Kategorie: Führung

Alles rund um Führung von Menschen und Selbstführung

Von einem der auszog das Nein sagen zu lernen

🚫 Von einem der auszog das Nein sagen zu lernen 🚫

❓ Kennt ihr diese Tage?
Man steht morgens auf und denkt sich „Der Tag wird gut.“
Endlich mal Zeit etwas anzugehen das schon lange auf der Agenda steht. Dann wäre auch mal genügend Zeit übrig um vielleicht ein paar Minuten früher Feierabend zu machen, ins Schwimmbad und in die Sonne zu gehen. Das hört sich sehr verlockend an…
Ihr setzt euch hin, fangt an und dann kommt das Leben!

☎️ Das Telefon klingelt und ein Kollege will mit euch kurz über einen Termin den ihr zusammen habt sprechen.

☎️ Ein anderer hat ganz tolle Ideen zu dem Text den ihr gerade schreibt und will diese mit euch teilen.

☎️ Dann muss ganz dringend die Teamseite überarbeitet werden und es wurde festgestellt, dass die Bilder die ihr benutzt zu groß sind.

☎️ Die räumliche Nähe zum Büro wird euch zum Verhängnis, weil ihr nur mal schnell jemanden rein lassen sollt und ihr habt es ja nur fünf Minuten zu Fuß.

📝 Der Artikel an an dem ihr eigentlich schreiben wolltet rückt in weite ferne und das Schwimmbad ist bereits gestrichen, da euch klar wird, dass ihr frühestens um 18:00 soweit fertig werdet, dass ihr mit gutem Gewissen aufhören könnt.

🚨 Wäre das einem Kunden von mir so gegangen, hätte ich ihm einen „NO Button“ geschenkt und mit ihm daran gearbeitet zu priorisieren und Nein zu sagen.

Denn eines ist klar, in der Geschichte sind nicht die lieben Kollegen das Problem. Die sind toll wie immer.

❓ Warum fällt es mir so schwer Nein zu sagen?

❗ Die Antwort ist so einfach wie schlimm: Ich will gemocht werden!

❓ Aber was bringt mich darauf, dass man mich nicht mehr mag, wenn ich Nein sage? Ich denke diese Frage werde ich in ihrer Tiefe nicht beantworten in diesem Post. Doch darf ich mir recht sicher sein, dass sich meine Beziehung zu meinen Kollegen kaum ändern wird wenn ich mal nein sage – ich denke sogar, dass sie es feiern werden. Die sind nämlich großartig!

❗ Zu dem kann ich ja auch „Nein, nicht jetzt aber später“ sagen. Was das Ganze nochmal entschärft, da ich meine Hilfe lediglich zu einem späteren Zeitpunkt leiste.

Was ich gestern gelernt habe sind folgende Punkte:

❗ Es ist ok nein zu sagen! Der Einzige der mir das nicht zugesteht bin ich und das kann nur ich ändern.

❗ In solchen Situationen ist es gut, wenn ich mir Bedenkzeit gebe. Ich muss nicht immer at hoc eine Antwort parat haben.

❗ Es hilft mir die Kosten fürs Ja sagen bewusst zu machen. Gestern wäre es an einem bestimmten Punkt die Sonne und das Schwimmbad gewesen. Ist es mir das wert – ok – dann aber auch ohne heulen danach.

Wäre mir das gestern schon klar gewesen, hätte ich diesen Preis nicht zahlen wollen. War es jedoch nicht. Als ich es gemerkt hatte war es bereits zu spät.

🎉 Das wird für mich das größte learning des gestrigen Tages. Gut, dass ich das nun weiß!

Was sind eure Strategien beim Nein sagen?

#nein #Selbstführung #inmypointofview

Raum für Zusammenarbeit

📆 In den letzten zwei Jahren ist es schwerer geworden, mit dem Austausch. Früher, vor der Pandemie, haben wir uns wie selbstverständlich, in der Kaffeeküche, auf dem Balkon oder der Terrasse und beim Mittagessen getroffen. 

👋🏻 Ein kurzes Zunicken, ein Hallo wie geht es dir? oder gar ein Gespräch von Mensch zu Mensch ist einfach so passiert. Wir mussten gar nichts dafür tun.

