⚖️ Das ich mich gerade in einem Trennungsprozess von einem Teil meines Gewichtes befinde dürfte ja bei den meisten angekommen sein. Das ist mal schwerer und mal leichter. So wie eben alles im Leben.
🥦 Inzwischen bin ich so weit gestärkt, dass ich in meiner vertrauten Umgebung super zurecht komme ohne das Gefühl zu haben auf etwas verzichten zu müssen oder mich mit Sport und Co. völlig zu stressen. Es läuft bei mir!
😱 Doch was ist wenn das sichere Terrain verlassen wird?
🍰 Am Wochenende war ich auf dem #ACCDE im SeminarZentrum Rückersbach. D A S war eine ganz andere Herausforderung. Es war eigentlich überall und immer Essen vorhanden und es war auch noch super lecker und vielfältig. Nicht einfach wenn einem nur eine begrenzte Anzahl an kcal zur Verfügung stehen.
🍰 Die ersten Tage hab ich es gut hinbekommen. War sogar unter der Grenze die ich mir selbst gesteckt hatte. Doch dann kam der Sonntag. Der Stresspegel stieg durch externe Einflüsse und zack war die Hand im Kuchenbuffet. Auch beim Abendessen war die Disziplin erstmal vergessen.
😟 Doch die Reue kam postwendend und begann damit mich selbst zu verurteilen. „Jetzt hast Du es wieder nicht geschafft!“ war so ein Gedanke der mir durch den Kopf ging. Ich hab mich schwach gefühlt.
Zum Glück habe ich mich dann recht schnell eingefangen bekommen und bin erstmal alleine auf einen kurzen Achtsamkeits-Walk mit mir selbst gegangen.
🚶 Den Kuchen hatte ich gegessen. Der Zug war durch.
❤️ Mich selbst zu verurteilen hätte mich keinen Schritt weiter gebracht. Eher im Gegenteil. Ich denke eher, dass ich dann aus Frust noch mehr in die Gefahr gekommen wäre meine eigenen Regeln zu brechen.
❗ Ich sehe hier eine starke parallele zu meinen Teams. Gerade in Stresssituationen kommt es immer wieder einmal dazu, dass wir in alte Muster zurückfallen. Dann schein alles schief zu gehen und wir fühlen und mies.
❗ Sich in diesem Sumpf zu suhlen bringt leider gar nichts außer, dass es uns noch schlechter geht.
❗ Was hilft ist das Rückbesinnen auf die Basics und weiterzumachen! Wieder zu dem zurückzukehren was wichtig ist. Zu reflektieren und zu lernen damit wir das nächste mal besseres Rüstzeug haben.
❗ So habe ich das in Rückersbach auch gemacht. Ich bin viel spazieren gegangen, bin zurückgekehrt zu meiner Ernährungsroutine und hab das Thema abgehakt.
🎉 Am Ende hab ich genau so viel Kilos auf der Wage gehabt wie vor dem Event – was laut Veteranen schon durchaus als Erfolg zu werten ist
Während meiner systemischen Ausbildung bin ich über eine Geschichte in der Coaching Schatzkiste von Martin Wehrle gestolpert. Die vom kleinen Riesen.
💬 In dieser Geschichte wird ein Riese objektiv als groß beschrieben. Wenn man zu seinen Füßen steht, kann man sein Gesicht kaum erkennen, so hoch ist er. Und doch fühlt sich dieser Riese sehr klein. Er vergleicht sich mit Hochhäusern und den Alpen. Bestätigt sich so selbst, wie winzig er doch ist, im Vergleich zu Anderem.
💬 Die Ausrufe der Menschen, dass er doch wahrhaft gigantisch sei, hört er nicht. Will er nicht wahr haben. Er lebt in seiner eigenen Realität.
💬 Das geht so lange, bis eine Gruppe von Menschen zu ihm kommt und ihn zu Fall bringt. Er stirbt ohne jede Gegenwehr. Die letzten Worte des Riesen lauten „Gebt ihr mir nun endlich recht, dass ich ein Zwerg bin ❔“ Ein weißer Mann erwidert „Man ist immer, wofür man sich hält ❕“
💬 Ich denke die meisten von uns, können sich zu Teilen, in den Riesen hineinversetzen. Jeder von uns hat Belange in denen er sich zum Zwerg macht. Wenn es um die Zwergensicht geht, ist Reflexion sehr wichtig.
