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Kleine Veränderungen 17: To-Do-Listen erstellen – Ordnung und Struktur für deine Aufgaben

To-Do-Listen sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Sie sind mehr als nur einfache Gedächtnisstützen, die uns daran erinnern, Milch zu kaufen oder den Müll rauszubringen. Sie können zu einem wertvollen Werkzeug werden, das uns hilft, den Überblick zu behalten und unser Leben zu organisieren. In einer Welt, die oft von Hektik und ständigem Druck geprägt ist, können To-Do-Listen eine Insel der Ordnung und Struktur schaffen. Sie helfen uns, die vielen kleinen und großen Aufgaben, die uns täglich begegnen, zu bewältigen und uns zu fokussieren. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Eine To-Do-Liste kann sowohl eine große Hilfe sein als auch eine Quelle des Frusts, wenn sie nicht richtig genutzt wird.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich in einem Zustand völliger Überforderung befand. Die Aufgaben, die ich zu bewältigen hatte, schienen sich ins Unendliche zu türmen, und ich wusste nicht mehr, wo ich anfangen sollte. Selbst die einfachsten Dinge, wie den Briefkasten zu leeren, wurden zu scheinbar unüberwindbaren Hürden. Ich nenne das rückblickend meine Phase der „Briefkastenflucht“. Es war nicht so, dass ich die Briefe und Rechnungen nicht sehen wollte. Es war eher das Gefühl, dass ich diese eine Aufgabe – so banal sie auch sein mag – nicht mehr in meinen ohnehin schon überfüllten Kopf integrieren konnte. Jede neue Aufgabe schien wie ein weiteres Gewicht, das mich tiefer in einen Sumpf aus Verpflichtungen und Erwartungen zog.

In dieser Phase wurde mir klar, dass ich eine Veränderung brauchte. Ich musste einen Weg finden, um aus diesem Strudel der Überforderung auszubrechen und wieder Kontrolle über mein Leben zu gewinnen. Also setzte ich mich hin und begann, eine Liste zu erstellen. Doch es war keine gewöhnliche To-Do-Liste. Ich entschied mich für ein Personal Kanban. Diese Methode half mir, meine Aufgaben nicht nur zu sammeln, sondern sie auch in Kategorien zu ordnen: Dinge, die erledigt werden mussten, Dinge, die in Arbeit waren, und Dinge, die ich abgeschlossen hatte. Diese visuelle Darstellung meiner Aufgaben gab mir ein Gefühl von Kontrolle zurück. Plötzlich konnte ich sehen, was zu tun war, was ich bereits geschafft hatte und woran ich gerade arbeitete. Es half mir, den Überblick zu behalten und mich nicht in der Masse der Aufgaben zu verlieren.

Anstatt mich von der endlosen Liste von Aufgaben überwältigen zu lassen, stellte ich mir jeden Morgen eine entscheidende Frage: „Was ist die eine Aufgabe, die heute am wichtigsten ist?“ Diese Frage half mir, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Anstatt von einer Aufgabe zur nächsten zu springen und am Ende des Tages das Gefühl zu haben, nichts wirklich geschafft zu haben, gab mir diese Methode eine klare Richtung. Sie half mir, den Tag erfolgreich zu gestalten, indem ich sicherstellte, dass ich zumindest diese eine wichtige Aufgabe abschloss. Dieses Vorgehen gab mir nicht nur Struktur, sondern auch schnelle Erfolgserlebnisse, die mich motivierten, weiterzumachen.

Das Gefühl der Zufriedenheit, das sich einstellt, wenn man eine Aufgabe abhaken kann, ist kaum zu beschreiben. Es ist, als würde man einen kleinen Sieg erringen, selbst an den stressigsten Tagen. Diese kleinen Erfolgserlebnisse geben uns das Gefühl, produktiv zu sein und etwas geschafft zu haben. Sie sind ein Zeichen dafür, dass wir vorankommen, auch wenn es manchmal nur in kleinen Schritten ist. To-Do-Listen sind nicht nur eine Methode, um Aufgaben zu organisieren, sie sind auch ein Werkzeug, um besser mit unserer Zeit umzugehen. Sie machen uns bewusst, wie viel wir an einem Tag wirklich schaffen können und helfen uns dabei, unrealistische Erwartungen an uns selbst zu vermeiden. Denn oft überschätzen wir, was wir an einem Tag schaffen können, und unterschätzen, was wir in einer Woche oder einem Monat erreichen können.

Eine To-Do-Liste zu erstellen bedeutet, sich einen Überblick zu verschaffen und Prioritäten zu setzen. Was muss unbedingt heute erledigt werden? Was kann warten? Welche Aufgaben haben den größten Einfluss auf mein Leben oder meine Arbeit? Diese Fragen zu beantworten hilft uns, klarer zu sehen und unsere Energie auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Es geht nicht darum, möglichst viele Aufgaben in kürzester Zeit abzuhaken, sondern darum, die richtigen Aufgaben zu erledigen. Es geht darum, nicht nur beschäftigt zu sein, sondern wirklich produktiv.