❤️ Wir haben nebenher, also quasi geschenkt, mitbekommen was die Kollegen am Wochenende gemacht haben, welche Serien sie gerade schauen und wo es in Urlaub hingeht.

ℹ️ Das wichtige daran waren nicht die Themen und Informationen die wir erhalten haben, sondern die Tatsache, das wir es mit dem Menschen zu tun bekamen mit all seinen Ecken, Kanten und positiven Eigenschaften.

🙌🏻 Dies half uns dabei die Beziehung zu unseren Kollegen zu etablieren und dadurch eine Basis an Vertrauen aufzubauen.

💻 In Zeiten von Teams, Zoom und Co treffen wir uns scheinbar nur noch um fachliches und technisches zu besprechen. Ab und an gibt es dann ein virtuelles Teamevent und wir malen zusammen, lösen Rätsel oder mixen Cocktails vor der Kamera.

👣 Das sind gute erste Schritte und jeder der mich kennt weis, wie wichtig ich Teamevents finde. Der regelmäßige Kontakt wird damit aber nicht abgedeckt.

Bei einigen Teams die ich begleite haben wir einen sogenannten Raum für Zusammenarbeit – einen Collab(oration) Space etabliert. 

Das ist schlicht ein Regelmeeting zu dem alle eingeladen sind. Dieses findet zwei mal die Woche für einen Vormittag statt.

Jeder der mag darf sich gerne in die Session einwählen. 

❓ Wo ist jetzt der Vorteil?

🔴 Der entsteht einfach dadurch, dass wenn ich eine Frage habe und sie einfach stellen kann. Wenn ich etwas tolles entdecke kann ich das mit der Gruppe teilen. Oder ich erzähle einfach von dem Film den ich gestern Abend geschaut habe.

Das ganze in „Face 2 Face“ Kommunikation und nicht per Chat. Live! Und synchron.

🔴 So haben wir die Chance, dass sich Gespräche und/oder Diskussionen entwickeln und wir wieder mehr zusammen wachsen. Ganz oft war es bei uns so, dass sich auch spontane Paare zum Arbeiten entwickelt haben.

„Hey ich bin gerade an Task X – weis jemand wie Y geht?“ und 5 Minuten später sitzt man zu zweit an dem Thema und arbeitet Zusammen.

🛠️ Es gibt auch Tools die das unterstützen. Wir bei der Emendare haben uns in einem Browser Tool unser Büro virtuell nachgebaut. Mit kleinen 8Bit Avataren können wir uns darin bewegen und in kleinen Gruppen oder im großen Plenum miteinander reden.

❤️ Das hilft tatsächlich sehr viel um das Wir Gefühl zu erhalten, die Zusammengehörigkeit zu fördern und dadurch dem Team die Möglichkeit zu geben Höchstleistungen zu erzielen und positive Kräfte zu entfesseln.

#teamentwicklung #inmypointofview #team #collaboration #zusammenarbeit #austausch

Momos Superkraft

🦸🏽‍♀️ Momos Superkraft 🦸🏼‍♀️

💬 … so kam es, dass Momo sehr viel Besuch hatte. Man sah fast immer jemand bei ihr sitzen, der angeregt mit ihr redete. Und wer sie brauchte und nicht kommen konnte, schickte nach ihr, um sie zu holen. Und wer noch nicht gemerkt hatte, dass er sie brauchte, zu dem sagten die anderen: “Geh doch zu Momo!” 💬

Michael Ende

❓ Was war so besonders an Momo? War sie schlauer als andere Kinder? Wusste sie mehr? Fand sie immer die richtigen Worte und traf immer die besten Entscheidungen?

🚫 Ich denke, wir können alle diese Fragen mit einem klaren Nein beantworten.

Aber was war es dann, dass sie so besonders machte?

💥 Sie hatte die Superkraft: Zuhören!

