Schlagwort: Reflexion

🤘🏻 Lob, Kritik und das weiße Blatt – eine Einladung zum Reflektieren 🤓

Gestern bin ich über ein Video gestolpert, das mich direkt gepackt hat. Darin fiel ein Satz, der hängen geblieben ist: „Wenn du etwas an dir gefunden hast, was durch Komplimente nicht erhöht werden kann und was durch Beleidigungen nicht abgesenkt werden kann, dann ist es gut.“

Dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. Er beschreibt eine innere Stabilität, die weder Lob noch Kritik aus der Bahn werfen kann. Das Bild vom weißen Blatt Papier verdeutlicht es perfekt! Es bleibt weiß, egal welche Worte darauf treffen.

Mir wurde klar, dass das nicht nur eine schöne Metapher ist, sondern etwas, das wir trainieren können – so wie einen Muskel. Also habe ich für mich (und vielleicht auch für dich) ein 7-Tage-„Weißes-Blatt“-Reflektion entwickelt. Kleine, einfache Schritte, um diese Unabhängigkeit zu stärken.

Es beginnt mit Beobachten. Wie reagiere ich, wenn jemand mich lobt oder kritisiert?

Dann folgt das bewusste Innehalten – ein tiefer Atemzug zwischen Reiz und Reaktion.

Einer meiner Lieblingsschritte im Training ist die Wolken-Metapher. Stell dir vor, deine innere Stabilität ist wie ein weiter, blauer Himmel. Lob, Kritik, Zweifel oder auch Selbstlob sind nichts weiter als Wolken, die vorbeiziehen. Manche sind leicht und hell, andere dunkel und schwer. Doch egal, wie sie aussehen – der Himmel selbst bleibt unverändert.

Wenn wir Bewertungen wie Wolken betrachten, können wir sie wahrnehmen, ohne sie festzuhalten. Sie ziehen weiter, so wie sie gekommen sind. Auf diese Weise verlieren Worte ihre Macht, und wir behalten unseren inneren Raum klar und weit.

Dann zum Schluss, die tägliche Visualisierung des weißen Blatts, an dem Worte einfach abperlen.

Das Spannende ist, nach einer Woche verändert sich der Blick. Man wird gelassener in Gesprächen, kann Lob annehmen, ohne daran zu hängen, und Kritik hören, ohne innerlich zu kippen.

Vielleicht ist das am Ende der wahre Kern von Resilienz – nicht unverwundbar zu werden, sondern sich nicht mehr unnötig verletzen zu lassen.

Führung beginnt bei dir!

#Selbstführung

#Resilienz

#InnereStärke

#Achtsamkeit

#Leadership

👊🏻 Reality hits hard – und warum das manchmal das Beste ist, was uns passieren kann 🚧

Es gibt Sätze, die wirken wie ein tiefes Ein- und Ausatmen. Einer davon ist für mich Wer weiß, wofür es gut ist.

Oft habe ich ihn gehört – und genauso oft gedacht „Du hast leicht reden. Versuch mal, in meinen Schuhen zu laufen.“ Denn in dem Moment, in dem etwas nicht nach Plan läuft, fühlt es sich selten nach einer Chance an. Eher nach einem Stolperstein, der den ganzen Weg blockiert.

Doch mit der Zeit habe ich gemerkt genau hier steckt der eigentliche Wert. Wenn der Weg, den ich mir zurechtgelegt habe, versperrt ist, zwingt mich das, andere Pfade zu suchen. Manchmal gehe ich sie zögerlich, manchmal einfach los – und oft entdecke ich dabei Dinge, die ich vorher nicht sehen konnte. Weil mein Blick fest auf das Ziel gerichtet war, das ich ursprünglich erreichen wollte.

Und plötzlich öffnet sich irgendwo eine Tür, die gar nicht auf meinem Plan stand – und manchmal führt sie zu etwas Besserem, als ich es mir ausgedacht hätte.

Im Team passiert uns das genauso. Wir haben einen Plan, eine Vision, und dann kommt die Realität dazwischen. Ein Hindernis, eine Änderung, ein Problem, das wir nicht vorhergesehen haben. Wir können uns ärgern, verlieren und verbeißen – oder wir nehmen genau in diesem Moment den Perspektivwechsel an.