Ein weiterer Vorteil von To-Do-Listen ist, dass sie uns helfen, unseren Kopf zu entlasten. Oft haben wir das Gefühl, dass uns die Aufgaben und Gedanken im Kopf herumspuken und uns den Schlaf rauben. Eine To-Do-Liste bietet einen sicheren Ort, an dem wir all diese Gedanken und Aufgaben ablegen können. Sie gibt uns die Freiheit, unseren Kopf zu leeren und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Wenn wir wissen, dass alles Wichtige aufgeschrieben ist, können wir uns besser entspannen und uns auf das konzentrieren, was wir gerade tun.

Es gibt viele verschiedene Methoden, um To-Do-Listen zu erstellen, und jeder muss für sich herausfinden, was am besten funktioniert. Für mich hat sich das Personal Kanban als hilfreich erwiesen, weil es mir eine klare Struktur gibt und mich gleichzeitig flexibel genug lässt, um auf Veränderungen zu reagieren. Doch egal, welche Methode man wählt, es ist wichtig, die Liste regelmäßig zu aktualisieren und anzupassen. Aufgaben ändern sich, Prioritäten verschieben sich, und was gestern noch wichtig war, kann heute schon irrelevant sein. Eine gute To-Do-Liste ist lebendig und passt sich den Gegebenheiten an.

Neben der täglichen Liste hilft es auch, eine langfristige Planung im Blick zu haben. Was sind die großen Ziele, die du erreichen möchtest? Was sind die Meilensteine auf dem Weg dorthin? Eine langfristige Planung gibt uns die Möglichkeit, unsere täglichen Aufgaben in einen größeren Kontext zu stellen. Sie zeigt uns, dass die kleinen Schritte, die wir jeden Tag machen, Teil eines größeren Ganzen sind. Diese Perspektive hilft uns, motiviert zu bleiben und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Flexibilität. Das Leben ist unvorhersehbar, und nicht immer läuft alles nach Plan. Es wird Tage geben, an denen unerwartete Dinge passieren, die unsere ganze Planung über den Haufen werfen. In solchen Momenten ist es wichtig, flexibel zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen. Eine To-Do-Liste ist ein Hilfsmittel, kein starres Regelwerk. Wenn etwas nicht klappt oder eine Aufgabe unerwartet viel Zeit in Anspruch nimmt, dann ist das in Ordnung. Es geht darum, sich immer wieder neu zu orientieren und die Liste anzupassen.

Es gibt auch Tage, an denen wir uns einfach nicht aufraffen können, an denen jede Aufgabe wie ein unüberwindbares Hindernis erscheint. An solchen Tagen hilft es, sich auf die kleinsten Aufgaben zu konzentrieren. Manchmal reicht es, eine Kleinigkeit zu erledigen, um den Stein ins Rollen zu bringen. Es ist erstaunlich, wie eine erledigte Aufgabe, so banal sie auch sein mag, uns motivieren kann, weiterzumachen. Es geht darum, anzufangen, auch wenn es schwerfällt, und sich Schritt für Schritt voranzutasten.

To-Do-Listen sind ein Werkzeug, das uns hilft, unser Leben zu organisieren und zu strukturieren. Sie sind ein Mittel, um die vielen kleinen und großen Aufgaben, die uns täglich begegnen, in den Griff zu bekommen. Doch sie sind mehr als das. Sie sind ein Ausdruck unserer Ziele, unserer Wünsche und unserer Prioritäten. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist und worauf wir unseren Fokus richten möchten. Sie geben uns die Möglichkeit, unser Leben bewusst zu gestalten und die Kontrolle über unseren Alltag zu behalten.

Für mich sind To-Do-Listen ein unverzichtbares Werkzeug geworden. Sie helfen mir, den Überblick zu behalten und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie geben mir das Gefühl, meine Aufgaben im Griff zu haben, und motivieren mich, weiterzumachen, selbst wenn es schwierig wird. Sie sind ein Anker in einem oft stürmischen Alltag, der mir hilft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Am Ende geht es bei To-Do-Listen nicht nur darum, Aufgaben abzuhaken und produktiv zu sein. Es geht darum, sich selbst zu organisieren, sich Ziele zu setzen und bewusst zu leben. Es geht darum, die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten und nicht von den Anforderungen des Alltags überwältigt zu werden. Es geht darum, sich selbst zu motivieren, sich selbst zu strukturieren und sich selbst zu ermutigen, jeden Tag einen kleinen Schritt nach vorne zu machen.