📖 Im Buch von Michael Ende heißt es weiter:

💬 Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte; nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. […] Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. 💬

☝🏻 Die meisten klassischen Führungskräfte würden sagen, dass ihre wichtigste Stärke darin liegt:

🔹 zu organisieren

🔹 sich durchzusetzen

🔹 zu motivieren

🔹 oder dass sie auf ihrem Gebiet einer der Besten sind

☝🏻 Das sind sicher Fähigkeiten die durchaus wichtig sind. Doch durch die Superkraft Zuhören erfährt Dein Gegenüber Wertschätzung, Akzeptanz und Respekt. Dadurch ist er motiviert und involviert. Außerdem bedeuten mehr Informationen auch eine bessere Entscheidungsgrundlage. Wir vertiefen die Beziehung zu unserem Gesprächspartner, gewinnen mehr Wissen, können Fehler reduzieren da wir Missverständnisse ausräumen und involvieren den Beteiligten an der Lösungsfindung. Diese Vorteile sollten wir nicht am Straßenrand liegen lassen.

❓ Wie kannst Du zu einem besseren Zuhörer werden?

🔸 Sei Entspannt – das wirkt auch auf den Gesprächspartner und die gesamte Atmosphäre

🔸 Sei still – nur wenn Du selbst nicht redest kannst Du zuhören

🔸 Sei neugierig – Stelle klärende Fragen. Paraphrasiere das Gesagte um zu sicherzustellen den Kern richtig verstanden zu haben.

🔸 Sei geduldig – Nutze Gesprächspausen dazu das gehörte zu verarbeiten. Stille darf sein und muss nicht gefüllt werden. Gerade wenn es um schwere Themen geht.

🔸 Sei anerkennend – schätze das was Du hörst Wert und belehre nicht nur weil Du eine andere Meinung hast.

🤫

#superkraft #inmypointofview #schweigen #zuhören #kommunikation

Warum glauben wir so sehr an Zahlen?

🏋🏻 Wie der eine oder andere schon mitkommen hat, bin ich gerade dabei, mich von einigen Kilos zu trennen. Das läuft wirklich gut und ich bin zuversichtlich, dass ich mein Ziel in Time mit dem vorhergesehen Aufwand erreiche. Der Burndown zeigt in die richtige Richtung und jede Woche wird die vorgesehene Menge geliefert, meist sogar noch mehr.

Also alles gut; eigentlich!

Der aufmerksame Leser hat es schon an dem Wort eigentlich erkannt, dass eben nicht alles gut ist.

⚖️ Ich habe mir vor ein paar Tagen eine neue Wage gekauft. Und dieses blöde Ding, zeigt einfach 3 Kilo mehr an, als die alte aus dem Studio, auf der ich mich sonst immer gewogen habe.

😱 Und das macht etwas mit mir und zwar viel mehr als gut ist!

Nach dem ersten Wiegen auf der neuen Wage, hatte ich so richtig schlechte Laune. Ich begann zu Zweifeln ob ich das richtige tue und mein Ziel erreichen kann.

❓ Aber warum ist das so?

❗ Hätten wir die selbe Situation in einem Scrum Team, würden wir, wenn sich herausstellt, dass das einige Storys doch größer waren als gedacht, darauf schauen und die Situation analysieren.
Es würde schnell klar, dass wir durch das neue Tool das eingeführt wurde, eine Messveränderung haben und das Ziel angepasst werden muss.

💔 Ist man aber emotional beteiligt kann es schnell schwierig werden. Sowohl im Scrum Team als auch privat. Dann ist alles doof und scheint unschaffbar.

❓ Was tun wenn es einen erwischt?

💭 Abstand – tatsächlich versuche ich, räumliche Distanz zum Problem herzustellen. Das hilft dabei den emotionalen Abstand zu bekommen und bringt den Körper und damit das Gehirn in Bewegung.

💭 Objektivieren – ist der Abstand erstmal hergestellt, geht es viel leichter mit der Objektivität. Was ist denn genau passiert? Ich hab ja nicht zugenommen sondern die Wage zeigt einfach nur mehr an. Das hätte sie auch an meinem Startpunkt getan. Also bin ich nur von einem anderen Ausgefasert ausgegangen.

💭 Handlungsoptionen – Was kann ich tun, um mit der neuen Situation umzugehen? Ich habe mich dazu entschlossen Scope (mein Zielgewicht) und Budget (das was ich dafür investiere) zu belassen, lediglich die Time (Wie lange es dauert) angepasst.

