Schlagwort: Methode

🛡️ Self Defence for Leaders – kleine Rituale ganz groß ⚔️

⏳ Es gab Phasen, in denen die Tage verschwammen. Ein einziger, zäher Strom aus Meetings, To-Do-Listen und endlosen E-Mails. Morgens wachte ich auf und war schon erschöpft, bevor der erste Kaffee auf dem Tisch stand. Abends fiel ich ins Bett, nur um am nächsten Tag denselben Kreislauf von Neuem zu beginnen. Ich funktionierte, aber ich lebte nicht wirklich.

⌛ Wo ging denn die ganze Kraft hin? Wo sollte ich mehr Energie herbekommen? Es war nicht die Arbeit an sich. Es fehlte etwas, das mir Energie zurückgab. Alles, was ich tat, drehte sich um Ziele, Ergebnisse, Verantwortung. 

💡 Am nächsten Morgen traf ich eine Entscheidung. Kein radikaler Umbruch, nur ein Experiment. Ich ließ mein Handy links liegen. Keine E-Mails, keine Nachrichten, keine Termine. Stattdessen saß ich einfach da, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, und blickte aus dem Fenster. Zehn Minuten Stille. Zehn Minuten für mich.

💡 Ein kleines Ritual, das nichts kostete – außer der bewussten Entscheidung, es zu tun. Und es veränderte etwas. Der Tag fühlte sich weniger fremdbestimmt an. Ich merkte, wie meine Gedanken klarer wurden, wie ich mich selbst wieder wahrnahm. Also probierte ich mehr davon. Abends schrieb ich drei Dinge auf, die gut gelaufen waren. Ich machte eine ganz einfache Energiebilanz. Was mir Energie gab, bekam ein +, was mir viel gab, ein ++. Was Energie kostete, bekam ein -, und was ein richtiger Energiefresser war, ein –.

📈 So konnte ich über die Zeit nicht nur meine Tankfüllung bewerten, sondern sogar einen Forecast machen. Ich wusste, wie meine nächsten Tage ungefähr sein würden, und konnte, wenn viele Energieräuber anstanden, rechtzeitig etwas für mich tun, um einen Ausgleich zu schaffen.

Ich schloss bewusst ab, statt den Tag einfach auslaufen zu lassen. Kleine Rituale, aber mit großer Wirkung.

🔄 Heute sind sie fester Bestandteil meines Alltags. Sie helfen mir, mich nicht in der Tretmühle zu verlieren, sondern immer wieder zu mir selbst zurückzufinden. Ich habe gelernt: Routinen sind keine Fesseln. Sie sind Anker. Und manchmal ist es genau das, was wir brauchen.

💡 Und letzte Woche wurde mir wieder einmal klar vor Augen geführt, wie wichtig gerade diese Routinen und Rituale sind, wenn es eng wird. Wenn ich viel Zeit habe und alles mehr oder weniger entspannt ist dann ist es einfach zu meditieren. Gebraucht wird es aber genau an den Tagen, an denen es Schlag auf Schlag kommt. Genau darum integriere ich so vieles in meine Morgen- bzw. Abendroutinen. Dann läuft das einfach wie ein Programm ab, ohne dass ich es extra einplanen muss.

🛡️ Führung beginnt bei dir!

#SelfDefenceForLeaders #Routinen #Energiebilanz #Leadership #Führung #Selbstführung

🐕 Eat Your Own Dog Food! 🍪

🚶 Vor einigen Tagen war ich mit meinem Freund und Kollegen Bernd in Baden-Baden unterwegs. Es war ein warmer, sonniger Tag – perfekt für einen kollegialen Austausch bei einem Walk & Talk. Überall schöne Parkanlagen, lauschige Ecken, in denen man sich niederlassen kann, und gemütliche Cafés, die dazu einladen, eine Pause einzulegen und die Seele baumeln zu lassen.

🌪️ Mein Vormittag war allerdings alles andere als entspannt gewesen. Ein Termin jagte den nächsten, zwischen Meetings schnell noch ein paar Mails beantworten, hier eine Nachricht, dort noch ein kurzes To-Do – nur noch schnell…

💻 So startete dann auch unser Treffen. Als Bernd ankam, saß ich bereits im PomoD’oro – Laptop aufgeklappt, Handy in der Hand – und war noch mitten in einem Call. Nur noch kurz…

Wie unhöflich von mir!

🚶🚶‍♂️ Nach einer Runde durch die Stadt fiel mir auf, dass ich ganz schön Hunger hatte. Die vielen Cafés und der Duft von frischem Gebäck waren eine zu große Versuchung. Bernd grinste und fragte mich augenzwinkernd, ob ich eigentlich das lebe, was ich predige.

Das saß. Danke, Bernd! ❤️

💡 Er hatte vollkommen recht. Ich war genau in die Falle getappt, vor der ich so oft andere warne. Es geht schneller, als man denkt! Meine morgendlichen Meditationen? Hatte ich auf den Nachmittag verschoben. Und dann auf den Abend. Und dann… na ja. Mein Essverhalten? Unregelmäßig und nicht gerade gesund. Und Bewegung? Fehlanzeige. Ich hatte doch keine Zeit!!!

💡 Doch genau in den herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, an den eigenen Routinen festzuhalten – an allem, was einem guttut und Kraft gibt.

💡 Für mich war das ein Weckruf. Ich bin wieder dabei!

🏁 Ich habe über meine Ziele nachgedacht und sie neu aufgestellt und aufgeschrieben:

🏁 Mindestens für die nächsten drei Monate täglich während meiner Morgenroutine 10 Minuten zu meditieren, um meine Konzentration und innere Ruhe nachhaltig zu stärken.

🏁Jeden Tag im Wochendurchschnitt 10.000 Schritte zu gehen, um meine Fitness zu erhöhen und bis zum Jahresende wieder unter 110 kg zu kommen.

🏁 Bewusst und gesund zu essen, indem ich frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzuge und regelmäßige Mahlzeiten einplane, um mein Wohlbefinden und meine Energie langfristig zu verbessern.

🛡️ Führung beginnt bei dir!

cheers

Michaelus

#Resilienz #Führung #Selbstführung #Ziele #Reflektion

Selbstportrait

Ein Team zu stärken, erfordert oft mehr als nur Gespräche – es braucht einen kreativen Ansatz, der den Menschen und seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Mit der Selbstporträt-Methode laden wir Teams dazu ein, auf spielerische und visuelle Weise Vertrauen aufzubauen und sich besser kennenzulernen.