To-Do-Listen sind ein Ausdruck unserer täglichen Bemühungen, unser Leben zu gestalten und voranzukommen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass wir uns Ziele setzen und diese erreichen möchten. Sie zeigen uns, dass wir bereit sind, uns den Herausforderungen des Alltags zu stellen und unser Bestes zu geben. Sie sind ein Werkzeug, das uns hilft, uns selbst zu organisieren und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Am Ende ist es egal, wie viele Aufgaben auf der Liste stehen oder wie viele wir davon erledigen. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, was wir erreichen möchten und uns darauf konzentrieren, die richtigen Dinge zu tun. Es geht nicht darum, möglichst viel zu schaffen, sondern das Richtige zu tun. Es geht darum, sich selbst nicht zu überfordern und realistische Erwartungen an sich selbst zu haben. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen dem, was wir tun müssen, und dem, was wir tun möchten.

To-Do-Listen

sind ein Ausdruck dieser Bemühungen, sie sind ein Werkzeug, das uns dabei unterstützt, unser Leben zu organisieren und zu strukturieren. Sie geben uns die Möglichkeit, unser Leben bewusst zu gestalten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie helfen uns, die Kontrolle über unser Leben zu behalten und nicht von den Anforderungen des Alltags überwältigt zu werden. Sie sind ein Ausdruck unserer täglichen Bemühungen, unser Leben zu gestalten und voranzukommen. Sie sind ein Werkzeug, das uns hilft, uns selbst zu organisieren und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

🥱 Kennst du Menschen, die ganz genau wissen, was sie tun sollten? 🥴

💡 Die genau wissen, was ihr Problem ist und welche Lösungsansätze sie zumindest einmal ausprobieren könnten? Und warum setzen sie es dann nicht um? Was hält sie wirklich davon ab, den ersten Schritt zu gehen? Es ist oft nicht der fehlende Plan, sondern etwas Tieferes, das uns alle manchmal blockiert.

⏳ Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einem Team zum Thema Fokus. Ich wollte eine kurze Übung mit ihnen machen, um ihnen zu verdeutlichen, dass wenn jeder 3 Themen gleichzeitig macht, es kein Wunder ist, dass sie wenig fokussiert sind. Als ich die Regeln erklären wollte, meinten sie einstimmig: Ja, das kennen wir schon, das hat dein Kollege schon vor einiger Zeit mit uns gemacht. Die Situation war fast schon komisch – sie hatten das Wissen, die Erfahrung und doch blieben sie in ihrer alten Gewohnheit stecken.

⁉️ Und warum setzt ihr es dann nicht um? Diese Frage, so einfach sie klingt, kann eine ganze Kette von Reaktionen auslösen. Sie bringt Menschen dazu, sich selbst zu hinterfragen – wenn sie bereit sind, hinzuschauen.

❓ Warum handeln solche Menschen nicht, obwohl sie wissen, was zu tun ist? Die Visualisierung von Können, Dürfen, Wollen, die ich zum ersten Mal von Klaus Doppler gesehen habe, kann hier helfen.

❓ Verfügen diese Menschen über die Fähigkeiten oder Ressourcen, um die Lösungen umzusetzen? Gibt es Unsicherheiten oder ein Gefühl der Überforderung? Vielleicht fehlt ihnen die notwendige Sicherheit, dass ihre Mühe auch wirklich belohnt wird.

❓ Gibt es äußere oder innere Hindernisse, die sie daran hindern? Möglicherweise fühlen sie sich durch Regeln, Erwartungen oder mangelndes Vertrauen eingeschränkt. Aber oft sind es auch die eigenen inneren Schranken, wie Selbstzweifel oder die Angst vor Veränderung, die sie zurückhalten.

❓ Ist die Motivation tatsächlich vorhanden? Oder empfinden sie ihre aktuelle Situation trotz der Probleme als angenehm genug, um nichts zu tun? Es gibt ein bekanntes Zitat: „Change happens when the pain of staying the same is greater than the pain of change.” – Tony Robbins“ Vielleicht sind sie noch nicht an diesem Punkt angelangt.

🤔 Angenommen, sie dürfen oder wir können schnell erreichen, dass wir wenigstens ein Experiment starten können, das in die richtige Richtung geht. Angenommen, sie können oder wir haben wenigstens einen Plan, wie wir ihnen zu dem Wissen verhelfen können. Und weiter angenommen: Wir kommen an dem Punkt an, an dem wir feststellen, dass sie nicht wollen. Was machen wir dann? Wie können wir mit dieser Haltung umgehen, ohne uns selbst dabei zu verlieren? Es ist ein Balanceakt zwischen Unterstützen und Abgrenzen.

❓ Wie viel von unserer eigenen Energie sollten wir in diese Menschen investieren? Wo ziehen wir Grenzen? Grenzen sind nicht egoistisch. Sie sind notwendig, um langfristig gesund und effektiv zu bleiben.

🪣️ Wir sind alle sehr gut darin, Leute einzuladen und einzustellen. Wir sind super darin, Hilfe anzubieten und immer und immer wieder zu unterstützen. Im Trennen sind wir leider oft nicht so gut, obwohl es dringend notwendig wäre. Manchmal halten wir an der Hoffnung fest, dass sich alles von selbst regelt. Doch das tut es selten.