Vielleicht steckt in der Abweichung der eigentliche Fortschritt. Vielleicht ist das, was wir gezwungenermaßen neu denken müssen, am Ende der wertvollere Weg.

Ich glaube, wir sollten diesen Satz nicht nur als Trostpflaster betrachten, sondern als bewusste Haltung „Wer weiß, wofür es gut ist“ – nicht als Flucht vor dem Schmerz, sondern als Einladung, darin den verborgenen Schatz zu suchen.

Führung beginnt bei dir!

#Perspektivwechsel

#Resilienz

#Teamwork

#Veränderung

#Führung

🤫 Muss es immer wieder das Superlativ sein? 🙃

Müssen wir wirklich immer lauter, schneller, besser?
Reicht gut nicht mehr aus?

Ich beobachte in Teams, Organisationen und auch bei Einzelpersonen ein wiederkehrendes Muster:
Es wird gehetzt, getrieben, geschoben.
Optimiert, beschleunigt, verdichtet.
Noch ein Meeting mehr. Noch ein Tool, das uns produktiver machen soll. Noch ein KPI, der nach oben zeigen muss.
Hier das Team noch ein wenig pushen.
Dort ein bisschen mehr Fokus schaffen.
Und am Ende bitte auch die Time to Market verkürzen – aber mit Leichtigkeit, Motivation und möglichst wenig Reibung.

Ich will hier nicht falsch verstanden werden! Das alles sind wichtige Themen!
Es ist sinnvoll, gute Arbeit zu machen.
Es ist klug, Dinge zu hinterfragen.
Und es ist richtig, als Organisation effizient zu handeln. Aber…

Kann und darf es das Einzige sein, worum es geht?
Wo ist der Raum für Pause? Für Reflexion?
Für ein echtes Innehalten, das nicht gleich als Zeitverschwendung gilt?
Wann feiern wir, was schon da ist – ohne gleich im nächsten Atemzug zu fragen, wie es noch besser gehen könnte? Und ohne in eine Wellnesoase abzudriften in der das Ausruhen nur noch Selbstzweck ist!

Denn so wie unser Körper nicht im Dauerlauf funktionieren kann, braucht auch ein Team Phasen der Regeneration. Nicht jede Anstrengung lässt sich linear skalieren. Nicht jede Initiative braucht sofort eine Wirkungsmessung.

Und das ist nicht nur eine Frage der Haltung – sondern auch eine psychologisch hochrelevante Beobachtung.

Die Forscher Thomas Curran und Andrew P. Hill haben in einer umfassenden Meta-Studie (Perfectionism Is Increasing Over Time, Psychological Bulletin, 2017) den besorgniserregenden Anstieg von Perfektionismus unter jungen Erwachsenen untersucht.

Ein zentrales Ergebnis war der gesellschaftliche und berufliche Druck, immer mehr leisten und sich immer weiter verbessern zu müssen, führt bei vielen zu einem Phänomen, das sie als socially prescribed perfectionism bezeichnen – also der tief verankerten Überzeugung, nur dann akzeptiert zu sein, wenn man den (vermeintlichen) Erwartungen anderer entspricht.

Dieses Muster hat gravierende Folgen. Erhöhte Burnout-Raten, depressive Symptome, innere Leere. Das Gefühl, nie genug zu sein – egal, was man erreicht.

In Organisationen äußert sich das oft in chronisch überforderten Teams, Innovationsmüdigkeit und einer Kultur, in der Fehler nicht mehr als Lernchancen, sondern als Schwächen gewertet werden.

Der Output steigt kurzfristig, die Widerstandskraft sinkt langfristig.
Was also tun?
Vielleicht beginnt es mit einer ganz einfachen, fast zärtlichen Frage:
Reicht das, was wir gerade tun – so wie wir es tun – vielleicht einfach aus?

Nicht alles muss wachsen.
Nicht alles muss schneller gehen.
Nicht alles muss messbar besser sein.