Die Übung beginnt mit einem leeren Blatt Papier und einer Frage: „Wer bist du, und was macht dich aus?“ Ob Hobbys, Herkunft oder persönliche Werte – alles darf seinen Platz finden. Nach einem kreativen Schaffensprozess folgt ein „Gallery Walk“, bei dem die Teammitglieder ihre Werke vorstellen und über sich selbst sprechen.

Der wahre Zauber entfaltet sich jedoch in den Rückmeldungen: Mit positiven Ergänzungen oder Anmerkungen erkennen Teams die Stärken und Individualität jedes Einzelnen an. Das stärkt nicht nur die Kommunikation, sondern baut auch Vertrauen und eine offene Feedback-Kultur auf.

Diese Methode eignet sich perfekt, um Teams aus der Komfortzone zu holen und gleichzeitig Barrieren abzubauen. Ideal für Workshops, Onboarding-Prozesse oder als Einstieg in Retrospektiven.

Neugierig? Probiere es aus und teile deine Erfahrungen!

Self Defence for Leaders 07 – Digitale Stressoren fressen dich auf

Es begann mit einem Geräusch. Dieses leise Summen, das mein Handy von sich gab, wenn eine Nachricht hereinkam. Tagsüber fiel es kaum auf, es war ein ständiger Begleiter – ein Hintergrundrauschen, das ich schon fast nicht mehr wahrnahm. Doch abends oder nachts, wenn alles still war, hörte ich es mit einer Intensität, die mich wach machte. Ich war darauf trainiert, sofort zu reagieren, wenn das Signal kam. Pawlow in Reinform. Und irgendwann fiel mir auf, dass es nicht nur mein Handy war, das summte – es war auch mein Kopf. Mein Gehirn war in einem permanenten Alarmmodus. Ich konnte mich nicht entspannen, weil mein Unterbewusstsein jederzeit mit einer neuen Meldung rechnete. Ich war auf Abruf, ohne es wirklich zu merken.

Ich war immer erreichbar. Immer. Es fühlte sich an wie eine unausgesprochene Regel, die ich mir selbst auferlegt hatte. Wenn das Team Fragen hatte, war ich da. Wenn die E-Mail mitten in der Nacht kam, antwortete ich am Morgen noch vor dem ersten Kaffee. Wenn jemand an einem Sonntag eine Idee teilte, reagierte ich darauf. Was ich nicht bemerkte, war, dass ich dabei meine eigene Grenze längst überschritten hatte. Ich war nicht nur für andere da – ich hatte mich selbst aus dem Blick verloren.

Der Moment der Erkenntnis kam, als ich im Urlaub war und meine Partnerin mich darauf hinwies, dass ich mehr Zeit auf mein Handy starrte als auf das Meer vor mir. Es war dieser Satz: „Bist du überhaupt hier?“ Ich hörte ihn, und etwas in mir brach. Natürlich war ich nicht wirklich dort. Ich war überall, nur nicht in der Gegenwart. Ich war bei allen, aber nicht bei mir! Ich begann nachzudenken. Wie konnte ich in einer Welt leben, in der ich mich selbst nicht mehr wahrnahm? Wann war es passiert, dass meine eigenen Bedürfnisse hinter die ständige Erreichbarkeit für andere gerückt waren? Und warum hatte ich es so lange ignoriert?

Als ich zurückkam, beschloss ich, etwas zu ändern. Ich begann mit einem radikalen Schritt: Alle Alarme, Klingeltöne und Benachrichtigungen auf meinem Handy wurden deaktiviert. Kein Piepsen, kein Klingeln, kein Banner, das aufploppte, wenn eine Nachricht eintraf. Ich setzte mir klare Erreichbarkeitsfenster und kommunizierte sie offen mit meinem Team und meinen Kontakten. Und dann wartete ich auf die Reaktionen. Tatsächlich gab es anfangs Unverständnis. „Warum antwortest du nicht sofort?“ „Hast du meine Nachricht nicht gesehen?“ Doch es war eine bewusste Entscheidung, die ich nicht rückgängig machen wollte. Ich musste lernen, meine Zeit zu schützen.

Es fühlte sich anfangs seltsam an – fast wie ein Kontrollverlust, und es stieß nicht überall auf Gegenliebe. Viele waren meinen Service gewohnt und wollten nicht auf die schnelle Reaktionszeit verzichten. Doch schon nach wenigen Tagen merkte ich, wie viel ruhiger mein Kopf wurde, was mich bestätigte und mir Mut gab, diesen Kurs weiterzufahren. Ich begann, mehr zu lesen, mich mit meiner Familie auszutauschen und vor allem bewusster zu leben. Und plötzlich fiel mir auf, wie oft ich vorher nur halb anwesend gewesen war – körperlich da, aber geistig abwesend.

Das Schwierigste war, die Erreichbarkeit auch für mich selbst zu akzeptieren. Ich dachte, ich müsste ständig verfügbar sein, um meinen Job gut zu machen. Doch die Wahrheit war: Meine ständige Präsenz nahm meinem Team die Möglichkeit, selbst Verantwortung zu übernehmen. Und sie nahm mir die Luft zum Atmen. Ich erkannte, dass gute Führung nicht bedeutet, immer verfügbar zu sein – sondern klar zu kommunizieren, wann man erreichbar ist und wann nicht. Indem ich Grenzen setzte, gab ich meinem Team den Raum, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Und ich erkannte: Sie kamen wunderbar zurecht.

Heute bin ich nicht mehr Sklave meiner Klingeltöne. Und wenn ich abschalte, dann richtig. Denn ich habe gelernt, dass digitale Erreichbarkeit kein Zeichen von Stärke ist – sondern von Stress, den man sich selbst macht. Inzwischen genieße ich es, mein Handy für Stunden beiseite zu legen und echte Gespräche zu führen. Mein Kopf ist freier, meine Gedanken klarer. Ich bin präsenter in meinem Leben. Und das hat alles verändert.

Führung beginnt bei dir!

Grüße Michaelus

#SelfDefenceForLeaders #DigitaleDetox #Erreichbarkeit #Leadership #Resilienz

Kleine Veränderungen 21: Ordnung halten

Früher war ich das, was man als „echten Chaoten“ bezeichnen würde. Überall, wo ich mich aufhielt, hinterließ ich eine Spur von Unordnung. Es war fast so, als ob ich eine kleine, persönliche Naturkatastrophe wäre. Das haben mir im Laufe der Zeit auch viele Menschen unabhängig voneinander bestätigt, und das Beste daran: Ich sah es selbst kaum. Wenn ich mich in einem unordentlichen Raum befand, bemerkte ich das Chaos nicht sofort, weil ich eine hohe Toleranz gegenüber Unordnung entwickelt hatte. Diese Situation führte dazu, dass ich regelmäßig in einem Umfeld lebte, das nicht nur chaotisch, sondern auch stressig und belastend war.