👇 Es geht nicht darum, jemanden fallen zu lassen, sobald er nicht sofort handelt. Doch irgendwann stellt sich die Frage, ob unsere Unterstützung wirklich hilft oder ob wir lediglich Teil eines endlosen Kreislaufs aus Einsicht und Untätigkeit werden. Wie gehe ich mit dieser Herausforderung um? Wann merke ich, dass es mir zu viel Kraft raubt?

🏁 Wo ziehe ich die Grenze für mich? Und wie erkenne ich diese? Oft merke ich es daran, dass ich mich nach Gesprächen ausgelaugt und frustriert fühle, ohne dass sich etwas bewegt hat. Je länger ich in dieser Dynamik bleibe, desto weniger Energie habe ich für die Menschen oder Projekte, die wirklich vorankommen wollen.

🤯 Ein Warnsignal ist, wenn ich immer wieder dieselben Ratschläge gebe, ohne dass daraus Konsequenzen folgen. In solchen Momenten hilft es mir, innezuhalten und zu fragen: Was bringt diese Beziehung oder Zusammenarbeit für beide Seiten? Habe ich noch die Energie und den Willen, weiter zu unterstützen? Oder ist es an der Zeit, Verantwortung abzugeben und mich auf andere Dinge zu konzentrieren?

⚡️ Ein Perspektivwechsel kann helfen. Vielleicht müssen wir uns von der Vorstellung lösen, dass wir andere retten können. Stattdessen können wir als Impulsgeber dienen und die Verantwortung dort lassen, wo sie hingehört. Menschen zu motivieren, bedeutet nicht, die Arbeit für sie zu übernehmen. Es bedeutet, sie zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen – oder die Konsequenzen ihrer Untätigkeit zu tragen.

Kleine Veränderungen 15: Ein neues Hobby ausprobieren – einfach mal raus aus der Komfortzone

Ein neues Hobby auszuprobieren – das klingt auf den ersten Blick aufregend und verheißungsvoll. Doch wie oft denken wir an diese Möglichkeit und schieben sie dann doch beiseite? Der Gedanke, dass man plötzlich eine ganz neue Leidenschaft entdecken könnte, ist verlockend. Aber wie beginnt man? Neue Hobbys fallen einem nicht einfach in den Schoß. Sie klopfen nicht an die Tür und stellen sich vor: „Hallo, ich bin das Hobby, das du schon immer gesucht hast!“ Stattdessen stehen wir oft ratlos vor der Vielfalt der Möglichkeiten, überfordert von der schieren Auswahl und unsicher, ob es das Richtige für uns ist. Diese Unsicherheit führte bei mir dazu, dass ich den Gedanken an ein neues Hobby immer wieder verdrängte. Die Bequemlichkeit siegte, und ich blieb bei den alten, vertrauten Aktivitäten.

Irgendwann wurde mir jedoch klar, dass es nicht immer darum geht, etwas völlig Neues zu finden. Manchmal kann es genauso bereichernd sein, alte Hobbys wiederzuentdecken, die man aus den Augen verloren hat. Hobbys, die einem früher Freude bereitet haben, aber aus verschiedenen Gründen in den Hintergrund getreten sind. Diese Erkenntnis war für mich ein Wendepunkt. Statt krampfhaft nach einer neuen Beschäftigung zu suchen, begann ich, mich an die Dinge zu erinnern, die mir einmal Spaß gemacht hatten. So kam ich auf die Idee, wieder mit dem Radfahren zu beginnen.

Früher war ich oft mit dem Fahrrad unterwegs. Es war für mich mehr als nur ein Mittel, um von A nach B zu kommen. Es war ein Gefühl von Freiheit, die Möglichkeit, die Natur zu erleben und die Welt um mich herum aus einer anderen Perspektive zu sehen. Doch mit der Zeit und den wachsenden Verpflichtungen geriet das Radfahren in Vergessenheit. Es war, als hätte ich diese Leidenschaft irgendwo auf dem Weg verloren, ohne es wirklich zu merken. Also entschied ich mich, das Rad aus dem Keller zu holen, die Reifen aufzupumpen und es noch einmal zu versuchen.

Die ersten Touren waren erstaunlich. Es war, als hätte ich einen alten Freund wiedergetroffen. Ich entdeckte die Umgebung rund um Karlsruhe neu, erkundete Wege, die ich zuvor nie befahren hatte, und fühlte mich dabei frei und lebendig. Es war eine Mischung aus körperlicher Betätigung und mentaler Entspannung. Der Wind, der mir ins Gesicht blies, die frische Luft, die Gerüche der Natur – all das holte mich aus dem Alltag heraus und ließ mich den Moment genießen. Es war nicht nur eine Rückkehr zu einem alten Hobby, sondern auch eine Rückkehr zu mir selbst.

