🤫 Wenn die Stille einkehrt 💬
In meinen letzten Artikeln bin ich immer wieder an einem Thema hängen geblieben: #Konflikte. Ich habe sie „Geschenke“ genannt – Geschenke, die wir annehmen können, aber nicht müssen. Geschenke, die, wenn wir sie ignorieren, anfangen zu stinken. Und ich habe darüber gesprochen, wie wir sie so auspacken können, dass sie uns nicht überwältigen, sondern weiterbringen.
Doch was, wenn kein Paket mehr ankommt?
Was, wenn nichts mehr raschelt, nichts mehr knistert?
Was, wenn die Spannung aus dem Raum gewichen ist?
Was, wenn… Stille einkehrt?
Nicht die gute Stille. Nicht die Art von Stille, die wohltuend ist, nachhallt, zum Innehalten einlädt. Sondern die andere. Die, die sich wie eine dicke Decke über alles legt. Gespräche versanden. Blicke weichen aus. Feedback bleibt aus. Entscheidungen werden nur noch abgenickt. Und auf die Frage „Wie läuft’s?“ kommt ein Schulterzucken.
Diese Stille ist trügerisch.
Sie ist kein Frieden. Sie ist ein Waffenstillstand.
Und oft das Ergebnis von zu viel Frust, zu wenig Resonanz – und dem Gefühl, dass sich Reden ohnehin nicht mehr lohnt.
Emotionen sind nicht weg. Sie haben nur die Bühne verlassen.
Wo vorher #Spannung war, ist nun Erstarrung.
Wo vorher Konflikt war, ist nun Gleichgültigkeit.
Und ich frage mich: Ist das wirklich besser?
In #Teams, in #Organisationen – ja, auch in #Beziehungen – erlebe ich diese Momente immer wieder. Die Konflikte sind durch, die Kämpfe geführt. Doch statt einer echten Klärung bleibt Leere. Und hinter der Leere? Manchmal Resignation. Manchmal Angst. Manchmal einfach nur Müdigkeit.
Was tun, wenn es still wird?
Ich glaube, es braucht dann keine neuen Tools. Keine strukturierte Retrospektive, keine Feedbackmethodik. Sondern einen echten Moment der #Begegnung. Jemanden, der sagt: „Ich merke, hier ist etwas. Ich spüre, dass da mal mehr war – an Energie, an Emotion, an Verbindung.“
Und dann braucht es #Mut.
Mut, diese Stille nicht einfach auszuhalten, sondern sie zu hinterfragen.
Mut, Raum für das zu schaffen, was unausgesprochen geblieben ist.
Und vielleicht – ganz vielleicht – wieder einen ersten Satz zu sprechen.
„Ich hab dich vermisst.“
„Ich hab mich zurückgezogen.“
„Ich weiß gerade nicht weiter.“
Und aus dieser einen kleinen Bewegung heraus kann etwas Neues entstehen. Kein Zurück zu vorher. Sondern ein Weiter – auf einer anderen Ebene.
Was ist deine Erfahrung mit dieser Art von Stille?
War sie dir schon mal lieber als der offene Konflikt?
Oder hast du Wege gefunden, sie zu durchbrechen?
Ich bin neugierig auf deine Gedanken.
cheers
Michaelus
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