Ein Schlüsselerlebnis auf meinem Weg zu mehr Ordnung war ein Gespräch mit der Mutter meiner damaligen Partnerin. Sie sagte in einem Moment der Reflexion: „Michaelus, ich bin einfach zu faul, um unordentlich zu sein!“ Dieser Satz blieb mir lange im Gedächtnis, obwohl ich ihn damals nicht wirklich verstand. „Zu faul, um unordentlich zu sein?“ Das ergab für mich keinen Sinn. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, was sie meinte. Unordnung verursacht letztlich mehr Arbeit und Zeitaufwand, weil man irgendwann alles wieder in Ordnung bringen muss. Anstatt kontinuierlich kleine Aufgaben zu erledigen, stapeln sich die Dinge, bis man vor einem Berg von Arbeit steht.

Nachdem ich eine besonders schwierige Phase durchlebt hatte – einen Burnout, der mein Leben grundlegend veränderte – wuchs in mir der Wunsch nach mehr Struktur und Ordnung. Ich erinnerte mich an den Satz der Mutter meiner Partnerin und begann, ihn in meinem Leben anzuwenden. Sie hatte recht: Ordnung zu halten ist einfacher, als die Folgen von Chaos zu beseitigen. Wenn man kontinuierlich kleine Aufgaben erledigt, spart man sich am Ende einen großen Aufwand.

Früher sah mein Umgang mit Unordnung folgendermaßen aus: Ich ignorierte das Chaos, bis es so schlimm wurde, dass es mich störte. Doch dieser Punkt war schwer zu erreichen, da ich, wie bereits erwähnt, eine hohe Toleranz gegenüber Unordnung entwickelt hatte. Wenn ich schließlich die Schwelle erreicht hatte, ging oft ein ganzer Tag oder sogar das Wochenende drauf, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Diese Aufräumaktionen waren frustrierend und machten keinen Spaß. Ich fühlte mich überwältigt von der Menge der Dinge, die ich auf einmal erledigen musste. Das führte dazu, dass ich oft schon nach kurzer Zeit die Motivation verlor und mich in einem Teufelskreis aus Unordnung und Aufräumaktionen befand.

Es musste sich etwas ändern. Also entschied ich mich, meinen Umgang mit Ordnung radikal zu verändern. Ich begann, kleine Aufgaben sofort zu erledigen, anstatt sie auf später zu verschieben. Während ich zum Beispiel darauf wartete, dass das Nudelwasser kochte, wischte ich schnell die Arbeitsflächen ab. Auf dem Weg in die Küche nahm ich das schmutzige Geschirr vom Wohnzimmer mit. Ich lernte, Dinge sofort wieder an ihren Platz zu legen, anstatt sie irgendwo liegen zu lassen. Diese kleinen Änderungen führten dazu, dass sich die Unordnung gar nicht erst ansammelte. Plötzlich war an den Putztagen kaum noch etwas zu tun, und über die Zeit hinweg hatte ich eine aufgeräumte Wohnung, in der ich mich richtig wohlfühlte.

Die Veränderung meines Umgangs mit Ordnung war ein echter Wendepunkt in meinem Leben. Es war nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern auch eine Frage der mentalen Entlastung. Ordnung zu halten spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern schafft auch eine entspanntere und produktivere Umgebung. Früher fühlte ich mich oft von der Unordnung überwältigt. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte, und das Chaos um mich herum trug nur dazu bei, dass ich mich gestresster und unmotivierter fühlte. Doch je mehr ich mich daran gewöhnte, kleine Aufgaben sofort zu erledigen, desto leichter wurde es, die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Eine aufgeräumte Umgebung reduziert den Stress erheblich. Es ist erstaunlich, wie sehr Unordnung das geistige Wohlbefinden beeinflussen kann. Wenn alles an seinem Platz ist, hat man das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen. Man muss nicht mehr ständig nach Dingen suchen oder von der Unordnung abgelenkt werden. Stattdessen schafft man sich einen Raum, in dem man sich wohlfühlt und der einen unterstützt, anstatt einen zu belasten.

Diese Veränderung hat sich nicht nur auf mein Zuhause ausgewirkt, sondern auch auf andere Bereiche meines Lebens. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Art und Weise, wie man mit physischen Dingen umgeht, auf die allgemeine Lebensführung übertragen lässt. Indem ich lernte, Ordnung zu halten, entwickelte ich auch eine größere Selbstdisziplin in anderen Bereichen. Ich begann, mir Ziele zu setzen und sie konsequent zu verfolgen, anstatt Dinge auf später zu verschieben. Diese kleinen Routinen, die ich mir angeeignet hatte, schufen eine Struktur, die mir half, meine Energie besser zu nutzen und meine Zeit effizienter zu gestalten.

Das Schöne an dieser Veränderung war, dass es nicht viel Aufwand erforderte, sie in meinen Alltag zu integrieren. Es waren keine riesigen Aufräumaktionen oder dramatischen Veränderungen nötig. Stattdessen begann ich mit kleinen, einfachen Schritten. Ich nutzte die „Leerlaufzeiten“, wie das Warten auf das Nudelwasser oder die Zeit, die ich brauchte, um von einem Raum in den anderen zu gehen, um schnell ein paar Handgriffe zu erledigen. Diese kleinen Schritte führten über die Zeit zu einem aufgeräumten und stressfreien Umfeld, das mir half, mich besser zu konzentrieren und produktiver zu sein.

Ich stellte auch fest, dass diese neuen Gewohnheiten mir halfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Früher ließ ich mich oft von der Unordnung ablenken und hatte das Gefühl, dass ich ständig Dinge aufschieben musste. Jetzt, da ich gelernt hatte, Ordnung zu halten, fiel es mir leichter, meine Aufgaben zu erledigen, ohne ständig unterbrochen zu werden. Die mentale Klarheit, die ich dadurch gewann, war ein großer Gewinn. Ich konnte mich besser fokussieren und fühlte mich insgesamt ruhiger und ausgeglichener.

