Ich habe mich lange Zeit nicht wirklich damit beschäftigt, wie viel Wasser ich tatsächlich trinke. Mein Alltag war von einer Vielzahl an Getränken geprägt: Kaffee am Morgen, mittags vielleicht ein Soft Drink, abends ab und zu ein Glas Wein oder Bier. Und natürlich auch Wasser, aber eben nicht in dem Maße, wie es für eine gute Gesundheit erforderlich wäre. Erst als ich begann, mich intensiver mit meiner Ernährung und meinem Lebensstil auseinanderzusetzen, wurde mir bewusst, dass mein Trinkverhalten alles andere als optimal war. Besonders als ich anfing, mein Gewicht reduzieren und intensiver Sport treiben zu wollen, war mir klar, dass sich hier etwas ändern musste.

Soft Drinks strich ich zuerst von meiner Liste. Diese zuckerhaltigen Getränke, die ich vorher täglich konsumierte, verschwanden aus meinem Leben. Der Alkohol, den ich ohnehin schon seit mehreren Jahren deutlich reduziert hatte, kam endgültig auf den Prüfstand. Plötzlich war mein Spektrum an Flüssigkeitszufuhr stark eingeschränkt, und ich griff vermehrt zu Wasser. Doch trotz dieser offensichtlichen Änderungen stellte sich nicht das gewünschte Ergebnis ein. Ich fühlte mich nicht wirklich besser, war oft müde und ausgelaugt. Etwas stimmte nicht, und ich konnte mir zunächst nicht erklären, was.

Der Wendepunkt kam, als ich in einem Gespräch mit meinem Personal Trainer auf das Thema Flüssigkeitszufuhr zu sprechen kam. Er fragte mich, wie viel Wasser ich am Tag trinke, und ich antwortete, dass ich sicherlich auf zwei bis drei Liter komme, was mir bis dahin als vollkommen ausreichend erschien. Daraufhin stellte er mir eine einfache Frage: „Trinkst du genug Wasser, bezogen auf dein Körpergewicht?“ Ich war zunächst verwirrt, was er damit meinte. Er erklärte mir, dass der allgemeine Richtwert von zwei bis drei Litern täglich für viele Menschen zu wenig sein könnte, insbesondere wenn sie über ein höheres Körpergewicht verfügen oder sportlich aktiv sind.

Er führte weiter aus, dass eine Faustregel besagt, man solle pro 20 Kilogramm Körpergewicht einen Liter Wasser zu sich nehmen. Das war ein Schock für mich. Wenn ich diese Regel auf mich selbst anwenden würde, müsste ich täglich über fünf Liter Wasser trinken! Mir kam das übertrieben vor, schließlich war ich bisher auch mit weniger ausgekommen – oder zumindest dachte ich das. Mein Trainer ermutigte mich, es einfach auszuprobieren und zu beobachten, wie mein Körper darauf reagiert. Es war ein Versuch wert, dachte ich mir, und so begann ich, mich systematisch auf diese neue Herausforderung einzulassen.

Die ersten Tage waren eine echte Umstellung. Es fühlte sich an, als würde ich ständig nur Wasser trinken. Mein Magen schien die ganze Zeit über voll zu sein, und ich musste häufiger zur Toilette gehen, als es mir lieb war. Doch nach und nach gewöhnte sich mein Körper daran. Es war, als hätte er all die Jahre auf diese zusätzliche Flüssigkeit gewartet. Plötzlich fühlte ich mich wacher und energiegeladener. Meine Haut wurde strahlender und mein allgemeines Wohlbefinden verbesserte sich spürbar. Ich hatte nicht erwartet, dass eine so simple Veränderung wie das Trinken von mehr Wasser solche positiven Auswirkungen haben könnte.

Wasser ist für unseren Körper unverzichtbar. Es macht den größten Teil unseres Körpergewichts aus und ist an fast allen wichtigen Funktionen beteiligt. Es hilft, Nährstoffe zu transportieren, die Verdauung zu unterstützen, Abfallstoffe auszuschwemmen, die Körpertemperatur zu regulieren und die Gelenke zu schmieren. Wenn wir nicht genug Wasser trinken, leidet unser Körper auf vielfältige Weise. Wir fühlen uns müde und antriebslos, unsere Haut wird trocken und fahl, und auch unsere geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab. Schon ein leichter Wassermangel kann sich negativ auf unsere Konzentration auswirken und dazu führen, dass wir uns weniger energiegeladen fühlen.

