  • im Backlog Refinement
  • in Retrospektiven
  • zur Vorbereitung von Reviews oder Roadmaps
  • zur Nachbereitung von Gesprächen
  • oder einfach zwischendurch – als Check-in-Frage im Daily oder als Denkpause in hektischen Phasen

Was bringt dir KEK²?

Teams, die mit KEK² arbeiten, berichten von …

  • einer klareren Sprache
  • mutigeren Entscheidungen
  • weniger Missverständnissen
  • mehr Fokus auf das, was wirklich zählt
  • einem besseren Gefühl für das, was „gut genug“ ist

Das Schöne daran: KEK² braucht keine Einführungstrainings. Kein PowerPoint. Kein Change-Management. Nur ein bisschen Mut zur Reflexion – und vielleicht einen Stift und ein Post-it.


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Ich habe alle Elemente, Reflexionsfragen und Anwendungshinweise für dich zusammengestellt – als PDF zum Ausdrucken, Besprechen, Nachdenken. Du kannst das Dokument hier direkt herunterladen:

Wenn du magst, nutze es beim nächsten Retro-Check-In. Oder häng die vier Elemente an die Wand deines Teamraums. Oder leg es dir einfach in die Schublade, um es bei Bedarf hervorzuholen.

grüße
Michaelus

Folge 020 Konflikte erkennen

Konflikte gehören zum Arbeiten wie der Regen zum April. Aber wann ist ein Konflikt eigentlich produktiv – und wann beginnt er, Teams zu lähmen?

Konflikte sind unbequem. Sie stören den Ablauf, bringen Emotionen ins Spiel und sorgen oft für Unsicherheit. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb – sind sie ein zentraler Bestandteil von echter Zusammenarbeit. In meiner neuen Podcast-Folge widme ich mich dem Thema Konflikte erkennen.

Ich nehme euch mit auf eine Reise durch zwei hilfreiche Modelle:
Das Eskalationsmodell nach Friedrich Glasl, das hilft, Konflikte besser zu erkennen und ihren Verlauf einzuordnen,
und

Das Thomas-Kilmann Conflict Mode Instrument, das uns zeigt, wie unterschiedlich Menschen in Konflikten agieren – und warum das manchmal mehr über uns selbst verrät als über das eigentliche Problem.

Natürlich erzähle ich wieder Geschichten aus der Praxis – aus Teams und Coachings.

viel Spaß beim hören

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

Ich hab noch viel zu erzählen!

🐉 Zurück in Worms – Gedanken zu Motivation und Veränderung 👨🏻‍🏫


💡 Ich war mal wieder in Worms. Ich mag diese Stadt. Und ja, ich gebe es offen zu: Ich habe eine Schwäche für die Hochschule dort. Gestern durfte ich erneut das Modul Transformation & Change Management bei der IBA Worms unterrichten – ein Kurs, den ich zweimal im Jahr halte. Jedes Mal anders, jedes Mal besonders.

Nach einem kurzen Ankommen, dem gegenseitigen Kennenlernen und ein paar Intro-Sessions widmen wir uns, wie immer, zuerst unseren Working Agreements. Gemeinsam definieren wir, wie wir in den kommenden Tagen miteinander arbeiten wollen. Für mich ein wichtiger Moment. Nicht nur, weil es Struktur schafft, sondern weil es ein erstes echtes Commitment ist – auf Augenhöhe.


💡 Dann geht es los mit dem eigentlichen Stoff. Und meist beginne ich mit dem Thema Motivation. Denn wer über Veränderung oder gar Transformation sprechen will, kommt an der Frage nach innerem Antrieb nicht vorbei. Ohne Motivation bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes: wenig.

Was mich immer wieder beeindruckt, ist die Tiefe der Gespräche. Die Studenten sind im vierten oder fünften Semester, viele bringen bereits Praxiserfahrung mit – da kommen spannende Perspektiven zusammen. Dieses Mal habe ich mich entschieden, die Moving Motivators von Jurgen Appelo einzusetzen. Ein einfaches Tool, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie unterschiedlich Motivation sein kann.

💡 Und – Captain Obvious lässt grüßen – sie war es. Bei 14 Teilnehmern ergab sich kein einziges identisches Motivationsprofil. Jeder Mensch tickt anders. Und doch versuchen wir im beruflichen Kontext allzu oft, Menschen mit den gleichen Argumenten, Methoden oder Maßnahmen durch Veränderung zu führen.

💡 Dabei stellte sich mir eine Frage, die ich heute mitgenommen habe: Warum nutzen wir so selten Instrumente wie die Moving Motivators? Warum fragen wir nicht häufiger, was Menschen wirklich antreibt – gerade dann, wenn wir Veränderung gestalten und sie mitnehmen wollen?

Für alle, die in Rollen wie ScrumMaster, AgileCoach oder Führungskraft unterwegs sind, ist das doch eine zentrale Überlegung: Wie können wir Veränderung begleiten, wenn wir nicht wissen, was die Menschen um uns herum bewegt?

Vielleicht wäre es an der Zeit, öfter innezuhalten. Und zu fragen. Statt nur zu senden.

Grüße
Michaelus

Und täglich grüßt das alte Muster

💡 Viele Teams starten Veränderungsprozesse mit viel Energie.

Neue Strukturen, neue Rollen, neue Tools – los geht’s!

Alle sind motiviert, offen, experimentierfreudig.

Und dann?