💬 Die eigene Sicht der Dinge brennt sich oft zu schnell ein und hält sehr hartnäckig an ihrem erworbenen Platz fest. Die gute Nachricht ist, dass wir das Wort erworben in dem Satz haben. Diese Ansichten sind nicht durch Gott oder eine höhere Macht zugeteilt, sondern von uns selbst antrainiert.
❓ Doch wie bricht man mit solch alten und verinnerlichten Gewohnheiten ❓ ❓ Wie können wir die Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung abgleichen ❓
💬 Der erste Schritt dabei kann sein, eine andere Perspektive einzunehmen. Die Dinge so wahrnehmen wie sie andere sehen. Die Position im Raum verändern. Sich mit anderen abzugleichen und sich Feedback einzuholen.
❓ Warum vergleichen wir uns, obwohl wir doch ein Riese sind, mit den hohen Bergen und nicht etwa mit einem Baum den wir überragen oder einem Haus das ebenso hoch ist wie wir ❓
❓ Wie können wir solch ein Verhalten frühzeitig erkennen ❓
Bei einem kurzen Austausch mit einem geschätzten Kollegen und langjährigen Freund kamen wir auf das Thema TV Serien. Wir sind beide wohl recht begeisterte Serienschauer und Bingewhatcher. Ich habe aber deutlich gemerkt, dass ich im Vergleich zu ihm einfach nicht mehr hinterher komme.
Bei jeder zweiten Serie musste ich sorry hab ich noch nicht angefangen oder kenne ich noch gar nicht sagen. Die Zeit ist generell knapp und TV Serien sind zur Zeit gerade nicht in der Top 10 des Lebens. Die Arbeit, Fortbildungen, eine Long Distance Beziehung, regelmäßiger Sport und die anderen Hobbys wollen unter einen Hut gebracht werden. Ich denke jeder kennt das so oder so ähnlich.
Er meinte mit einem Lachen, dass er seine Posten einfach zusammen legen würde. Serien könne man doch prima nebenher beim Arbeiten laufen lassen. Das hat bei mir einen Gedanken ausgelöst. Ich musste sofort an eine Achtsamkeitsübung denken die ich schon in den Neunzigerjahren lernen durfte.
Die fünf Minuten Übung. Einfach fünf Minuten wirklich nur eine Sache tun. Deinen Tee trinken ohne das Handy oder den Laptop. Einfach aus dem Fenster schauen ohne Musik zu hören. Einfach Musik hören ohne dabei zu lesen… Einfach, oder?
Damals habe ich die nicht so ganz verstanden. Ich dachte mir wenn ich doch beim Essen einen Film und ab und zu in meine Lernunterlagen schaue hab ich doch drei Sachen in einer Zeit erledigt.
Es viel mir sogar richtig schwer bei einer Sache zu bleiben. Vielleicht hatte ich Angst etwas zu verpassen? Wer weiß…
Als ich auf die Übung aufmerksam wurde sind mir als erstes die Intensität und die Tiefe der Wahrnehmung aufgefallen. Wenn ich nur eine Sache tue und voll und ganz dabei bin, nehme ich vieles mehr und intensiver war. Wie sich der Geschmack des Tees verändert wenn er abkühlt, welche kleinen Anspielungen bei einem Film eingebaut sind oder welche Vögel sich im Garten tummeln an einem Frühlingstag.
Was ich heute als noch viel wichtiger empfinde, ist die Ruhe die damit einhergeht. Ein Tag an dem ich ganz in Ruhe morgens an meinem Küchentisch sitze, aus dem Fenster schaue, mein Heißgetränk genieße, alles in Ruhe, bedacht und nacheinander, hat eine ganz andere Qualität.
Dieses Morgenritual hat schon meditative Tendenzen. Für mich ist es ein perfekter Start in den Tag. Ich kann alles was ansteht willkommen heißen und langsam im hier und jetzt ankommen.
Ich wünsche euch einen guten, ruhigen und entspannten Start in die Woche.
Versucht es mal mit der fünf Minuten Übung – sie kann kleine Wunder bewirken.