💭 Akzeptanz – Es ist wie es ist! An meinem Fortschritt hat sich nichts geändert. Lediglich das Gewicht wird auf der neuen Wage höher angezeigt, als mit meiner alten. Will ich die neue Wage weiter benutzen, muss ich mich an die neuen Zahlen gewöhnen. An meinem Erfolg ändert das überhaupt nichts.

😊 Lächle – ja klingt seltsam, wenn es einem nicht gut geht zu lächeln, aber es hilft. Wenn Du lächelst bekommt Dein Gehirn ein positives Signal und schaltet um auf Positivität.

❤️ Gehe ich lächelnd durchs Leben, wirkt das auch auf meine Umwelt. Das Lächeln wird erwidert und macht dadurch wieder bei mir gute Laune.

Es ist recht still um mich geworden in der letzten Zeit.

🗒️ Es ist recht still um mich geworden in der letzten Zeit.

Das hatte einen guten Grund. Ich hatte einfach viel zu viel zu viel zu viel zu tun…

Jeder kennt das:

⚒️ die ToDo Liste wächst und gedeiht als ob sie als Kind in den Zaubertrank gefallen wäre.

⚒️ Gefühlt jede Stunde kommt einer und will „nur kurz“ was von einem.

⚒️ Kleinigkeiten stellen sich als Fässer ohne Boden heraus.

⚒️ Dauernd klingelt das Telefon.

⚒️ Das Postfach (sowohl physikalisch als auch virtuell) quillen über.

⚒️ Alles scheint plötzlich gleich wichtig und drängelt.

⚒️ Dinge werden einfach nie fertig und werden schon seit Monaten auf der Liste mitgeschleppt.

😎 Da hilft nur eines Augen zu und durch!

⌛ Aber wie? Die Zeit reicht ja hinten und vorne nicht für alles.

✅ Ich gehe davon aus, dass unsere Listen bereits eine eindeutige Priorisierung und ein Due Date haben. Vielleicht sogar eine grobe Größenschätzung.

✅ Ähnlich wie wir es bei unseren Scrum Teams machen muss nun die Arbeit limitiert werden um Aufgaben fertig zu bekommen.

✅ Ich nehme mir maximal für einen Tag die obersten drei Aufgaben zu meinem normalen Tagesgeschäft dazu. Wenn ich mit allem fertig bin kann ich ja immer noch nachziehen.

😱 Was nur drei Aufgaben am Tag? Und wenn ein großes dabei ist sogar nur zwei oder eines!

🤯 Ja nur drei Aufgaben am Tag. Das sind 15 in der Woche. 60+ im Monat. Klingt doch gut, oder?

💥Ist es auch! Und die sind dann auch wirklich fertig.

🗒️Jetzt bin ich bei meiner Liste beim Punkt: LinkedIn Post schreiben angekommen…

🎶 Here I am again

🎶 Back on the corner again

🎶 Back where I belong

🎶 Where I’ve always been

Van Morrison

Endlich ist es Wochenende!

🚀 Endlich ist es Wochenende! 💥

📅 Freitags hört man diesen Satz zunehmend. Manchmal erklingen es schon Mittwochs die ersten Rufe, dass es doch bitte bald losgehen solle, mit dem Wochenende.

Jetzt geht es in die wohlverdiente Erholungsphase. Zeit für Freunde, Familie, Hobbys, einfach mal auszuspannen oder sich um längst überfälliges zu kümmern.

Das Wochenende ist die Pause die wir zwischen zwei Blöcken Arbeit haben. Pausen sind wichtig. Der Körper und Geist gehen in die Regeneration. Aber was bedeutet das genau? Wie lange Erholungspausen braucht der Einzelne? Und wie sind diese ideal zu gestalten?

👆🏻 Das Wochenende für sich erholsam zu gestalten ist sehr wichtig! Jedoch ist es meiner Meinung nach noch wichtiger, unter der Woche darauf zu achten, rechtzeitig und genügend Pausen einzuplanen.

📊 Nach einer Studie der Bundesanstalt und Bundesschutz für Arbeitsmedizin, lassen über 25% der deutschen Erwerbstätigen hin und wieder ihre Pause ausfallen. Bei einem Drittel der Befragten ist ein zu hohes Arbeitspensum ein ausreichender Grund, um durchzuarbeiten.

