⏰ Anfang der Woche habe ich in Worms meinen Studenten der IBA Worms den Empirischen Prozess erklärt. Und wie so oft bin ich dabei wieder über ein Bild gestolpert (sorry an dieser Stelle für meine Paint-Skills), das wir in Scrum oder Agilität gerne verwenden: #Transparenz, #Inspektion und #Adaption als drei Säulen.
💡 Ich verstehe natürlich, warum dieses Bild so gezeichnet wird. Es soll zeigen, dass diese drei Elemente gemeinsam den Prozess stützen und tragen. Aber ganz ehrlich? In meiner kleinen Welt halte ich diese Darstellung für grundlegend falsch!
💡 Für mich sind Transparenz, Inspektion und Adaption keine unabhängigen Säulen, die nebeneinander stehen. Sie sind vielmehr drei Schritte, die zwingend aufeinander aufbauen.
💡 Zuerst brauche ich Transparenz. Ich muss sicherstellen, dass ich die richtigen und wichtigen Informationen ans Licht bringe. Nur dann kann ich im nächsten Schritt die (hoffentlich) richtigen Fragen stellen.
Ein Prinzip, das Prof. Dr. F. Tomamichel vom Photographischen Institut der ETH schon früh in Worte gefasst hat: „Wer misst , misst Mist,“ wenn die Grundlage nicht stimmt.
Wenn wir nicht darauf achten, dass unsere Daten sauber und korrekt sind, dann wird schon die Inspektion auf fehlerhaften Annahmen beruhen. Wir werden die falschen Fragen stellen, daraus falsche Schlüsse ziehen – und schließlich die falschen Dinge adaptieren.
💡 Das ist nicht zwangsläufig dramatisch – manchmal lernt man ja gerade durch Irrwege. Aber wir verlieren auf jeden Fall Zeit. Und Zeit ist in agilen Prozessen ein kostbares Gut.
❓ Deshalb stelle ich mir immer wieder die Frage:
Wäre es nicht sinnvoller, den Empirischen Prozess als aufeinander aufbauende Schritte darzustellen – anstatt als isolierte Säulen?
Oder ist es einfach nur mein innerer Monk, der an dieser Stelle Purzelbäume schlägt?
Was denkt ihr?
Michaelus
#Scrum #Empirismus
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