Diese Erfahrung zeigte mir, wie wichtig Hobbys für unser Wohlbefinden sind. Sie sind mehr als nur eine Möglichkeit, die Zeit zu vertreiben. Sie geben uns die Gelegenheit, uns selbst auszudrücken, uns zu entfalten und aus dem Alltag auszubrechen. Sie bieten uns eine Auszeit von den täglichen Verpflichtungen und helfen uns, den Kopf freizubekommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine sportliche Aktivität, eine kreative Beschäftigung oder ein handwerkliches Projekt handelt. Wichtig ist, dass wir etwas finden, das uns Freude bereitet und uns herausfordert.

Ein neues Hobby auszuprobieren bedeutet oft, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen. Es erfordert Mut, etwas Neues zu beginnen, besonders wenn man keine Erfahrung darin hat. Es gibt immer die Angst, zu scheitern, sich ungeschickt anzustellen oder nicht gut genug zu sein. Diese Unsicherheiten halten uns oft davon ab, etwas Neues zu wagen. Doch gerade das Ausprobieren neuer Dinge kann uns helfen, über uns selbst hinauszuwachsen. Es fordert uns heraus, unsere Komfortzone zu verlassen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Es zeigt uns, dass wir in der Lage sind, mehr zu lernen und zu erreichen, als wir vielleicht dachten.

Dabei geht es nicht nur darum, in einem neuen Hobby zu „glänzen“. Es geht darum, die Freude am Lernen und Entdecken wiederzufinden. Es geht darum, sich selbst die Erlaubnis zu geben, Anfänger zu sein, Fehler zu machen und dennoch weiterzumachen. Es ist eine Möglichkeit, spielerisch und ohne Druck neue Erfahrungen zu sammeln. In dieser Hinsicht kann ein neues Hobby wie ein Abenteuer sein. Ein Abenteuer, das uns zeigt, dass wir immer noch neugierig sein können, dass wir immer noch wachsen und uns weiterentwickeln können, egal in welchem Alter oder welcher Lebensphase wir uns befinden.

Das Schöne an Hobbys ist auch, dass sie uns oft mit anderen Menschen verbinden. Ob in einem Sportverein, bei einem Malkurs oder in einer Kochgruppe – durch gemeinsame Interessen entstehen oft neue Freundschaften und soziale Kontakte. Man trifft Menschen, die ähnliche Interessen haben, mit denen man sich austauschen und von denen man lernen kann. Diese Begegnungen bereichern unser Leben und erweitern unseren Horizont. Sie zeigen uns, dass wir nicht allein sind, dass es viele Menschen gibt, die ebenfalls auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Gemeinschaft sind.

Ein weiteres, oft unterschätztes Geschenk, das uns Hobbys machen können, ist die Zeit mit uns selbst. In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, in der wir permanent erreichbar und vernetzt sind, ist es manchmal schwer, einen Moment der Ruhe und des Rückzugs zu finden. Ein Hobby kann uns diesen Raum schenken. Es ist eine Zeit, in der wir ganz bei uns sein können, ohne Ablenkung, ohne Verpflichtungen. Es ist eine Zeit, in der wir uns selbst spüren, unsere Gedanken ordnen und uns auf das konzentrieren können, was uns wirklich wichtig ist. Diese Zeit ist kostbar, weil sie uns hilft, uns selbst wieder näherzukommen und die Verbindung zu uns selbst zu stärken.

Nachdem ich das Radfahren wieder für mich entdeckt hatte, öffnete sich in mir eine neue Lust am Entdecken. Ich wollte mehr ausprobieren, mich wieder mehr auf Dinge einlassen, die ich lange Zeit vernachlässigt hatte. So begann ich, alte Hobbys wieder aufzugreifen, die ich aus den Augen verloren hatte. Ich nahm wieder die Gitarre zur Hand, die lange ungenutzt in der Ecke stand, und begann, mich in alte Melodien zu vertiefen. Ich kramte die Pinsel hervor und begann, wieder zu malen, auch wenn ich längst nicht mehr so geschickt war wie früher. Es war nicht wichtig, ob das, was ich tat, besonders gut war oder nicht. Es war einfach schön, es zu tun, sich selbst die Zeit zu geben und in diesen Tätigkeiten aufzugehen.

Durch diese Erfahrungen wurde mir klar, dass es oft gar nicht notwendig ist, sich etwas völlig Neues zu suchen. Manchmal reicht es, die alten Leidenschaften wieder zu entdecken und ihnen einen neuen Raum im Leben zu geben. Es geht nicht darum, sich ständig neu zu erfinden oder den neuesten Trends zu folgen. Es geht darum, das zu tun, was einem Freude bereitet, was einen inspiriert und erfüllt. Diese Hobbys müssen nicht spektakulär oder außergewöhnlich sein. Sie müssen nicht einmal perfekt ausgeführt werden. Wichtig ist, dass sie uns gut tun, dass sie uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und uns für einen Moment den Alltag vergessen lassen.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich das Gefühl hatte, in meinem Alltag festzustecken. Die Tage glichen sich, und ich hatte das Gefühl, immer nur zu funktionieren. Da kam die Idee auf, etwas Neues auszuprobieren. Ich wollte etwas finden, das mir Freude bereitet, mich herausfordert und inspiriert. Doch anstatt lange zu suchen und mich selbst unter Druck zu setzen, entschied ich mich, einfach das zu tun, was mir in den Sinn kam. Ich schnappte mir mein Rad, fuhr los und ließ mich treiben. Diese Freiheit, einfach loszufahren, ohne Ziel und Plan, war genau das, was ich brauchte. Sie zeigte mir, dass es manchmal gar nicht so kompliziert sein muss. Man muss nur anfangen, den ersten Schritt tun, sich selbst die Erlaubnis geben, etwas auszuprobieren.