In der Medizin nennt man ständiges, unkontrolliertes Wachstum Tumor. Nur mal so als Denkangebot…

🚧 Erwartungen können erdrücken 😣






Manchmal sitze ich da, mit einem diffusen Druck auf der Brust. Kein klarer Gedanke, keine messbare Anforderung – und doch fühlt es sich an, als läge eine Tonne auf mir. Die Ursache? Erwartungen.
Nicht die, die klar formuliert wurden. Sondern die, von denen ich nur glaube, dass sie existieren.

Mein innerer Kritiker – Hashtag#HerrBert – ist da ein alter Meister. „Hast du gesehen, Michaelus… dein Chef… dein Kunde… dein Freund… ich glaube, die hätten da mehr erwartet. War das genug?“
Er flüstert nicht, er tropft. Leise, stetig. Wie das berühmte Ohrengift aus Shakespeares Hamlet – langsam, aber wirkungsvoll. Ein steter Tropfen, der Zweifel sät.

Ich finde dieses Bild stark. Ein Gift, das nicht tötet, sondern lähmt. Nicht laut schreit, sondern deine Gedanken mit einer kaum merklichen Klangfarbe einfärbt. So leise, dass du denkst, es sei deine eigene Stimme.

Und was da an Kopfkino entsteht! Ich male mir aus, was andere wollen könnten. Was ich nicht erfüllt habe. Was ich besser hätte machen müssen. Und dabei basiert das alles… auf…

NICHTS!

Keine Fakten. Keine messbaren Kriterien. Keine Hashtag#KPI – Key Performance Indicator, also festgelegte Kennzahlen zur Leistungsmessung. Sondern reine Annahmen. Gefühlte Wahrheiten. Scheinwahrheiten.

Wenn ich mit meinen Coachees an solchen Stellen bin, kommt oft die Frage:„Michaelus, was kann ich denn tun, um mich davon zu befreien? Wie entkomme ich dieser Zwickmühle aus Ansprüchen und Annahmen?“

Und meine Antwort ist „Gar nicht. Nicht ganz. Es gibt kein Patentrezept. Und das ist gut so!“

Denn ein bisschen Selbstreflexion tut uns allen gut. Der regelmäßige Abgleich mit unseren eigenen Werten, mit dem, was wir selbst als gut genug empfinden – das ist wichtig.

Aber wenn HerrBert zu laut wird, wenn seine Stimme wie ein alter Plattenspieler in Endlosschleife läuft, dann gibt es ein einfaches Gegenmittel. Und ja – es ist wirklich so simpel, dass es fast banal klingt:

Hashtag#Erwartungsmanagement.

Sprich es aus! Frag nach! Mach deine Gedanken sichtbar und gleiche sie mit der Realität ab!

„Hey Chef, ich hatte das so und so vor – ist das in deinem Sinne?“
„Lieber Kunde, das ist mein Vorschlag – passt das für dich?“
„Partnerin, ich habe das so gemacht – ist das für dich stimmig oder fehlt etwas?“

Dieser kleine Schritt ist kein Zauberspruch. Aber er kann Wunder wirken. Weil er Licht ins Dunkel bringt. Weil er das Gift aus dem Ohr spült – mit Klarheit und Resonanz.

Ich wünsche dir ein Wochenende ohne das Hintergrundrauschen von HerrBert.

Und wenn er doch auftaucht: hör kurz hin – und dann frag einfach nach.❤️

Grüße,
Michaelus

Hashtag#Selbstführung
Hashtag#InnererKritiker
Hashtag#Resilienz
Hashtag#Reflexion

🔭 Wenn Kontrolle wichtiger wird als Vertrauen 😱

Hilft es wirklich, so ein Schild aufzuhängen? Ich war einwenig verwundert, als ich heute Morgen im Frühstücksraus meines Hotels war. Überall prangten Schilder, dass der Raum Videoüberwacht wäre – doch nirgends waren Kameras zu sehen…

Ein Schelm, der böses dabei denkt…🙃

Manchmal reicht die bloße Präsenz eines Schildes, um Wirkung zu entfalten. Nicht, weil es kontrolliert – sondern weil es an Kontrolle erinnert.