Die Veränderung war nicht nur praktisch, sondern auch psychologisch eine große Erleichterung. Es fühlte sich an, als ob ich wieder die Kontrolle über mein Leben zurückgewonnen hätte. Früher hatte ich das Gefühl, dass mich die Unordnung beherrschte, doch jetzt war es umgekehrt. Ich entschied, wie meine Umgebung aussah, und ich fühlte mich viel wohler in meinem eigenen Zuhause. Diese neue Ordnung gab mir auch ein Gefühl von Stolz. Es war mein Raum, und ich sorgte dafür, dass er ein Ort war, an dem ich mich gerne aufhielt.

Diese Entwicklung führte auch dazu, dass ich insgesamt achtsamer wurde. Ich begann, bewusster zu leben und mich mehr auf die kleinen Dinge zu konzentrieren, die einen großen Unterschied machen können. Indem ich lernte, Ordnung zu halten, entwickelte ich auch ein größeres Bewusstsein für meine Umgebung und die Art und Weise, wie ich mit den Dingen umging. Es war eine Lektion in Achtsamkeit, die mir half, mich besser zu organisieren und gleichzeitig mehr Freude an den einfachen Dingen des Lebens zu finden.

Natürlich war es anfangs eine Umstellung. Es brauchte Zeit und Geduld, um diese neuen Routinen in meinen Alltag zu integrieren. Doch je mehr ich mich daran gewöhnte, desto leichter fiel es mir. Es war eine positive Spirale: Je aufgeräumter meine Umgebung war, desto motivierter war ich, sie auch so zu halten. Die kleinen Handgriffe, die ich täglich erledigte, summierten sich zu einem großen Ergebnis. Und das Beste daran: Es war keine anstrengende oder stressige Veränderung, sondern eine, die mir das Leben erleichterte.

Eine weitere Erkenntnis, die ich aus dieser Veränderung gewonnen habe, ist, dass Ordnung nicht Perfektion bedeutet. Es geht nicht darum, dass immer alles makellos ist. Es geht vielmehr darum, ein Gleichgewicht zu finden, das funktioniert. Manchmal gibt es Phasen, in denen es unordentlicher ist, und das ist in Ordnung. Wichtig ist, dass man die Kontrolle behält und weiß, wie man die Ordnung wiederherstellen kann. Diese Flexibilität ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.

Ordnung zu halten ist eine kleine Veränderung, die eine große Wirkung haben kann. Es schafft nicht nur ein angenehmes Umfeld, sondern fördert auch das geistige Wohlbefinden und die Produktivität. Es reduziert Stress, spart Zeit und gibt einem das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Es ist erstaunlich, wie viel besser man sich fühlt, wenn die Umgebung aufgeräumt ist und man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Für mich war diese Veränderung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation und Resilienz. Sie hat mir gezeigt, dass es oft die kleinen Dinge sind, die den größten Unterschied machen. Indem ich lernte, kleine Aufgaben sofort zu erledigen und Ordnung zu halten, konnte ich nicht nur mein Zuhause, sondern auch mein Leben in eine positive Richtung lenken. Es war eine Lektion, die ich nie vergessen werde, und eine Veränderung, die mir bis heute hilft, mein Leben stressfreier und strukturierter zu gestalten.

Wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest und das Gefühl hast, dass Unordnung dich überwältigt, möchte ich dir Mut machen. Fang klein an. Nutze die Leerlaufzeiten, räume täglich

ein bisschen auf und schaffe dir einfache Regeln, die dir helfen, die Ordnung zu bewahren. Es mag anfangs schwer sein, aber es lohnt sich. Die kleinen Veränderungen, die du machst, werden über die Zeit zu großen Ergebnissen führen – und du wirst dich wohler und entspannter fühlen.

Es ist erstaunlich, wie viel Einfluss Ordnung auf unser Wohlbefinden und unsere Produktivität haben kann. Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß, um eine große Veränderung in Gang zu setzen. Für mich war es das Gespräch mit der Mutter meiner damaligen Partnerin, das den Stein ins Rollen brachte. Vielleicht ist dieser Text für dich dieser Anstoß. Probiere es aus – du wirst überrascht sein, wie viel besser du dich fühlst, wenn du die Kontrolle über deine Umgebung zurückgewinnst.

Folge 013 Mentales und emotionales Wohlbefinden

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ – Francis Bacon

In dieser Episode tauchen wir ein in die Verbindung zwischen Dankbarkeit, positiven Selbstgesprächen und Achtsamkeit. Was passiert, wenn wir lernen, den inneren Kritiker zu hinterfragen? Wie können kleine Rituale wie das Führen eines Tagebuchs oder Atemübungen helfen, den Alltag bewusster zu gestalten?

Ich teile persönliche Geschichten, wie die Premiere der Nibelungenfestspiele in Worms mich an die Macht der Dankbarkeit erinnerte, wie ich mit der Technik des „Box Breathing“ den Stress bewältige, und wie mein innerer Kritiker – den ich übrigens „Herr Bert“ nenne – lernen musste, eine freundlichere Stimme zu entwickeln.

Diese Folge ist ein Aufruf, innezuhalten, die kleinen Freuden des Lebens zu entdecken und durch einfache, aber wirksame Praktiken mehr Wohlbefinden in den Alltag zu bringen. Praktische Tipps, Reflexionsfragen und ein bisschen Humor inklusive!

Mithören lohnt sich, denn: Glück beginnt mit Dankbarkeit.

Bis bald

Michaelus

Lob oder Kritik? Schreib mich gerne an!


VERNETZE DICH DIREKT

Michaelus


Und nicht vergessen:

Kleine Veränderungen 20: Finanzen im Blick behalten

Das Thema Finanzen ist für viele Menschen ein komplexes und manchmal auch beängstigendes Feld. Für mich war es lange Zeit ein echter Stressfaktor. Heute habe ich zum Glück meine Finanzen im Griff, und das Thema löst keine Panik mehr aus. Aber es hat eine Weile gedauert, bis ich dorthin gekommen bin. Die Reise dorthin war nicht immer einfach, und es gab Phasen, in denen ich mich komplett verloren fühlte – insbesondere während meines Burnouts.