Ein neues Hobby kann uns auch helfen, unser Selbstvertrauen zu stärken. Es zeigt uns, dass wir in der Lage sind, Neues zu lernen, dass wir Herausforderungen meistern können und dass es nie zu spät ist, etwas zu beginnen. Es gibt uns die Möglichkeit, stolz auf uns zu sein, auch wenn es nur kleine Fortschritte sind. Diese Erfolgserlebnisse, sei es das erste Mal, dass man eine Melodie auf der Gitarre spielen kann, die ersten Kilometer, die man joggt, oder das erste Bild, das man malt, sind wertvoll. Sie geben uns das Gefühl, etwas erreicht zu haben, und motivieren uns, weiterzumachen.

Die Entscheidung, ein neues Hobby auszuprobieren oder alte Hobbys wieder aufleben zu lassen, ist eine Entscheidung für uns selbst. Es ist eine Entscheidung, sich selbst Raum und Zeit zu geben, sich selbst wichtig zu nehmen und das Leben in seiner Vielfalt zu genießen. Es ist eine Einladung, neugierig zu bleiben, die Freude am Entdecken nicht zu verlieren und das Leben mit all seinen Möglichkeiten zu umarmen. Hobbys bereichern unser Leben, sie geben ihm Farbe und Tiefe. Sie sind ein Geschenk, das wir uns selbst machen können.

Am Ende ist es egal, welches Hobby man wählt. Ob man sich für Sport, Kunst, Musik oder Handwerk interessiert, ob man gerne liest, kocht oder gärtnert – wichtig ist, dass man etwas findet, das einem Freude bereitet und in dem man sich selbst wiederfindet. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder etwas Besonderes zu leisten. Es geht darum, sich selbst zu erlauben, zu spielen, zu entdecken und zu wachsen. Ein neues Hobby ist mehr als nur

eine Freizeitbeschäftigung. Es ist eine Möglichkeit, das Leben zu feiern, die eigene Kreativität zu entfalten und sich selbst besser kennenzulernen.

Vielleicht hast du auch ein altes Hobby, das du wiederentdecken möchtest. Vielleicht gibt es etwas, das du schon immer ausprobieren wolltest, aber nie die Zeit oder den Mut dazu hattest. Lass dich nicht entmutigen. Geh es an, Schritt für Schritt. Sei geduldig mit dir selbst und genieße den Prozess des Lernens und Entdeckens. Du wirst sehen, dass es sich lohnt. Ein neues Hobby ist ein Geschenk an dich selbst, eine Möglichkeit, dein Leben zu bereichern und dich selbst auf neue Weise zu erleben.

Self Defence for Leaders – Wie du dich vor Überlastung schützt

Als Führungskraft bist du vieles: Wegbereiter, Begleiter, Konfliktnavigator und Raumöffner für Erfolg und Entwicklung. Egal ob mit oder ohne disziplinarische Macht – du sorgst dafür, dass Teams wachsen, Ziele erreicht und Hürden gemeinsam überwunden werden. Du bist oft der Ruhepol in stürmischen Zeiten, die Stimme der Vernunft und die Quelle der Klarheit, wenn der Weg ungewiss ist. Du führst Gespräche, moderierst Konflikte und entscheidest, wann die Zeit für Vertrauen und wann die Zeit für klare Grenzen ist. Doch während du dich unermüdlich um andere kümmerst, bleibt oft eine zentrale Frage unbeantwortet: Wer sorgt für dich?

Selbstschutz beginnt bei dir. Es geht darum, wie du klare Grenzen setzt, deine Energie schützt und deine Resilienz stärkst. Denn Selbstschutz ist nicht egoistisch – er ist notwendig und unverzichtbar. Du kannst nur dann wirklich Kraft geben, wenn deine eigenen Ressourcen nicht erschöpft sind. Wer seine eigenen Bedürfnisse ignoriert, wird früher oder später zurückbleiben. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von schleichendem Verlust: Verlust an Motivation, an Klarheit und oft auch an der Freude an der eigenen Rolle. Indem du dich selbst schützt, schützt du letztlich auch dein Team und deine Organisation.