💡 Ein paar Wochen später ist das Neue nicht mehr neu.

Der Alltag zieht ein. Die Energie flaut ab.

Alte Muster melden sich zurück – leise, aber hartnäckig.

Da ich ein Fan von guten Check in Fragen bin die zum Thema passen teile ich heute einen mit euch den ich sehr gerne nutze wenn es um Veränderung geht.

und hey,… wann tut es das bei uns im Job nicht?

Grüße

Michaelus

Folge 017 Klarheit und Balance

Ich habe lange gedacht, dass Ruhe etwas ist, das ich mir verdienen muss – durch harte Arbeit. Pausen machen dürfen ist nur drin wenn ich vorher geschuftet hab. Doch irgendwann wurde mir klar wahre Ruhe finde ich nicht im Nichtstun, sondern im Gleichgewicht meiner Aktivitäten.

In dieser Folge teile ich mit dir, wie kleine Veränderungen eine große Wirkung haben können. Ich spreche über die Kraft einer aufrechten Haltung, darüber, warum Bewegung in der Natur für mich zur Seelennahrung wurde, und wie Dehnübungen mir helfen, nicht nur körperlich, sondern auch mental flexibler zu bleiben. Ich erzähle, warum Ordnung für mich mehr ist als nur ein aufgeräumtes Zuhause und wie bewusster Medienkonsum meine Sicht auf die Welt verändert hat.

Es geht nicht darum, das Leben radikal umzukrempeln, sondern darum, nachhaltige Routinen zu finden, die mich in meine Balance bringen. Ich lade dich ein, mit mir herauszufinden, welche kleinen Schritte dich in Richtung mehr Klarheit und Ruhe führen können – nicht durch Stillstand, sondern durch Bewegung im richtigen Maß. 🎙️✨

Bis bald

Michaelus

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Michaelus


Und nicht vergessen:

🚗 Leitplanke oder Gummiband? 🪢

👆🏻 Egal ob laterale Führung oder die viel gescholtene disziplinarische – Führung ist immer auch eine Frage der Haltung. Eine Abwägung. Eine Entscheidung, die selten leichtfällt und sich nie ganz automatisieren lässt.

Wann bin ich unterstützend, fördernd, begleitend? Und wann bin ich rahmengebend, begrenzend, ja vielleicht sogar restriktiv?

👆🏻 Alle diese „Stances“, diese Haltungen, haben ihre Berechtigung. Und sicher gibt es noch viele mehr, die man einnehmen kann – je nach Kontext, Reifegrad und Situation. Aber genau das ist der Punkt – Führung ist kein statischer Zustand. Sie ist beweglich – im besten Fall bewusst beweglich.

💡 Vor einiger Zeit habe ich einen Workshop zur Zusammenarbeit moderiert. Nach der Session bekam ich eine Rückmeldung, die mich nachdenklich gemacht hat – aber auch gefreut. Ich hätte „sehr klar und straight“ durchmoderiert, hieß es. In fast allen Feedbackbögen wurde das positiv hervorgehoben. Es kam an, es gab Orientierung. Und genau das war in diesem Moment offenbar hilfreich.

🤔 Eine Szene aus dem Workshop ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Wir diskutierten gerade über die Einhaltung von Commitments und die Frage, wie Regeln verändert werden können – und wann sie gelten müssen.

Das erinnerte mich an eine Situation aus der Erziehung meines Sohnes.

Wir hatten damals eine klare Regel: Um 20:00 Uhr war Schlafenszeit. Punkt.

Gleichzeitig gab es aber auch die Möglichkeit, diese Regel gemeinsam anzupassen – etwa wenn Besuch da war und wir länger zusammensaßen oder spielten. Dann redeten wir darüber. Und ja, manchmal verschoben wir die Schlafenszeit. Bewusst. Gemeinsam. Transparent.

💡 Aber es gab auch einen Moment, der nicht verhandelbar war: der Moment, in dem die Regel griff. Um Punkt acht.

Davor? Klar, sprechen wir drüber. Danach? Auch. Reflektieren, was gut war, was wir anders machen wollen. Aber in dem Moment, in dem die Regel gültig ist, braucht es keine Diskussion. Da braucht es Halt. Orientierung. Verlässlichkeit.

Was wäre denn eine Leitplanke auf der Autobahn wert, wenn sie jedes Mal, wenn jemand auf sie zufährt, nachgibt? Wenn sie weich wäre, dehnbar, formbar – und dadurch eben auch wirkungslos?

💡 Leitplanken tun ihren Job nicht, indem sie sich jeder Bewegung anpassen. Sie tun ihren Job, indem sie aufhalten. Begrenzen. Schützen. Weil wir uns vorher darauf verständigt haben, dass es dort nicht weitergeht.

Ich finde, das ist ein starkes Bild für Führung. Es hilft zu erklären, warum Regeln – so unmodern sie manchmal erscheinen mögen – eine Funktion haben, die über Kontrolle hinausgeht. Sie schaffen einen sicheren Rahmen. Sie machen Zusammenarbeit möglich. Nicht als Dogma, sondern als bewusst gesetzte Grenze.

💡 Und genau das ist eine zentrale Aufgabe von Führung: sich darüber klar zu werden, ob die Leitplanke gerade ihren Job tut. Oder ob wir, in Ruhe und gemeinsam, entscheiden sollten, sie zu versetzen.

Denn ja – Führung darf flexibel sein. Aber nicht beliebig.