Heute bin ich bei einem Walk and Talk mit meiner tollen Kollegin Rieke eine recht große Runde gegangen. Die erste Herausforderung die wir hatten war, dass zur Zeit beide meiner Knie lädiert sind und ich leider nicht so schnell kann wie ich das gerne hätte.
Wir kennen uns schon recht gut und haben ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander. Darum fiel es mir nicht schwer, darum zu bitten langsamer zu gehen. Aber das kann schon ein erste Stolperstein sein.
Wenn einer aus dem Team, egal wie klein es sein mag, ständig mehr gibt oder leistet als er kann, ist die Gefahr groß, dass er in die Überforderung läuft. Vielleicht sogar ausbrennt.
Auf unserem Weg habe ich ein Auto einer Fahrschule bemerkt und musste an meine eigene Fahrschulzeit denken. Dort haben wir gelernt:
Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. (§3 StVO (1) – Geschwindigkeit)
Im Straßenverkehr leuchtet uns das recht gut ein und die meisten von uns halten sich die meiste Zeit daran. Geht es um uns selbst oder unsere Leistung sieht das schon anders aus. Obwohl die Straße steil bergauf geht erwarten wir von uns die Geschwindigkeit nicht zu verringern. Plötzlicher Nebel versperrt uns die Sicht und dennoch glauben wir, das es keinen Grund gibt zum bremsen. Die Warnleuchte der Tankanzeige ist rot und dennoch fahren wir an der Tankstelle vorbei da wir es eilig haben.
In der Auto Analogie ist es jedem von uns klar, dass wir auf einer Autobahn schneller fahren können als auf einem Feldweg. Das ein Auto welches voll beladen ist, langsamer beschleunigt als eines das leer ist. Was können wir tun um dieses Bild im echten Leben zu nutzen?
Früher, als es noch keine Navis gab und ich in unbekanntem Gebiet unterwegs war, bin ich von Zeit zu Zeit rechts ran gefahren und habe mir einen Überblick verschafft. Habe auf der Karte die nächsten drei – vier Teilziele rausgeschrieben und mich so neu orientiert. Das können wir auch in der Projektwelt oder im Privatleben. Innehalten, eine Pause machen, sich wieder den Überblick zu verschaffen um dann das richtige in der richtigen Geschwindigkeit, richtig zu tun ist sicher ein guter Rat.
Zu reflektieren wo wir gerade und wie die Straßen beschaffen sind, wie das Wetter gerade ist und ob es beständig bleibt aber auch das eigene Vermögen noch weiter zu fahren oder das Territorium zu meistern, ist Überlebens wichtig. Das ist keine Übertreibung – da spreche ich aus eigener Erfahrung. Wir müssen uns und unsere Umgebung stets im Blick haben um das Risiko zu minimieren das es zu einem Crash kommt.
Wie gut habt ihr euch selbst im Blick? Worauf achtet ihr besonders um eure eigene Tankuhr nicht aus den Augen zu verlieren? Was sind Anzeichen oder Alarmsignale die euch sagen das es Zeit ist rechts ran zu fahren?
Das ist uns allen klar. Sowohl im privaten als auch im Business Kontext. Solange alles läuft ist das kein Problem und es fällt und leicht dem Gegenüber alles zuzutrauen.
Aber was wenn sich das Gefühl einschleicht, das etwas nicht stimmt?
Dann kann es ganz schnell gehen und wir sind in einem Teufelskreis gefangen. Etwas geht schief und wir haben das Gefühl genauer hinschauen zu müssen. Dadurch fallen uns viel mehr Dinge auf die wir als kritisch oder nicht perfekt bewerten. Das gibt uns wieder den Impuls mehr kontrollieren zu müssen wodurch wir noch mehr finden mit dem wir nicht glücklich sind.