In dieser besonders schwierigen Zeit meines Lebens entwickelte ich eine tiefe Angst vor meinem Briefkasten. Es klingt vielleicht absurd, aber jedes Mal, wenn ich daran vorbeiging, beschlich mich ein Gefühl der Panik. Ich wusste, dass er voller Rechnungen und Mahnungen war, und das Wissen, dass sich die Schulden weiter türmten, machte es nur schlimmer. Die Situation spitzte sich so weit zu, dass mein Briefträger irgendwann einen Zettel hinterließ, in dem er mich freundlich bat, meinen Briefkasten zu leeren, da er schlicht keinen Platz mehr für weitere Briefe fand. Dieser Moment war für mich der Höhepunkt meines finanziellen Chaos. Über 70 Prozent der Post bestanden aus Rechnungen und Mahnungen. Es war ein Teufelskreis: Die Angst vor den Rechnungen führte dazu, dass ich sie ignorierte, was die Situation natürlich verschlimmerte. Die Schulden wuchsen weiter, die Mahnungen häuften sich, und meine Angst verstärkte sich mit jedem Tag.

Es war eine ausweglose Situation, die ich alleine nicht mehr bewältigen konnte. Ich fühlte mich völlig überwältigt und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. In dieser Zeit war die Schuldnerberatung der Caritas meine Rettung. Sie bot mir nicht nur eine finanzielle Beratung, sondern zeigte mir auch Wege auf, wie ich aus diesem Teufelskreis herauskommen konnte. Die Mitarbeiter halfen mir, einen klaren Plan zu entwickeln, der es mir ermöglichte, meine Schulden schrittweise abzubauen und gleichzeitig wieder ein gewisses Maß an Kontrolle über meine Finanzen zu erlangen. Es war ein langer Prozess, aber Schritt für Schritt konnte ich mich aus der Umklammerung der Schulden befreien.

Eines der wichtigsten Dinge, die ich durch diese Erfahrung gelernt habe, ist, dass Kontrolle über die eigenen Finanzen Freiheit bedeutet. Das klingt vielleicht einfach, aber die psychologische Wirkung, die es haben kann, ist enorm. Zu sehen, wie sich die Schulden langsam verringern und die Finanzen stabilisieren, war ein befreiendes Gefühl. Ich erkannte, dass ich, sobald ich die Kontrolle über meine Ausgaben zurückgewonnen hatte, nicht mehr von der Angst beherrscht wurde. Anstatt von den Schulden erdrückt zu werden, lernte ich, aktiv meine Finanzen zu steuern. Diese Kontrolle gab mir ein neues Gefühl der Sicherheit und des Selbstbewusstseins.

Heute, viele Jahre später, habe ich meine Finanzen nicht nur im Griff, sondern bin auch an einem Punkt, an dem ich mich mit ihnen „angefreundet“ habe. Was früher ein Quell von Angst und Stress war, ist nun ein Bereich meines Lebens, in dem ich mich sicher und kompetent fühle. Diese Reise hat mir gezeigt, dass es möglich ist, selbst die schwierigsten finanziellen Situationen zu bewältigen, wenn man die richtigen Werkzeuge und Unterstützung hat. Es geht nicht darum, von heute auf morgen reich zu werden, sondern darum, die Kontrolle über die eigenen Finanzen zu übernehmen und ein System zu entwickeln, das langfristig funktioniert.

Das klingt alles nach einem Happy End, aber natürlich erfordert es kontinuierliche Arbeit. Finanzen im Griff zu haben bedeutet, regelmäßig hinzuschauen, Einnahmen und Ausgaben zu überwachen und immer wieder anzupassen. Es geht darum, eine Balance zu finden und sich nicht von impulsiven Käufen oder unerwarteten Ausgaben aus der Bahn werfen zu lassen. Es ist diese ständige Achtsamkeit, die mir hilft, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass ich auf Kurs bleibe. Früher fühlte ich mich oft, als würde ich blind durch ein finanzielles Minenfeld stolpern, ohne zu wissen, was als nächstes explodieren würde. Jetzt habe ich klare Ziele, kenne meine finanziellen Grenzen und weiß, wie ich auf unvorhergesehene Ausgaben reagieren kann.

Eine der wichtigsten Maßnahmen, die ich damals ergriffen habe und die ich jedem empfehlen würde, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, ist das regelmäßige Überprüfen der eigenen Finanzen. Was auf den ersten Blick vielleicht banal klingt, ist in Wahrheit eine der mächtigsten Veränderungen, die man vornehmen kann. Indem du regelmäßig deine Einnahmen und Ausgaben überprüfst, gewinnst du nicht nur Klarheit darüber, wo du finanziell stehst, sondern kannst auch frühzeitig erkennen, ob du auf Kurs bist oder ob du Anpassungen vornehmen musst. Diese einfache Routine kann den Unterschied zwischen finanzieller Stabilität und Unsicherheit ausmachen.

Ein weiterer entscheidender Punkt, den ich gelernt habe, ist, dass es nicht darum geht, sofort alles perfekt zu machen. Finanzen zu kontrollieren ist ein Prozess, der Zeit braucht. Es erfordert Geduld und Disziplin, aber es ist machbar. Der erste Schritt besteht darin, sich einen Überblick zu verschaffen. Erstelle eine Liste deiner monatlichen Ausgaben. Wo geht dein Geld hin? Gibt es unnötige Ausgaben, die du reduzieren könntest? Sobald du diese Klarheit hast, kannst du realistische Sparziele setzen. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu überfordern. Kleine Schritte führen langfristig zu großen Veränderungen.

Für mich war es ein enormer Fortschritt, einfach zu wissen, dass ich einen Plan hatte. Selbst wenn es Rückschläge gab – und die gab es – wusste ich, dass ich eine Strategie hatte, um damit umzugehen. Dieses Wissen gab mir eine enorme innere Ruhe. Früher fühlte ich mich von meinen Finanzen überwältigt, als würde ich in einem Sturm ohne Kompass navigieren. Heute habe ich diesen Kompass, und auch wenn es immer wieder Turbulenzen gibt, weiß ich, wie ich sie bewältigen kann.

Was ebenfalls nicht unterschätzt werden sollte, ist die psychologische Komponente. Wenn man seine Finanzen nicht im Griff hat, kann das zu einem ständigen Gefühl der Unsicherheit und des Versagens führen. Diese Gefühle können erdrückend sein und einen daran hindern, überhaupt erst anzufangen, das Problem anzugehen. Deshalb ist es so wichtig, kleine Erfolge zu feiern. Jedes Mal, wenn ich eine Rechnung bezahlt oder einen Teil meiner Schulden abgebaut hatte, fühlte ich mich ein kleines Stück befreiter. Diese kleinen Erfolgserlebnisse sind es, die einen motivieren, weiterzumachen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, sich realistische Sparziele zu setzen. Es geht nicht darum, sich alles zu verkneifen und jeden Cent auf die hohe Kante zu legen. Das würde auf Dauer nur Frust erzeugen. Vielmehr geht es darum, eine Balance zu finden. Es ist wichtig, Rücklagen zu bilden, damit man für unerwartete Ausgaben gewappnet ist, aber es ist genauso wichtig, sich auch mal etwas zu gönnen. Diese Balance zu finden, war für mich ein entscheidender Faktor auf dem Weg zu einem entspannteren Umgang mit meinen Finanzen.