Dabei ist doch jedem klar, Pausen helfen uns dabei:

📉 den Stress nachhaltig zu verringern

📈 die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen

📉 dadurch die Fehlerquote zu reduzieren

📈 die Motivation zu erhöhen

💥 Es geht so schnell, nur noch fix diese Mail beantworten, eine Anfrage einer Kollegin im Chat beantworten, den Call kurz zu Ende führen der aus dem Chat entstanden ist, oh da ist schon das nächste Meeting…

Darum habe ich mir folgende Tricks ausgedacht:

⏱️ Ich stelle mir einen Timer: alle 45 Min mache ich 5 Min Pause – alle 90 Min 15 Min Pause und alle 3-4 Stunden mindestens 45 Min

⏱️ Ich stehe wirklich auf vom Schreibtisch. Gehe nach Möglichkeit raus oder wenigstens auf den Balkon. Bewege mich.

⏱️ Gerade bei der Mittagspause plane ich ausreichend Zeit ein, dass ich nach dem Essen auch noch Zeit zum Entspannen oder einen kleinen Spaziergang habe.

⏱️ Ich habe eine App mit der ich jeden Tag Rücken Gymnastik mache – das dauert 5 Minuten und wirkt Wunder.

⏱️ Ich höre laut Musik und singe aus ganzem Herzen mit! Man kann nicht zu viel singen <3 und wenn die Musik laut genug ist hörts auch keiner

⏱️ Ab und an mache ich eine Entspannungs- oder Achtsamkeitsübung die mich wieder erdet und runter fährt.

Was macht ihr in euren Pausen?

#motivation #inmypointofview #resilienz #burnout #pausen #achtsamkeit

Sag mal, wie redest Du eigentlich mit Dir?

💥 Sag mal, wie redest Du eigentlich mit Dir ❓

👆🏻 Ich bin gerade dabei, über meinen Freund, den inneren Kritiker einen Blog zu schreiben. Und wie das eben so ist, wenn man sich ein Thema genauer anschaut, dann wird es immer präsenter.

👆🏻 Gestern hatte ich einen Teamentwicklungsworkshop bei einem Kunden. Soweit kein Problem nur änderten sich drei Arbeitstage vor dem Event plötzlich einige Parameter. Unter anderem kam, für alle völlig unverhofft, ein polnischer Kollege ins Team. Dadurch wechselte die Sprache von Deutsch auf Englisch.

💥 Hui!

🎓 Geht… Ist aber nicht mein Steckenpferd – ganz ehrlich!

Und schon setzte sich Herr Bert, mein innerer Kritiker, auf und begann mit seiner Tirade.

🤓  „Schaffst Du das? Das ja ganz schön Kurzfristig! Und Dein Englisch ist auch recht eingerostet…“

🧐 „Die Zeit ist viel zu kurz! Du musst die ganzen Boards übersetzen und Dir überlegen wie Du was sagst.“

🤔 „Die Qualität des Workshops wird ganz schön leiden wenn Du es nicht in Deiner Muttersprache machst. Du hast ja gar nicht den Wortschatz im Englischen!“

🤬 „Haha! Du wirst Dich ganz schön blamieren wenn Du vor all den Menschen stehst und nach Worten suchst!“

💡 Das ging so eine Weile vor sich hin. Ich höre ihm ja schon zu. Herr Bert ist ein wichtiger Teil meines Inneren Teams der versucht mich zu schützen und vor Schaden zu bewahren.

💡 Aber irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem ich merkte, dass es hier nicht mehr um mein Wohl ging. Erkennen kann ich das recht gut daran, wie er mit mir spricht. Schlägt er einen Ton an oder nutzt Worte die ich einem echten Menschen nicht erlauben würde, verbiete ich sie auch ihm.

❓ Warum sollte ich auch härter mit mir sprechen als ich es anderen Menschen zugestehe?

❗ Es gibt viele Möglichkeiten wie wir mit unseren Herr Berts umgehen können. Bei mir hilft es sehr gut wenn ich mich bei ihm bedanke für seinen Beitrag und ihm klar sage, dass ich den Rat nicht brauche.

