💡 Ich war mal wieder in Worms. Ich mag diese Stadt. Und ja, ich gebe es offen zu: Ich habe eine Schwäche für die Hochschule dort. Gestern durfte ich erneut das Modul Transformation & Change Management bei der IBA Worms unterrichten – ein Kurs, den ich zweimal im Jahr halte. Jedes Mal anders, jedes Mal besonders.
Nach einem kurzen Ankommen, dem gegenseitigen Kennenlernen und ein paar Intro-Sessions widmen wir uns, wie immer, zuerst unseren Working Agreements. Gemeinsam definieren wir, wie wir in den kommenden Tagen miteinander arbeiten wollen. Für mich ein wichtiger Moment. Nicht nur, weil es Struktur schafft, sondern weil es ein erstes echtes Commitment ist – auf Augenhöhe.

💡 Dann geht es los mit dem eigentlichen Stoff. Und meist beginne ich mit dem Thema Motivation. Denn wer über Veränderung oder gar Transformation sprechen will, kommt an der Frage nach innerem Antrieb nicht vorbei. Ohne Motivation bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes: wenig.
Was mich immer wieder beeindruckt, ist die Tiefe der Gespräche. Die Studenten sind im vierten oder fünften Semester, viele bringen bereits Praxiserfahrung mit – da kommen spannende Perspektiven zusammen. Dieses Mal habe ich mich entschieden, die Moving Motivators von Jurgen Appelo einzusetzen. Ein einfaches Tool, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie unterschiedlich Motivation sein kann.
💡 Und – Captain Obvious lässt grüßen – sie war es. Bei 14 Teilnehmern ergab sich kein einziges identisches Motivationsprofil. Jeder Mensch tickt anders. Und doch versuchen wir im beruflichen Kontext allzu oft, Menschen mit den gleichen Argumenten, Methoden oder Maßnahmen durch Veränderung zu führen.
💡 Dabei stellte sich mir eine Frage, die ich heute mitgenommen habe: Warum nutzen wir so selten Instrumente wie die Moving Motivators? Warum fragen wir nicht häufiger, was Menschen wirklich antreibt – gerade dann, wenn wir Veränderung gestalten und sie mitnehmen wollen?
Für alle, die in Rollen wie ScrumMaster, AgileCoach oder Führungskraft unterwegs sind, ist das doch eine zentrale Überlegung: Wie können wir Veränderung begleiten, wenn wir nicht wissen, was die Menschen um uns herum bewegt?
Vielleicht wäre es an der Zeit, öfter innezuhalten. Und zu fragen. Statt nur zu senden.
Grüße
Michaelus
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