Das erinnert mich an das Panoptikum von Jeremy Bentham – eine architektonische Struktur, in der ein einzelner Beobachter alle Insassen eines Gefängnisses sehen kann, ohne selbst gesehen zu werden. Die Idee: Es braucht keine ständige Überwachung. Allein das Gefühl, beobachtet werden zu können, genügt, um Menschen dazu zu bringen, sich zu kontrollieren.

Und genau dieses Prinzip beobachten wir auch in Unternehmen. Gerade wenn es eng wird – Deadlines näher rücken, Projekte ins Stocken geraten, Erwartungen steigen – dann verfallen viele wieder in alte Muster. Kontrolle statt Vertrauen. Command and Control statt Dialog. Mikromanagement statt Selbstverantwortung.

Und das Tragische daran ist meistens sind es genau die Situationen, in denen wir am dringendsten Vertrauen brauchen. In die Fähigkeiten unseres Teams. In unsere Kultur. In die Prinzipien, auf die wir uns doch irgendwann mal verständigt haben.

Gerade dann, wenn wir das meiste Vertrauen haben sollten, ziehen wir das einst so vollmundig Versprochene zurück und verkehren es ins Gegenteil.

Was also tun?

Wie können wir früh genug erkennen, wenn wir wieder in Kontrollmuster rutschen? Welche Signale helfen uns zu reflektieren, bevor aus dem Wunsch nach Sicherheit eine erstickende Struktur wird?

Und wenn es doch passiert – wie können wir danach verantwortlich damit umgehen?

Ohne Schuldzuweisungen. Aber mit Klarheit. Und mit der Bereitschaft, wieder neu in Beziehung zu treten.

Vielleicht beginnt es – wie so oft – mit einer ehrlichen Frage an uns selbst:

Was ist es gerade, das ich nicht loslassen kann?

Führung beginnt bei dir!

#Vertrauen #Selbstführung #Leadership #Reflexion

🥸 Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten. 😨

Ein Zitat von Stephen R. Covey, das mich immer wieder beschäftigt.

Gerade am vergangenen Wochenende wurde mir erneut bewusst, wie schnell wir – trotz bester Ausbildung, trotz jahrelanger Erfahrung – in genau diese Falle tappen.

Ich war bei Freunden, fachlich, kollegial, vertraut. Wir sprachen über Coaching, über Organisationsentwicklung, über unsere Erfahrungen, unsere Blickwinkel, unsere Zweifel. Es war lebendig, ehrlich, bereichernd – bis zu dem Moment, in dem ich eine These formulierte, die, zugegeben, etwas ungewöhnlich war. Vielleicht sogar provokant.

Und dann ging es ganz schnell.

„Nein, das ist nicht so!“ – kam es direkt.

„Das geht gar nicht!“ – folgte unmittelbar.

Keine Frage: „Wie kommst du darauf?“

Kein Innehalten: „Was bringt dich zu dieser Aussage?“

Kein echtes Interesse: „Was glaubst du, würde sich dadurch verändern?“

Stattdessen: Stellungnahmen. Abgrenzung. Absolutheiten.

Das Gespräch war beendet, der Diskurs abgewürgt. Die Wahrheiten waren ausgesprochen, der Raum für Neugier geschlossen.

Und nur um Missverständnisse zu vermeiden: Es ging um fachlichen Austausch. Coaching. Change. Methodik. Keine Schwurbeleinen. Keine Politik.

Es hat mich getroffen. Weil ich glaubte, in einem Raum zu sein, in dem wir alle bereit sind, zuzuhören – um zu verstehen. Nicht, um zu antworten. Nicht, um zu bewerten. Und schon gar nicht, um uns selbst zu bestätigen.

Ein Raum der offen ist für Neues, neue Ideen die aben in ihrer Natur zu Beginn auch mal unausgegoren sind. Doch wenn sie so früh schon umgebügelt werden dann haben sie selten eine Chance zu wachsen udn sich weiter zu entwickeln.

Dabei wäre es so einfach, oder?

„Warum meinst du das?“

„Was bringt dich zu dieser Überlegung?“

Verständnisfragen, echte. Nicht als rhetorische Manöver, sondern aus aufrichtigem Interesse. Nicht, um zu widerlegen, sondern um zu verstehen.