Ein weiterer Aspekt, den ich durch meine finanzielle Reise gelernt habe, ist die Bedeutung von langfristiger Planung. Es ist leicht, sich von kurzfristigen Wünschen oder Bedürfnissen leiten zu lassen und dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Doch langfristige finanzielle Ziele zu setzen, hilft dabei, die richtigen Prioritäten zu setzen. Ob es der Aufbau eines Notfallfonds, die Planung für den Ruhestand oder das Sparen auf eine größere Anschaffung ist – diese Ziele geben einem einen klaren Fokus und verhindern, dass man sich in kleinen, kurzfristigen Ausgaben verliert.

Heute kann ich sagen, dass die Kontrolle über meine Finanzen mir ein Gefühl von Freiheit gegeben hat, das ich lange Zeit nicht gekannt hatte. Es geht nicht darum, reich zu sein oder riesige Summen auf dem Konto zu haben. Es geht darum, Klarheit zu haben und die Gewissheit, dass ich in der Lage bin, meine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, ohne mich dabei zu überfordern. Diese Kontrolle hat mir ein Maß an Sicherheit gegeben, das ich früher nicht für möglich gehalten hätte.

Natürlich ist das Thema Finanzen für viele Menschen mit Angst und Unsicherheit verbunden, und das ist verständlich. Geld ist ein sensibler Bereich, der oft von Emotionen geprägt ist. Doch es ist wichtig, sich dieser Angst zu stellen und Schritt für Schritt die Kontrolle zurückzugewinnen. Es gibt zahlreiche Ressourcen und Hilfsmittel, die dabei helfen können – sei es durch Finanz-Apps, Beratungsdienste oder einfach durch das Gespräch mit Freunden und Familie, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Am Ende geht es nicht darum, ein perfektes Finanzmanagement zu betreiben. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass man die Kontrolle über seine Finanzen hat und dass man die Fähigkeit hat, sie zu steuern. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel zu einem entspannteren und selbstbestimmteren Umgang mit Geld. Die kleinen Veränderungen, wie das regelmäßige Überprüfen der Ausgaben oder das Setzen von Sparzielen, können eine enorme Wirkung haben und langfristig dazu führen, dass man finanziell stabiler und glücklicher wird.

Heute blicke ich auf meine finanzielle Reise mit Stolz zurück. Es war nicht immer leicht, aber die Lektionen, die ich gelernt habe, sind unbezahlbar. Ich weiß jetzt, dass es möglich ist, aus einer scheinbar ausweglosen Situation herauszukommen, wenn man bereit ist, sich dem Problem zu stellen und die notwendigen Schritte zu unternehmen. Finanzen im Griff zu haben bedeutet

Self Defence for Leaders 04 – Der Moment, als ich aufhörte, alles zu wollen

„Hey, heute ist wieder einer der verdammten Tage…“

So beginnt ein Lied von den Fantastischen 4 und ziemlich genau zu dieser Zeit saß ich auch an meinem Schreibtisch und wälzte Probleme. Schwere! Ich hatte eine völlig neue Station zu koordinieren. Wir hatten gerade angefangen, Heimbeatmungen in die Mobile Pflege aufzunehmen, um beatmungspflichtigen Patienten die Möglichkeit zu geben, sie zuhause zu pflegen.

Wir waren gerade gestartet damit – das Personal war noch nicht vollständig gecastet, noch nicht fertig ausgebildet. Es musste Werbung gemacht werden, den potenziellen Patienten die Möglichkeiten, Chancen und Risiken vermittelt und mit den Kassen die Vergütung besprochen werden. Es war ein Novum – sowas gab es zumindest in Ba-Wü noch nicht.

So viele Dinge schienen gleichzeitig wichtig und dringend zu sein – besonders mein Chef, der offenbar noch nicht ganz an meine Idee glaubte und ständig „Wasserstandsmeldungen“ von mir haben wollte. Ich war für alles verantwortlich – oder besser gesagt, ich empfand es so. Das war eine Zeit, in der ich quasi permanent unter Strom stand.

Ich erkannte, dass mein Problem nicht die Menge der Aufgaben war, sondern meine Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen. Ich wollte alles gleichzeitig lösen, alle Erwartungen erfüllen und niemanden enttäuschen. Aber genau das machte mich selbst zur größten Enttäuschung – für mich.

Ich begann, meine Aufgaben bewusst zu sortieren. Nicht in Kategorien oder Schubladen, sondern in meinem Kopf. In den frühen Neunzigern hatte ich die Eisenhower-Matrix kennengelernt – quasi kurz nach ihrer Erfindung 😉 – und sie half mir, meine Gedanken zu ordnen. Ich fragte mich bei jeder Aufgabe: Ist das wirklich meine Verantwortung? Macht es einen Unterschied, wenn ich das jetzt tue? Und was passiert, wenn ich es nicht tue? Die Antworten waren nicht immer leicht zu finden und zu akzeptieren, denn sie zwangen mich, loszulassen. Aber sie brachten Klarheit.

Jetzt ist die Eisenhower-Methode sicher nichts Neues und auch weit weg von Raketenwissenschaft. Sie bleibt jedoch ein wertvolles Tool, das uns dabei hilft, Wichtiges und Dringendes von dem zu unterscheiden, was es eben nicht ist. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer hockt nicht manchmal in der „Alles ist wichtig“-Falle?

Das Erste, was ich tat, nachdem die Aufgaben einsortiert waren, war, mit meinem Chef ein Statusmeeting einzuführen, in dem ich ihn einmal pro Woche über den Fortschritt informierte. Alleine das sparte mir schon mehrere Stunden die Woche. 😉 Danach erstellte ich eine Liste (heute würde ich es Backlog nennen) der Dinge, die zu tun waren, in der Reihenfolge der Dringlichkeit. Dinge, die ich blau markierte, mussten von mir erledigt werden, die mit grünem Marker konnten von allen gemacht werden. Im nächsten Team-Meeting erklärte ich das Prinzip meinen Leuten.

An diesem Abend hörte ich auf, alles zu wollen – und begann, das Wichtige zu tun.

Führung beginnt bei dir!