Das Ende ist absehbar und schrecklich… In meiner Zeit als Führungskraft hatte ich immer wieder solche Situationen in denen ich in den von Schulz von Thun Institut für Kommunikation genannten Teufelskreis gerutscht bin. Es kann so schnell gehen und schon ist man in einer Watzlawickschen Situation. Der Kollege hat mich heute nicht gegrüßt als ich ihm auf dem Gang begegnet bin (Damals als wir noch in diesen Gebäuden waren die wir Büros nennten). Hoffentlich hab ich nix falsches gesagt im letzten Bereichsmeeting. Der ist bestimmt sauer auf mich. Ich wird dem mal lieber aus dem Weg gehen die nächste Zeit. Der eben genannte Kollege indes sitzt da und wundert sich warum ich seit Tagen nicht mehr auf unseren Kaffee Plausch vorbei komme und denkt sich mit mir ist etwas und ich bin seltsam, geht darum auf Distanz und mir aus dem Weg…
Was tun wenn wir merken das in so einen Strudel geraten sind? So ein Teufelskreis will bewusst durchbrochen werden.
Dafür müssen wir ihn aber erst mal wahrnehmen. Die Selbst Reflektion steht also ganz am Anfang. Wir können uns Fragen stellen wie was ist genau geschehen (Sachebene)? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was habe ich dabei gedacht? Was spricht für die Gedanken und Gefühle die ich dabei habe und was dagegen? Das sollte mir schon ein wenig Klarheit gebracht haben. Ist der erste Schritt geschafft fällt der Rest dann auch nicht mehr schwer. Der nächste Schritt ist Abstand zur Situation zu bekommen. Die Vogelperspektive einzunehmen und sie aus anderen Perspektiven zu betrachten. Vielleicht sogar aus der Perspektive des Gegenübers. Und dann geht es an die Veränderung. Was kann ich tun um den Kreis zu durchbrechen? Wie kann ich positiv auf die
Sache drauf schauen?
Ich kann statt er hat mich heute nicht gegrüßt fragen hast du vielleicht Stress? Kann ich Dich unterstützen? Oder schlicht fragen was er braucht.
Und schon habe ich einen total anderen Blick auf die Sache. Schon fährt der Zug genau in die andere Richtung und wir unterstützen uns gegenseitig. Das Gegenüber sieht, dass Du Anteil nimmst und ihm zugewandt bist und kann damit umgehen.
Und schon ist es wieder Freitag! Die Wochen rennen immer so schnell an uns vorbei! Kennst Du diese Momente?
Ich hatte die früher ganz oft. Gefühlt bin ich Montagmorgen auf die Arbeit gegangen und kaum drei Mails später war schon wieder Freitagabend und ich wurde mehrfach ermahnt doch endlich mal zum Essen zu kommen das schon seit geraumer Zeit vor sich hin köchelt…
Wenn meine Tisch Partnerin dann gefragt hat, was ich die ganze Woche gemacht habe, was gerade los ist das meine Zeit so sehr beansprucht und mich dazu bringt mehr als das normale Maß zu leisten konnte ich das oft nicht sagen. Schlimmer noch; ich konnte damals nicht mal aufzählen was ich geschafft hatte! Meist flüchtete ich mich in Floskeln wie Die Woche war viel Kleinkram oder Das Tagesgeschäft hat mich aufgefressen.
Das konnte und sollte nicht so bleiben! Also habe ich nach einer Methode gesucht mit der ich das ändern konnte. Zu dieser Zeit begann ich mit dem wohlwollenden Wochenrückblick.
Ich sammelte für mich Fragen die ich mir selbst stellen konnte. Schrieb sie auf Spielkarten die ich mit weißem Papier beklebt hatte. Jeden Freitag blockte ich mir eine Stunde Zeit um mich mit diesen Karten zu beschäftigen. Am Anfang der Stunde wurden die Karten gemischt und drei zufällige gezogen. Die Fragen die darauf standen habe ich für mich in einem Wochentagebuch niedergeschrieben und beantwortet. Wenn ich danach noch Zeit hatte schaute ich entweder dieselben drei Karten noch einmal an.
Dieses Mal mit der Frage Und was noch? Je nach Laune zog ich noch eine weitere Karte dazu und beantwortete diese ebenfalls.