Persönliche Stressoren erkennen ist dabei der erste Schritt. Was genau lässt deine Energie sinken? Sind es permanente Erreichbarkeit, ungelöste Konflikte, unrealistische Erwartungen oder Verantwortlichkeiten, die nicht wirklich zu dir gehören? Vielleicht belastet dich auch das Gefühl, in allem funktionieren zu müssen, ohne Zeit zum Atemholen. Es lohnt sich, hier innezuhalten und diese Belastungen klar zu benennen. Die Antworten darauf schaffen Klarheit und eröffnen dir neue Möglichkeiten: Was kannst du loslassen? Was kannst du delegieren? Wo kannst du Grenzen setzen, um dich zu entlasten? Oft hilft schon eine kleine Entscheidung, um Raum zu schaffen und Druck zu reduzieren.

Grenzen setzen ist Führungskompetenz. Grenzen zu definieren bedeutet nicht, weniger zu leisten. Es bedeutet, den Fokus dorthin zu lenken, wo du wirklich einen Unterschied machst. Es erfordert Mut, „Nein“ zu sagen, aber dieses Nein schafft Raum für viele kraftvolle Ja: Ja zu deiner Gesundheit, Ja zu wichtigen Prioritäten und Ja zu langfristiger Wirksamkeit. Ohne Grenzen wirst du zur offenen Einladung für Fremdansprüche und Erwartungen. Grenzen zu ziehen ist ein Akt der Selbstführung und ein Vorbild für andere, die lernen können, dass Balance nicht verhandelbar ist.

Resilienz entsteht durch Routinen und Gewohnheiten. Selbstschutz bedeutet auch, Strategien zu entwickeln, die deine Energiequellen kontinuierlich pflegen. Was sind die kleinen Rituale, die dir guttun? Ein klarer Start in den Tag, bewusste Pausen, der Spaziergang an der frischen Luft oder ein kurzes Atemtraining können Wunder wirken. Selbst die einfachsten Gewohnheiten haben eine große Wirkung, wenn sie regelmäßig gepflegt werden. Es geht nicht darum, noch mehr in deinen Alltag zu packen, sondern darum, bewusst kleine Momente der Ruhe zu schaffen. Sie sind es, die dich langfristig stärken und deine Führungskraft erhalten.

Ein gesunder Umgang mit Verantwortung bedeutet außerdem, Vertrauen zuzulassen. Als Leader ist Delegation kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Vertrauen und Weitsicht. Wer alles alleine machen will, nimmt nicht nur sich selbst die Kraft, sondern auch seinem Team die Chance zu wachsen. Lernen loszulassen, bedeutet zu verstehen, dass Führung nicht bedeutet, alles zu kontrollieren, sondern gemeinsam zu gestalten. Dein Job ist nicht, alle Probleme selbst zu lösen, sondern dafür zu sorgen, dass dein Team es kann. So entsteht eine Balance zwischen deiner Verantwortung und deinem Wohlbefinden.

Self Defence für Leader ist nicht nur ein Thema, sondern eine Haltung. Es geht darum, dir selbst die Erlaubnis zu geben, stark zu bleiben, ohne dich zu überfordern. Es geht darum, Vorbild zu sein für Selbstfürsorge und Balance. Deine Energie ist kostbar, und sie bewusst zu schützen ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg – für dich und die Menschen, die du begleitest.

Vielleicht teile ich im Januar noch mehr zu diesem Thema – wer weiß? Balance und Resilienz bleiben jedenfalls immer aktuell.

Grüße

Michaelus

Kleine Veränderungen 13: Atemübungen durchführen – frischen Wind in deinen Körper lassen

Atemübungen – allein schon das Wort hat bei mir zunächst eine skeptische Reaktion ausgelöst. Ich war mir sicher, dass dies in die Kategorie „esoterischer Kram“ fällt, der nichts für mich ist. Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn man etwas schon ablehnt, bevor man sich wirklich damit auseinandergesetzt hat. Aber genau das wollte ich ändern. Ich hatte mir vorgenommen, offen für neue Erfahrungen zu sein, alte Vorurteile abzulegen und Dinge auszuprobieren, die ich früher vielleicht belächelt hätte. Also begann ich, mich näher mit dem Thema Atemübungen zu beschäftigen.

Zugegeben, mein erster Versuch war eher halbherzig. Ich setzte mich hin, schloss die Augen und versuchte, einfach nur auf meinen Atem zu achten. Doch meine Gedanken sprangen wild umher, ich konnte mich kaum konzentrieren und fragte mich die ganze Zeit, ob das wirklich irgendetwas bringen würde. Frustriert gab ich nach kurzer Zeit auf und war mir sicher, dass Atemübungen nichts für mich sind. Doch etwas in mir wollte es dennoch genauer wissen. Vielleicht lag es daran, dass ich in verschiedenen Berichten gelesen hatte, wie viele positive Effekte diese einfache Praxis auf den Körper und den Geist haben kann. Vielleicht war es aber auch nur mein eigener Ehrgeiz, der mich nicht so schnell aufgeben lassen wollte.