Michaelus

Kleine Veränderungen 19: Regelmäßig Pausen einlegen

Pausen – das klingt so simpel und doch fällt es vielen von uns schwer, sie regelmäßig in den Alltag einzubauen. Die Anforderungen des modernen Lebens sind hoch, sei es im Beruf oder im Privatleben. Wir sind ständig beschäftigt, immer erreichbar und fühlen uns oft verpflichtet, kontinuierlich produktiv zu sein. In dieser Hektik vergessen wir leicht, wie wichtig es ist, regelmäßig innezuhalten und sich eine Auszeit zu gönnen. Es ist fast, als wäre eine Pause ein Luxus, den man sich erst gönnen darf, wenn alles erledigt ist. Doch die Realität sieht anders aus: Pausen sind kein Luxus, sie sind eine Notwendigkeit.

Ich kenne das Problem nur zu gut. Oft merke ich erst, dass ich eine Pause gebraucht hätte, wenn es schon zu spät ist. Dann bin ich bereits erschöpft, meine Konzentration lässt nach, und ich werde ungeduldig. Das hat zur Folge, dass ich anfange, Fehler zu machen oder die Qualität meiner Arbeit leidet. Diese Überanstrengung resultiert nicht selten daraus, dass ich mich in eine Aufgabe vertiefe, die mich komplett vereinnahmt. Diese Momente, in denen man sich so sehr auf eine Tätigkeit konzentriert, dass man alles um sich herum vergisst, sind in der Arbeitswelt als „Rabbitholes“ bekannt. Man beginnt an einem Punkt und gräbt sich immer tiefer in ein Thema ein, verliert die Zeit aus den Augen und merkt erst viel zu spät, dass man sich selbst überfordert hat. Solche Phasen des intensiven Arbeitens können zwar kurzfristig produktiv sein, langfristig führen sie jedoch zu Erschöpfung und ineffizientem Arbeiten.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, habe ich für mich selbst Strategien entwickelt, die mir helfen, regelmäßige Pausen zu machen. Eine dieser Strategien ist die Nutzung der Pomodoro-Technik. Diese Technik ist denkbar einfach: Man arbeitet für eine festgelegte Zeitspanne, etwa 25 Minuten, konzentriert an einer Aufgabe und macht dann eine kurze Pause. Diese Unterbrechungen geben dem Gehirn die Möglichkeit, sich zu erholen und Energie zu tanken. Das bewusste Einplanen von Pausen verhindert, dass ich mich in einem „Rabbithole“ verliere und am Ende des Tages erschöpft bin, ohne wirklich etwas geschafft zu haben. Die Pomodoro-Technik hat mir geholfen, eine Struktur in meine Arbeitsweise zu bringen und mir bewusst Pausen zu gönnen, die ich sonst wahrscheinlich vernachlässigt hätte.

Wenn ich alleine arbeite, sei es beim Schreiben meines Buches oder bei der Vorbereitung eines Workshops, nutze ich diese Technik, um meinen Tag zu strukturieren. Die festen Arbeits- und Pausenzeiten geben mir einen Rahmen, an dem ich mich orientieren kann. Doch wie sieht es aus, wenn ich mit anderen zusammenarbeite? In solchen Fällen stimme ich die Pausen mit meinen Kollegen ab und verankere sie in unseren gemeinsamen Arbeitsvereinbarungen. Es ist erstaunlich, wie viel positiver und produktiver Meetings verlaufen, wenn man von vornherein klare Pausenintervalle vereinbart. Es nimmt den Druck aus der Situation und sorgt dafür, dass alle Beteiligten die Möglichkeit haben, durchzuatmen und sich zu sammeln.

Regelmäßige Pausen haben viele positive Auswirkungen, die oft unterschätzt werden. Sie helfen nicht nur dabei, Erschöpfung und Stress abzubauen, sondern fördern auch die Produktivität und das Wohlbefinden. Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, stundenlang am Stück konzentriert zu arbeiten. Es braucht regelmäßige Erholungsphasen, um Informationen zu verarbeiten und neue Verbindungen herzustellen. Häufig kommen die besten Ideen nicht, wenn wir angestrengt über ein Problem nachdenken, sondern in den Momenten der Ruhe. Ein kurzer Spaziergang, ein paar Minuten an der frischen Luft oder einfach ein paar bewusste Atemzüge können Wunder wirken. Diese kleinen Unterbrechungen geben dem Geist Raum, kreativ zu sein und neue Lösungswege zu finden. Manchmal lösen sich Probleme wie von selbst, wenn man für einen Moment loslässt und dem Gehirn die Möglichkeit gibt, im Hintergrund weiterzuarbeiten.

Auch körperlich haben Pausen eine große Bedeutung. Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von langen Sitzzeiten und monotonen Tätigkeiten, die unserem Körper nicht gut tun. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und Kopfschmerzen sind nur einige der Symptome, die durch eine falsche Körperhaltung und mangelnde Bewegung verursacht werden. Regelmäßige Pausen, in denen man aufsteht, sich streckt oder eine kleine Runde geht, können diesen negativen Auswirkungen entgegenwirken. Sie fördern die Durchblutung und helfen, Verspannungen zu lösen. Es ist erstaunlich, wie viel besser man sich fühlt, wenn man sich regelmäßig bewegt und dem Körper die Möglichkeit gibt, sich zu entspannen.

Doch wie schafft man es, Pausen wirklich in den Alltag zu integrieren und nicht einfach darüber hinwegzugehen? Ein erster Schritt ist, sich bewusst zu machen, dass Pausen kein Zeichen von Schwäche sind. Es ist kein Versagen, wenn man sich Zeit nimmt, um aufzutanken. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Pausen sind keine verlorene Zeit, sie sind eine Investition in die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Es ist wichtig, Pausen genauso ernst zu nehmen wie die Arbeit selbst und ihnen einen festen Platz im Tagesablauf zu geben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Qualität der Pausen. Es reicht nicht, einfach nur die Arbeit zu unterbrechen und die Zeit am Smartphone zu verbringen. Wirkliche Erholung findet statt, wenn wir den Geist von den Anforderungen des Alltags lösen und uns auf etwas anderes konzentrieren. Das kann ein kurzer Spaziergang sein, ein paar Minuten Meditation oder einfach nur das bewusste Atmen. In solchen Momenten können wir die Gedanken loslassen und dem Geist die Möglichkeit geben, sich zu entspannen. Es ist erstaunlich, wie viel frischer und konzentrierter man sich nach einer kurzen, bewussten Pause fühlt.