Hier ein paar Beispiele der Fragen die ich mir gestellt habe:
· War ich sorgsam mit mir und meinem Körper? Habe ich genügend / in gesunden Maße geschlafen, gegessen, Sport gemacht, getrunken? · Habe ich meine Ziele erreicht die ich mir für diese Woche vorgenommen habe? · Was ist mir diese Woche gut gelungen? · Wann war ich glücklich? · Was habe ich gelernt? · Wie und worin kann ich verbessern? · Worauf bin ich stolz? (Da war es wieder 😉 ) · Habe ich diese Woche etwas Neues gemacht? · Welche Gedanken und Gefühle fordern gerade Raum bei mir? · Ist das gut so oder will ich daran etwas ändern? · Was hat mir diese Woche Spaß gemacht?
Am Ende hatte ich einiges an Karten zusammen und somit immer wieder einen neuen (Rück-)Blick auf die Woche.
Ein wichtiger Aspekt bei der Achtsamkeit ist die (Selbst)Reflexion. Ganz bei sich kann nur der sein, der sich selbst bewusst ist.
Für mich funktioniert es sehr gut ein Bullet Journal zu führen. Auf kurz erklärt ist dieses Journal eine Kombination aus ToDo Liste, Tagebuch, Ideenheft, Kalender und allem anderen was zu dir passt bzw. was du brauchst.
Es soll dein Werkzeug sein das Dich unterstützt und nicht ein Dogma das Du sklavisch erfüllen musst. Da gibt es auch kaum richtig und falsch. Es hilft Dir außerdem Ordnung und Struktur in Deinen Alltag und somit Dein Leben zu bringen. Und Du kannst Dir Situationen und Erfolge vergangener Tage wieder vor Augen führen. Wichtig ist nur, dass Du es regelmäßig führst und dran bleibst.
Ich habe mir für den Januar die Themen (Selbst)Sicherheit und Stolz herausgepickt und stelle mir täglich diese drei Fragen: · Wann habe ich mich das letzte Mal sicher und Entspannt gefühlt? · Wann war ich das letzte Mal stolz? · Was habe ich heute, durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz bin?
Das ist ganz schön spannend was dabei herauskommt und mit mir passiert alleine durch das bewusst machen und aufschreiben. Und, man glaubt es kaum, es gibt tatsächlich jeden Tag etwas auf das man stolz sein kann und darf!
Manchmal ist es ein Workshop oder ein Coaching das mir gut gelungen ist oder ein Essen das ich zum ersten Mal gekocht habe. Vielleicht auch der Abschluss einer schwierigen / unliebsamen Arbeit die mich nun nicht mehr verfolgt. Und manchmal ist es einfach nur die Tatsache, dass ich es aus dem Bett geschafft habe und ich mich dem Tag stelle…
Hast Du diese Woche schon etwas erlebt auf das Du stolz sein darfst?
Das neue Jahr hat ja nun schon einen Bart wie man hier in Karlsruhe sagt. Die guten Vorsätze sind dennoch ein brandaktuelles Thema. Vielleicht gerade weil nun schon wieder einige Tage ins Land gezogen sind.
Ehe man sich versieht sind die guten Vorsätze perdü und die alte Routine hat einen wieder fest im Griff. Mein Kollege Karsten hatte bereits im Emendare Impulsletter gute Vorsätze, aber richtig! über das Thema geschrieben und festgestellt, dass ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch ist. Dabei hilft einem das SMART oder das FAST Akronym wie wir dort lernen.
Neben dem technischen Ansatz wie ich Ziele gut definiere ist es auch wichtig das richtige Mindset mitzubringen.
Oft sind wir schon bevor wir begonnen haben mit uns und unseren Emotionen im Unreinen. Vielleicht sind wir wütend über einen Misserfolg aus der Vergangenheit, haben Selbstzweifel ob wir das Vorhaben überhaupt schaffen können oder wir glauben an Hindernisse die uns hemmen. Vielleicht verlieren wir uns auch darin, alles bis ins kleinste Detail auszumalen und zu planen und vergessen darüber anzufangen und umsetzen.
Es ist wichtig unsere Ziele achtsam anzugehen!
Aber was verstehen wir denn eigentlich unter Achtsamkeit? Den Begriff kennt jeder in den heutigen Tagen. Aber was steckt denn dahinter und wie hilft es uns Ziele zu erreichen? Achtsamkeit kommt ursprünglich aus dem Buddhismus. Mit ihm wird der Zustand der Geistesgegenwart beschrieben. In diesem hat man sowohl sich (seinem Körper und Geist) als auch seine Umwelt fest im Blick. Ist also ganz bei sich und im hier und jetzt.