Empathisches Zuhören. Nicht als Technik, sondern als Haltung. Eine, die Vertrauen schafft. Die Nähe ermöglicht. Die Konflikte entschärfen kann, noch bevor sie eskalieren.

Und ja, es ist schwer. Es kostet Aufmerksamkeit. Geduld. Selbstkontrolle.

Aber ich glaube es lohnt sich! Weil es den Unterschied macht.

Den Unterschied zwischen Gesprächen und echten Begegnungen.

Grüße,

Michaelus

#Zuhören #Empathie #Coaching #Organisationsentwicklung #Diskurskultur

Folge 020 Konflikte erkennen

Konflikte gehören zum Arbeiten wie der Regen zum April. Aber wann ist ein Konflikt eigentlich produktiv – und wann beginnt er, Teams zu lähmen?

Konflikte sind unbequem. Sie stören den Ablauf, bringen Emotionen ins Spiel und sorgen oft für Unsicherheit. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb – sind sie ein zentraler Bestandteil von echter Zusammenarbeit. In meiner neuen Podcast-Folge widme ich mich dem Thema Konflikte erkennen.

Ich nehme euch mit auf eine Reise durch zwei hilfreiche Modelle:
Das Eskalationsmodell nach Friedrich Glasl, das hilft, Konflikte besser zu erkennen und ihren Verlauf einzuordnen,
und

Das Thomas-Kilmann Conflict Mode Instrument, das uns zeigt, wie unterschiedlich Menschen in Konflikten agieren – und warum das manchmal mehr über uns selbst verrät als über das eigentliche Problem.

Natürlich erzähle ich wieder Geschichten aus der Praxis – aus Teams und Coachings.

viel Spaß beim hören

Michaelus

Lob oder Kritik? Schreib mich gerne an!


VERNETZE DICH DIREKT

Michaelus


Und nicht vergessen:

Ich hab noch viel zu erzählen!

Folge 019 Vorsicht vor Low Hanging Fruits

Growth and comfort do not coexist – mit diesem Zitat von Ginni Rometty steigen wir in eine neue Folge ein, die es in sich hat. Warum ist es so verlockend, in der Komfortzone zu bleiben? Und warum sabotiert uns genau das beim echten Fortschritt – als Einzelne, als Teams, als Organisation?

In dieser Folge beschäftige ich mich mit der Frage, warum echte Entwicklung oft dort beginnt, wo es unbequem wird – für uns selbst, in Teams und in Organisationen.

Ich spreche über den Unterschied zwischen echter Reife und bloßer Harmonie, über schnelle Erfolge im Vergleich zu nachhaltiger Veränderung – und darüber, wie leicht wir in die Falle tappen, Ruhe mit Fortschritt zu verwechseln.

Was hilft dabei, mehr Tiefe zuzulassen? Und wie können wir bewusst entscheiden, wann wir einfache Maßnahmen nutzen – und wann es sich lohnt, schwierigeres Terrain zu betreten?

Eine Folge mit Reflexionsfragen, Gedankenanstößen – und der Einladung, die Komfortzone auch mal bewusst zu verlassen.

Führung beginnt bei dir!

Bis bald

Michaelus

Lob oder Kritik? Schreib mich gerne an!


VERNETZE DICH DIREKT

Michaelus


Und nicht vergessen:

💈 Warum ich finde, dass wir den Empirischen Prozess anders darstellen sollten 💡

⏰ Anfang der Woche habe ich in Worms meinen Studenten der IBA Worms den Empirischen Prozess erklärt. Und wie so oft bin ich dabei wieder über ein Bild gestolpert (sorry an dieser Stelle für meine Paint-Skills), das wir in Scrum oder Agilität gerne verwenden: #Transparenz, #Inspektion und #Adaption als drei Säulen.

💡 Ich verstehe natürlich, warum dieses Bild so gezeichnet wird. Es soll zeigen, dass diese drei Elemente gemeinsam den Prozess stützen und tragen. Aber ganz ehrlich? In meiner kleinen Welt halte ich diese Darstellung für grundlegend falsch!

💡 Für mich sind Transparenz, Inspektion und Adaption keine unabhängigen Säulen, die nebeneinander stehen. Sie sind vielmehr drei Schritte, die zwingend aufeinander aufbauen.