❗  „Vielen Dank Herr Bert, dass du mir die Situation aus deiner Perspektive erklärst. Ich sehe das jedoch anders!“

Danach gibt er meist Ruhe.

Ich wünsche euch gute und erfolgreiche innere Dialoge!

(Ver)kümmerer

❓  (VER)Kümmern eure Teams ❓

💁🏻‍♂️ „Kümmern führt zu verkümmern“ das ist ein Satz, den ich von meinem geschätzten Kollegen Armin, immer wieder höre. Und mit was? Mit Recht!

Schon sehr oft, habe ich das selbst gesehen und erlebt.

💁🏻‍♂️ Als ich in meiner ersten Führungsrolle, ein Teilteam des Teams übernommen habe, in dem ich vorher selbst gearbeitet hatte, bin ich voll in das berühmte Fettnäpfchen getappt.

⚙️ Ohne mich selbst rühmen zu wollen, war ich recht gut im Operativen. Das ist leider immer noch der Hauptgrund warum Menschen, gerade in großen Konzernen, befördert werden. Sie sind schlicht die besten im Team. Aber das soll in einer anderen Geschichte erzählt werden.

⚙️ Wir reisen einmal in die Zeit, 6 Monate nach meiner Ernennung. Ich saß damals, mit dem Chef des Schwesterteams zusammen in einem Büro und klagte ihm mein Leid. Ich verstand nicht warum mein Team so unselbständig war und bei jeder kleinen Entscheidung zu mir kam. Sie warteten immer, bis der Papa gesagt hatte, das es gut war…

⚙️ In diesem Moment kam ein Mitarbeiter von mir rein und schilderte ein (in meinen Augen) Standard Problem. Bereitwillig unterbrach ich mein Gespräch und erklärte ihm, in allen Details, was er wie wo wann zu tun hatte und wen er informieren musste.

⚙️ Als er wieder weg war, ich erinnre mich noch wie heute daran, sagte ich „Siehst Du, genau so etwas meine ich – woher kommt das?“

Mein Kollege fing an zu lachen und meinte nur „Weil Du alles für sie tust!“

Im ersten Moment wollte ich nicht verstehen was er sagte. Aber er hatte recht.

🧠 Ich begann mein Verhalten grundlegend zu überdenken und zu ändern. Entscheidungen wurden mehr ins Team gegeben. Ich versuchte meine Jour Fix Termine in Mentoring Gespräche zu verwandeln und nahm immer mehr eine Coaching Haltung ein. Begleitete mein Team auf dem Weg zur Selbständigkeit.

🧠 In Retros besprachen wir Themen, die sinnvoll vom Team entschieden werden sollten, welche Entscheidungen bei mir lagen und wo es eine Mischform gab.

🧠 Mit diesem Mindset wurden meine Mitarbeitenden nicht nur Selbstständiger sondern auch die Qualität der Arbeit wurde besser und wir erhöhten sogar die Liefergeschwindigkeit. Am wichtigsten war aber, dass ich wahrnahm, dass wir alle viel mehr Spaß an dem hatten was unser Tagewerk war.

Unter welcher Fahne segeln wir eigentlich?

🏴‍☠️ Unter welcher Fahne segeln wir eigentlich? 🏴‍☠️

🐖 Bei einem alten Arbeitgeber von mir, wurden immer Mal wieder, Initiativen durch die Dörfer der Teams getrieben, mit dem Zweck Mission oder Vision ans „Volk“ zu bringen.

🕰️ Da ich damals eine QA Einheit führen durfte, fand mein Chef das Bild eines Schweizer Uhrwerks, welches präzise, Tag für Tag seinen Dienst tut sehr stark.

💵 Das war es auch – ohne Frage! Doch es resonierte nicht besonders mit den Menschen. Es wurden wenig somatische Marker angesprochen. Schlimmer noch, die erste Assoziation die den meisten in den Kopf kam war „Sehr teuer!“.

🌬️ Ich wollte den Wind, den uns so eine Initiative geben konnte, nicht verstreichen lassen und machte eine Session zu einem Team Motto.