Wenn ich mit anderen arbeite, versuche ich, Pausen als festen Bestandteil des Arbeitsablaufs zu etablieren. Das bedeutet nicht, dass wir alle 30 Minuten die Arbeit unterbrechen müssen, aber es ist wichtig, dass Pausen in der Planung berücksichtigt werden. Oft hilft es, Pausen als natürliche Übergänge zwischen verschiedenen Aufgaben oder Projekten zu nutzen. Ein kurzer Austausch, ein paar Minuten an der frischen Luft oder eine Tasse Kaffee in entspannter Atmosphäre können helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. In solchen Momenten entstehen oft die besten Ideen, weil der Geist sich entspannen und neue Verbindungen herstellen kann.

Ein weiterer Vorteil von Pausen ist, dass sie die Kommunikation und das Miteinander fördern. In einer kurzen Pause, in der man sich entspannt unterhält, entstehen oft Gespräche, die im normalen Arbeitsfluss keinen Platz hätten. Man lernt seine Kollegen besser kennen, erfährt mehr über ihre Gedanken und Ideen und schafft so eine Basis für eine offene und kreative Zusammenarbeit. Pausen sind also nicht nur wichtig für das individuelle Wohlbefinden, sondern auch für das Teamklima und die Arbeitsatmosphäre.

Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Menschen auf Pausen reagieren. Während die einen sie als notwendig und wohltuend empfinden, sehen andere sie als unnötige Unterbrechung. Das liegt oft daran, dass wir in einer Kultur leben, die Leistung und Produktivität über alles stellt. Pausen werden oft als ineffektiv angesehen, weil sie uns vom „eigentlichen“ Arbeiten abhalten. Doch das ist ein Trugschluss. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Pausen machen, nicht nur produktiver sind, sondern auch kreativer und zufriedener mit ihrer Arbeit. Pausen helfen uns, den Überblick zu behalten, die Prioritäten neu zu ordnen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Der Umgang mit Pausen ist eine Frage der Einstellung. Wenn wir sie als Teil des Arbeitsprozesses begreifen und ihnen den Raum geben, den sie verdienen, werden sie zu einem wertvollen Werkzeug, das uns hilft, unsere Ziele zu erreichen und dabei gesund und ausgeglichen zu bleiben. Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wann wir eine Pause brauchen und wie wir sie gestalten können, um wirklich davon zu profitieren. Das erfordert Übung und Selbstdisziplin, denn es ist nicht immer leicht, sich aus einem intensiven Arbeitsfluss zu lösen und eine Pause zu machen, wenn man glaubt, dass noch so viel zu tun ist.

Es kann helfen, sich feste Pausenzeiten in den Kalender einzutragen oder einen Timer zu stellen, der einen daran erinnert, regelmäßig innezuhalten. Es ist auch hilfreich, Rituale zu entwickeln, die den Übergang von der Arbeit zur Pause erleichtern. Das kann eine kurze Atemübung sein, das Aufstehen vom Schreibtisch oder das Öffnen des Fensters. Solche Rituale signalisieren dem Gehirn, dass es jetzt Zeit ist, loszulassen und sich zu entspannen. Sie helfen uns, die Arbeit für einen Moment hinter uns zu lassen und uns auf uns selbst zu konzentrieren.

Regelmäßige Pausen sind eine kleine Veränderung mit großer Wirkung. Sie helfen uns, produktiver, kreativer und gesünder zu sein. Sie geben uns die Möglichkeit, durchzuatmen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie sind ein Ausdruck von Selbstfürsorge und Achtsamkeit und zeigen, dass wir bereit sind, auf uns selbst zu achten und Verantwortung für unser Wohlbefinden zu übernehmen. In einer Welt, die oft von Hektik und Druck geprägt ist, sind Pausen ein Akt der Rebellion – ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht von äußeren Anforderungen bestimmen lassen, sondern unser eigenes Tempo finden und uns die Zeit nehmen, die wir brauchen.

Pausen sind kein Luxus, sie sind eine Notwendigkeit. Sie sind eine Möglichkeit, das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Erholung zu finden und ein Leben zu führen, das nicht nur von Aufgaben und Verpflichtungen bestimmt wird, sondern auch von Freude und Wohlbefinden. Es ist an der Zeit, Pausen nicht länger als störende Unterbrechung zu sehen, sondern als das, was sie wirklich sind: ein Geschenk, das wir uns selbst machen können. Ein Geschenk, das uns hilft, bewusst und achtsam zu leben, gesund und leistungsfähig zu bleiben und die Herausforderungen des Alltags mit Gelassenheit und Klarheit zu meistern.

Wenn wir lernen, Pausen zu schätzen und sie als festen Bestandteil unseres Lebens zu integrieren, werden wir feststellen, dass sie uns nicht von der Arbeit abhalten, sondern uns dabei helfen, sie besser und effektiver zu erledigen. Wir werden entdecken, dass Pausen nicht nur notwendig sind, um neue Energie zu tanken, sondern auch, um die Freude an dem, was wir tun, zu bewahren. Pausen sind eine kleine Veränderung, die eine große Wirkung haben kann. Sie sind eine Einladung, einen Moment innezuhalten, durchzuatmen und das Leben in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen.

Kennenlern Bingo

Der spielerische Start in die Zusammenarbeit

Wer sagt, dass das Kennenlernen immer steif und formal sein muss? Mit Michaels Kennenlern Bingo schaffen wir einen lockeren, interaktiven Einstieg, der gleichzeitig Spaß macht und Teamdynamik fördert.

Die Idee ist simpel: Jeder Teilnehmer bekommt eine Bingo-Karte, die anstelle von Zahlen kleine Aussagen enthält, wie „Einen Film den wir alle gesehen haben“, „Einen Satz den wir täglich hören oder sagen“ oder „Ein Land das wir schon immer mal bereisen wollten“. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten zu finden – und das möglichst schnell, um viele Reihe zu vervollständigen und laut BINGO!!! zu rufen.

Dieses Spiel funktioniert nicht nur als Eisbrecher, sondern bietet auch einen echten Mehrwert: Es hilft, Gemeinsamkeiten zu entdecken, die Beziehungsebene im Team zu stärken und eine offene Atmosphäre zu schaffen. Ob im Workshop, Onboarding oder der nächsten Retrospektive – Kennenlern-Bingo bringt Menschen spielerisch zusammen.

Neugierig geworden? Lass mich wissen, wie und ob du das Bingo in deinem Team nutzen konntest!