Mit Achtsamkeitsübungen können wir die oben genannten Emotionen in Schach halten und uns auf das hier und jetzt konzentrieren. Wir erlangen Klarheit über die Dinge ohne sie zu bewerten. Verhindern damit, dass wir uns in Nebenschauplätzen verlieren. Wir werden damit viel handlungsfähiger!
Ich lade euch ein mit mir zusammen eine geistesgegenwärtige Woche zu beginnen und wünsch euch einen guten Start in diese.
Immer wieder passiert es uns, dass wir etwas sagen wollen und etwas ganz anderes kommt beim Gegenüber an. Das ist gleichsam lästig – wir wollen ja verranden werden – vor allem bietet es Gefahren-potential – denn wenn es zum schlimmsten kommt tritt genau das Gegenteil von dem ein das wir wollen.
Dabei ist es doch so einfach… Also in der Theorie!
Schulz von Thun kombinierte das zweite Axiom von Paul Watzlawick „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.“ weiter und entwickelte das Vier Seiten Modell oder das Vier Ohren Modell der Kommunikationspsychologie. Eine Nachricht kann demzufolge unter vier Aspekten oder Ebenen beschrieben werden:
Sachinhalt
Selbstkundgabe
Beziehung
Appell
Diese Ebenen bezeichnet man als die „vier Seiten einer Nachricht“ .
Sachinhalt
Bei dieser Ebene spricht man von der Faktenebene. Der Hörende benutzt die Informationen um zu entscheiden, ob die übermittelte Nachricht wahr oder falsch und wichtig oder unwichtig ist. Hier wird die Entscheidung getroffen, was er mit den vermittelten Informationen tut.
Selbstkundgabe
Völlig egal was man sagt zeigt man mit dem Gesagten immer etwas über sich selbst. Dies können Gefühle, Meinungen, Wertvorstellungen oder Bedürfnisse sein. Meist findet diese Selbstkundgabe nicht bewusst statt; dem Übermittler ist nicht bewusst was er gerade über sich preis gibt.
Beziehung
Wie stehe ich zu Dir? Wie Du zu mir? Darum geht es auf dieser Ebene. Welche Beziehung haben Sender und Empfänger zueinander. Lächelt der Sender, mag er den Empfänger wahrscheinlich, Verzieht er das Gesicht , findet er ihn nervig und wenn das Gespräch mit einem Augenaufschlag begonnen wird, könnte es ein Flirt sein.
Der Empfänger wird, wissentlich oder nicht, das Gesagte in den Kontext der Beziehung setzen. Diese Perspektive beeinflusst dass Gesagte unweigerlich. Rückschlüsse dazu werden gezogen, wie der Sender zu ihm steht. Je nach Situation kann er sich zum Beispiel wertgeschätzt oder angegriffen fühlen.
Appell
Hier geht es um den eigentlichen Grund des Gesagten. Die Nachricht soll eine Form von Einfluss auf den Empfänger nehmen um zum Beispiel dafür zu sorgen, dass dieser den Wunsch des Senders erfüllt.
Egal was man auch anstellen mag, in allem was man sagt sind alle vier Ebenen enthalten. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass der Empfänger alle vier Ebenen wahrnimmt. Schulz von Thun spricht davon, dass jeder Mensch ein Lieblingsohr hat. Auf diesem hört er besonders gut. Es ist darauf trainiert bzw. geübt darin auf diesem Ohr zu hören.
Das Essens Beispiel
Ein Mann ist bei einer Kollegin zum Essen eingeladen.
Er: „Die Soße schmeckt anders als bei uns zuhause.“
Was er sagt: Sachinhalt: „Die Soße schmeckt anders als bei uns zuhause.“ Selbstkundgabe: „Die Soße schmeckt mir besonders gut.“ Beziehung: „Ich finde Deine Kochkünste super.„ Appel: „Du darfst gerne öfter für mich kochen!„
Was verstanden werden könnte: Sachinhalt: „Die Soße schmeckt anders als bei uns zuhause.“ Selbstkundgabe: „Die Soße schmeckt mir überhaupt nicht.„ Beziehung: „Schade, dass Du nicht kochen kannst.„ Appel: „In Zukunft gehen wir lieber Essen!„
Das Garten Beispiel
Ein Frau sitzt mit ihrem Mann im Garten .