Das Trinken von ausreichend Wasser ist also nicht nur wichtig, um körperliche Beschwerden zu vermeiden, sondern auch, um unsere geistige Klarheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Diese Erkenntnis war für mich ein echter Augenöffner. Nachdem ich begonnen hatte, bewusst mehr Wasser zu trinken, bemerkte ich schnell, wie sich meine Konzentration und meine Fähigkeit, Aufgaben fokussiert zu erledigen, verbesserten. Ich fühlte mich weniger erschöpft, selbst an langen und anstrengenden Tagen. Auch mein Training profitierte davon: Ich hatte mehr Energie und meine Ausdauer steigerte sich merklich.

Eine weitere, sehr willkommene Veränderung zeigte sich in meinem Hautbild. Während ich früher oft unter trockener und spannender Haut litt, die besonders im Winter zu Rötungen und Schuppenbildung neigte, verbesserte sich meine Haut durch die erhöhte Wasserzufuhr deutlich. Wasser versorgt die Hautzellen mit der nötigen Feuchtigkeit und verbessert deren Elastizität. Das Ergebnis war eine glattere und gesündere Haut, die besser mit den äußeren Einflüssen umgehen konnte. Auch der berüchtigte „Morgenteint“, der oft fahl und müde wirkte, wurde durch die verbesserte Hydration positiv beeinflusst.

Aber nicht nur äußerlich tat mir die Umstellung gut. Auch mein Magen-Darm-Trakt schien von der erhöhten Wasserzufuhr zu profitieren. Ich hatte weniger Probleme mit Verdauungsbeschwerden und fühlte mich insgesamt leichter. Wasser hilft, die Verdauung anzuregen und kann Verstopfung vorbeugen. Es ist quasi das Schmiermittel unseres Verdauungssystems, das dafür sorgt, dass alles reibungslos funktioniert.

Interessanterweise hatte das regelmäßige Trinken von Wasser auch einen Einfluss auf mein Hungergefühl. Oft verwechseln wir Durst mit Hunger und greifen zu Snacks, obwohl unser Körper eigentlich nur Flüssigkeit braucht. Seit ich mehr Wasser trinke, verspüre ich seltener Heißhungerattacken und esse bewusster. Ich bin schneller satt und habe weniger Verlangen nach ungesunden Snacks. Das half mir zusätzlich dabei, mein Gewicht besser zu kontrollieren.

Ein besonders wichtiger Punkt, den ich im Zusammenhang mit der erhöhten Wasserzufuhr lernen musste, war, die Menge gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Es bringt wenig, zwei Liter Wasser auf einmal zu trinken, wenn man den ganzen Tag über nichts zu sich nimmt. Das belastet nur den Magen und kann sogar den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen. Viel besser ist es, in regelmäßigen Abständen kleine Mengen zu trinken. Ich begann meinen Tag mit einem großen Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen. Das half mir, den Flüssigkeitshaushalt nach der Nacht wieder aufzufüllen und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Danach achtete ich darauf, immer eine Wasserflasche griffbereit zu haben, sei es am Schreibtisch, im Auto oder beim Sport.

Es mag banal klingen, aber diese einfache Maßnahme, stets genügend Wasser zur Hand zu haben, machte es mir viel leichter, regelmäßig zu trinken. Es war wie eine ständige Erinnerung, die mich daran erinnerte, meinen Körper zu versorgen. Wenn mir pures Wasser zu langweilig wurde, peppten Zitronenscheiben, Minzblätter oder ein Spritzer Fruchtsaft das Getränk auf. Dadurch blieb ich motiviert und genoss es, die verschiedenen Geschmacksrichtungen auszuprobieren.

Natürlich gibt es auch Tage, an denen es nicht so gut läuft. Tage, an denen ich es einfach vergesse, genug zu trinken, oder an denen ich mich nicht so fit fühle und weniger Wasser zu mir nehme. Aber das ist in Ordnung. Wichtig ist, dass man sich nicht entmutigen lässt und am nächsten Tag wieder bewusst darauf achtet. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, einen positiven Lebensstil zu entwickeln, der einem gut tut. Und genau das ist mir mit dieser kleinen Veränderung gelungen.

Wenn ich heute zurückblicke, kann ich sagen, dass die Entscheidung, mehr Wasser zu trinken, eine der besten Veränderungen war, die ich für mein Wohlbefinden getroffen habe. Es hat meinen Alltag auf eine Weise verbessert, die ich nie erwartet hätte. Mehr Energie, bessere Konzentration, ein schöneres Hautbild und ein insgesamt gesteigertes Wohlbefinden – all das habe ich durch diese einfache Maßnahme erreicht. Und das Beste daran ist, dass es jeder tun kann. Es ist einfach, kostengünstig und hat so viele positive Effekte auf den Körper und den Geist.

Ich kann jedem nur raten, es selbst auszuprobieren. Trinke bewusst mehr Wasser und achte darauf, wie sich dein Körper und dein Wohlbefinden verändern. Es ist eine kleine, aber äußerst wirkungsvolle Veränderung, die einen großen Unterschied machen kann. Dein Körper wird es dir danken.