❓ Meine Mitarbeitenden überlegten sich zuerst wie sie im Bereich wahrgenommen werden wollten. Wofür sollte die QA Einheit stehen? Dann sammelten wir Begriffe, die wir, mit der Arbeit in einer QA und mit der Gruppe von Menschen, in Verbindung brachten.  

🤝🏻 Weil gerade das Thema „Wie schaffen wir es, in der Qualitätssicherung, als Freund und Helfer wahrgenommen zu werden?“ sehr präsent war und weil wir alle auf Wortwitze standen, war schnell der QA-la-Bär geboren. Dieser war klein, süß und sicher nicht bedrohlich, konnte aber eine Menge an Fehlern „verputzen“.

Da wir in einer Dev-QA, eng mit den Entwicklungsteams zusammen arbeiteten, wurde daraus ein Dev QA-la Bär.

🐨 Zu diesem Bild wurden dann einige Slogans und Styles entwickelt. Im Beitragsbild seht ihr die Piraten Variante, welche wir für ein Teamevent gebastelt hatten, in dem wir eine Fahrradtour – Schnitzeljagt gemacht haben. Dann gab es noch den Quali-Täter der mit Diebesmaske der Fehler stahl, den Ghostbuster welcher Bugs einfing und eine Pokemon Variante und und und…

🐨 Wir hatten einen Riesen Spaß bei diesem Event und lernten einiges über einander. Wir haben gelacht und die verrücktesten Ideen ausgebrütet.

🐨 Zum Schluss der Session haben wir die Designs genommen und uns Team T-Shirts und Kaffeetassen drucken lassen.

🐨 Eine solche Session kann sehr viel zur Teamidentität beitragen und muss nicht hoch wissenschaftlich ausgearbeitet sein. Noch heute, Jahre nach dem ich die Firma verlassen habe, kennt jeder in dem Bereich des Konzerns das Logo und einige der Tassen kreisen immer noch in den Kaffeeküchen herum…

NEIN!

👎🏻 Warum „Nein“ so eine spannende Antwort ist 👍🏻

Ja warum? Wir wollen Doch alle gerne ein Ja hören wenn wir eine Frage stellen oder um Hilfe bitten.
Wenn wir uns das ganze ein wenig von Oben aus anschauen ist es aber so, dass durch ein Ja das Gespräch meist endet.

Ich übergebe einem Mitarbeiter zum Beispiel eine Aufgabe die zu erledigen ist mit der Bitte „Kannst Du das bis Freitag fertig machen?“ – „Ja❕“
Thema zu ende❕

😍  Fühlt sich erstmal gut an. Aber wie oben schon gesagt, meist war es das dann mit der Kommunikation.

Was wenn unser Gegenüber nein gesagt hätte?
„Kannst Du das bis Freitag fertig machen?“ – „Nein❗“

😱 Hups❗

Was ist da los? Warum nicht? Was muss ich tun damit aus dem Nein ein Ja wird? Kann ich dir zeigen warum das so wichtig / dringend ist? Was hast Du gerade alles auf den Schultern, dass Du keine Zeit hast? Was brauchst Du von mir? Wie kann ich Dich unterstützen? Wenn Du es jetzt nicht kannst / willst wann dann? Was ist genau der Umfang der Aufgabe – habe ich etwas übersehen? usw…

🛑 Ganz wichtig ist hier, dass wir nicht Fragen um anzuprangern oder eine Inquisition anzuhalten sondern um Verständnis zu schaffen.

💡 Ehe wir uns versehen ist ein Gespräch gestartet dass uns wichtige neue Informationen liefern kann. Vielleicht merke ich, dass die Aufgabe doch gar nicht so wichtig / dringend ist wie ich dachte. Oder dass es Abhängigkeiten gibt die ich nicht gesehen habe. Im „schlimmsten“ Fall lerne ich mehr darüber wie mein Gegenüber die Sache sieht und kann mit ihm zusammen eine Lösung finden die uns beiden gut tut und passt. Wir tauschen uns aus und beseitigen dadurch mögliche Missverständnisse und gleichen Annahmen ab.

💡 Ich bin der Meinung, dass wir alle eine wenig mehr Nein! sagen sollten

🍄 Viel Spaß dabei