Sie: „Es ist es heiß.“
Was sie sagt: Sachinhalt: „Es ist es heiß.“ Selbstkundgabe: „Ich sorge mich um Dich da Du doch die Hitze nicht so gut verträgst.„ Beziehung: „Ich mache mir Sorgen, dass Du einen Hitzschlag bekommst.„ Appel: „Lass uns rein gehen und ein Eis essen!„
Was verstanden werden könnte: Sachinhalt: „Es ist es heiß.“ Selbstkundgabe: „Ich habe keine Lust mehr im Garten zu sitzen.„ Beziehung: „Immer geht es nach Deinen Kopf – was mit mir ist, ist Dir egal.„ Appel: „Ich will ins Schwimmbad!„
Missverständnisse vermeiden indem wir mit vier Ohren hören?
Lediglich auf der Sachebene verstehen Sender und Empfänger die selbe Botschaft. Alle anderen Ebenen bieten Nährboden für Missverständnisse. Der Empfänger muss die vier Seiten der Nachricht erst einmal wahrnehmen und interpretieren. Wie gewichtet der Sprecher beispielsweise die Beziehungsseite? Gewichtet der Empfänger die Seite gleich hoch? Oder ist ihm zum Beispiel die Selbstkundgabe wichtiger? Dann kann es passieren, dass eine Nachricht falsch interpretiert wird. Es ist weniger sinnvoll immer mit allen Ohren hören zu wollen oder gar zu versuchen alle vier Ohren des Gegenübers bedienen zu wollen. Vielmehr ist es wichtig sich stets bewusst darüber zu sein, dass es diese Ebenen gibt.
Das Modell im täglichen Leben
Ob zwischen Freunden, Vorgesetzten oder Kollegen, beim Einkauf oder im Schwimmbad kommt es nur allzu leicht zu Missverständnissen. Mit dem Vier Ohren Modell kannst Du deren Auswirkungen jedoch zumindest reduzieren. Diese vier einfachen Regeln können Dir dabei helfen:
Kommuniziere einfach, klar und direkt.
Verzichte auf Ironie, Sarkasmus und Andeutungen.
Teile Deine Wünsche und Bedürfnisse mit. Dein Gegenüber kann weder Gedanken noch Gefühle lesen. Sag was Du brauchst!
Wenn Du Dir nicht sicher bist ob die Botschaft richtig angekommen ist: Frag nach!
Erfolgreiche Kommunikation hängt nicht nur vom Sender und vom Empfänger ab. Je Komplexer die Aussage wird desto höher ist die Chance auf Missverständnisse. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass Gesprächspartner unterschiedliche Kognitive Fähigkeiten haben können. Die Körpersprache kann unterschiedlich sein und sogar gravierend abweichen wenn die Gesprächspartner aus unterschiedlichen Kulturen stammen. Am Ende spielt die jeweilige Tagesform auch eine nicht unerhebliche Rolle. Wenn Du beim Morgenkaffee, von Deinem Chef gerügt wurdest, wird alles was er an diesem Tag zu Dir sagt, sicher anders von Dir auf der Beziehungsebene interpretiert, als wenn er Dich mit einem großen Lob empfangen hätte.
Bessere Gespräche mit den Vier Ohren
Das Modell von Schulz von Thun macht deutlich, dass eine Nachricht nicht einfach nur eine Nachricht ist, sondern verschiedene Nachrichtenenthält. Wenn wir das stets im Gedächtnis behalten, können wir das Verhalten unserer Mitmenschen besser verstehen.
Sie hilft auch dabei sich von Zeit zu Zeit selbst zu hinterfragen. Bewusster darauf zu achten was man wie sagt aber vor allem wie Du auf Gesagtes reagierst.
Löst das Vier Ohren Modell alle unsere Probleme in der Kommunikation? Sicher nicht! Es hilft jedoch dabei zu verstehen wie Kommunikation funktioniert und bietet eine Möglichkeit sachlicher und verständlicher miteinander zu sprechen.