💡 Zuerst brauche ich Transparenz. Ich muss sicherstellen, dass ich die richtigen und wichtigen Informationen ans Licht bringe. Nur dann kann ich im nächsten Schritt die (hoffentlich) richtigen Fragen stellen.

Ein Prinzip, das Prof. Dr. F. Tomamichel vom Photographischen Institut der ETH schon früh in Worte gefasst hat: „Wer misst , misst Mist,“ wenn die Grundlage nicht stimmt.

Wenn wir nicht darauf achten, dass unsere Daten sauber und korrekt sind, dann wird schon die Inspektion auf fehlerhaften Annahmen beruhen. Wir werden die falschen Fragen stellen, daraus falsche Schlüsse ziehen – und schließlich die falschen Dinge adaptieren.

💡 Das ist nicht zwangsläufig dramatisch – manchmal lernt man ja gerade durch Irrwege. Aber wir verlieren auf jeden Fall Zeit. Und Zeit ist in agilen Prozessen ein kostbares Gut.

❓ Deshalb stelle ich mir immer wieder die Frage:

Wäre es nicht sinnvoller, den Empirischen Prozess als aufeinander aufbauende Schritte darzustellen – anstatt als isolierte Säulen?

Oder ist es einfach nur mein innerer Monk, der an dieser Stelle Purzelbäume schlägt?

Was denkt ihr?

Michaelus

#Scrum #Empirismus

🐉 Zurück in Worms – Gedanken zu Motivation und Veränderung 👨🏻‍🏫


💡 Ich war mal wieder in Worms. Ich mag diese Stadt. Und ja, ich gebe es offen zu: Ich habe eine Schwäche für die Hochschule dort. Gestern durfte ich erneut das Modul Transformation & Change Management bei der IBA Worms unterrichten – ein Kurs, den ich zweimal im Jahr halte. Jedes Mal anders, jedes Mal besonders.

Nach einem kurzen Ankommen, dem gegenseitigen Kennenlernen und ein paar Intro-Sessions widmen wir uns, wie immer, zuerst unseren Working Agreements. Gemeinsam definieren wir, wie wir in den kommenden Tagen miteinander arbeiten wollen. Für mich ein wichtiger Moment. Nicht nur, weil es Struktur schafft, sondern weil es ein erstes echtes Commitment ist – auf Augenhöhe.


💡 Dann geht es los mit dem eigentlichen Stoff. Und meist beginne ich mit dem Thema Motivation. Denn wer über Veränderung oder gar Transformation sprechen will, kommt an der Frage nach innerem Antrieb nicht vorbei. Ohne Motivation bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes: wenig.

Was mich immer wieder beeindruckt, ist die Tiefe der Gespräche. Die Studenten sind im vierten oder fünften Semester, viele bringen bereits Praxiserfahrung mit – da kommen spannende Perspektiven zusammen. Dieses Mal habe ich mich entschieden, die Moving Motivators von Jurgen Appelo einzusetzen. Ein einfaches Tool, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie unterschiedlich Motivation sein kann.

💡 Und – Captain Obvious lässt grüßen – sie war es. Bei 14 Teilnehmern ergab sich kein einziges identisches Motivationsprofil. Jeder Mensch tickt anders. Und doch versuchen wir im beruflichen Kontext allzu oft, Menschen mit den gleichen Argumenten, Methoden oder Maßnahmen durch Veränderung zu führen.

💡 Dabei stellte sich mir eine Frage, die ich heute mitgenommen habe: Warum nutzen wir so selten Instrumente wie die Moving Motivators? Warum fragen wir nicht häufiger, was Menschen wirklich antreibt – gerade dann, wenn wir Veränderung gestalten und sie mitnehmen wollen?

Für alle, die in Rollen wie ScrumMaster, AgileCoach oder Führungskraft unterwegs sind, ist das doch eine zentrale Überlegung: Wie können wir Veränderung begleiten, wenn wir nicht wissen, was die Menschen um uns herum bewegt?

Vielleicht wäre es an der Zeit, öfter innezuhalten. Und zu fragen. Statt nur zu senden.

Grüße
Michaelus