Dann stieß ich auf eine spezielle Atemtechnik, die „Box Breathing“ genannt wird. Diese Technik, so las ich, wird von militärischen Einheiten eingesetzt, um in stressigen Situationen die Nerven zu bewahren und die Konzentration zu erhöhen. Das klang plötzlich gar nicht mehr so esoterisch. Wenn es den Soldaten hilft, mit extremen Belastungen umzugehen, warum sollte es dann nicht auch mir helfen, den alltäglichen Stress besser zu bewältigen? Ich beschloss, es auszuprobieren.

Die Methode ist denkbar einfach: Man atmet in vier gleichmäßigen Phasen, wobei jede Phase die gleiche Zeitdauer hat. Zum Beispiel vier Sekunden einatmen, dann vier Sekunden den Atem halten, vier Sekunden ausatmen und erneut vier Sekunden halten. Dieser Zyklus wird mehrere Minuten lang wiederholt. Ich setzte mich also hin, schloss die Augen und begann, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Anfangs fiel es mir schwer, den Rhythmus beizubehalten. Mein Atem stockte, meine Gedanken wanderten ab, und ich musste mich immer wieder ermahnen, bei der Übung zu bleiben. Doch nach einigen Wiederholungen merkte ich, wie sich mein Atemrhythmus beruhigte und ich mich mehr auf das Ein- und Ausatmen konzentrieren konnte.

Plötzlich stellte sich eine Ruhe ein, die ich so nicht erwartet hatte. Mein Herzschlag wurde langsamer, meine Gedanken wurden klarer, und ich fühlte mich nach der Übung deutlich entspannter. Es war ein ungewohntes, aber angenehmes Gefühl. Ich war überrascht, dass eine so einfache Technik eine so starke Wirkung haben konnte. Die anfängliche Skepsis wich einer echten Neugierde. Ich begann, mich intensiver mit dem Thema Atemübungen zu beschäftigen und entdeckte, dass es eine Vielzahl verschiedener Techniken gibt, die alle auf unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele ausgerichtet sind.

Was mich besonders faszinierte, war die Tatsache, dass der Atem nicht nur ein natürlicher, sondern auch ein sehr kraftvoller Prozess ist, den wir oft unterschätzen. Wir atmen jeden Tag, ohne darüber nachzudenken, doch wie wir atmen, kann einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Der Atem ist eine direkte Verbindung zwischen Körper und Geist. Wenn wir bewusst atmen, können wir sowohl unseren Körper als auch unsere Gedanken beruhigen. Das wusste ich zwar theoretisch, doch es selbst zu erleben, war eine völlig neue Erfahrung.

Atemübungen helfen dabei, den sogenannten Parasympathikus zu aktivieren, einen Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung und Erholung zuständig ist. In stressigen Situationen oder wenn wir uns von negativen Emotionen überwältigt fühlen, reagiert unser Körper oft automatisch mit einer flachen, schnellen Atmung. Diese Art des Atmens signalisiert dem Körper, dass Gefahr droht, und versetzt uns in einen Zustand erhöhter Anspannung. Durch bewusstes, tiefes Atmen können wir diesen Automatismus durchbrechen und unseren Körper wieder in einen Zustand der Ruhe versetzen. Das ist eine erstaunliche Fähigkeit, die wir jederzeit und überall nutzen können.

Nach den ersten positiven Erfahrungen mit dem Box Breathing wollte ich wissen, wie ich Atemübungen noch gezielter in meinen Alltag integrieren kann. Es ist eine Sache, sich zu Hause hinzusetzen und bewusst zu atmen, aber wie lässt sich das in stressigen Situationen umsetzen, wenn der Kopf voller Gedanken ist und der Körper unter Anspannung steht? Ich begann, kleine Atemübungen in meinen Alltag einzubauen. Morgens, direkt nach dem Aufwachen, nahm ich mir ein paar Minuten Zeit, um tief durchzuatmen und mich auf den Tag einzustimmen. Dabei stellte ich mir vor, wie ich mit jedem Atemzug neue Energie aufnehme und mit jedem Ausatmen die Anspannung der Nacht loslasse.

Auch während der Arbeit versuchte ich, regelmäßig kurze Atempausen einzulegen. Besonders in stressigen Momenten, wenn die Aufgaben sich zu stapeln schienen und ich das Gefühl hatte, den Überblick zu verlieren, half mir die bewusste Atmung, einen Schritt zurückzutreten und mich zu sammeln. Schon ein paar tiefe Atemzüge genügten oft, um den Stresspegel zu senken und mich wieder zu fokussieren. Es war, als würde ich durch das bewusste Atmen eine kleine Pause-Taste in meinem Kopf drücken, die mir half, mich aus der Spirale der Gedanken und Emotionen zu befreien.

Was mich dabei besonders beeindruckte, war, dass Atemübungen so simpel und doch so wirkungsvoll sind. Sie erfordern keine besondere Ausrüstung, keinen speziellen Ort und keine lange Vorbereitung. Sie können jederzeit und überall durchgeführt werden. Egal, ob man im Auto sitzt, an der Bushaltestelle wartet oder im Büro am Schreibtisch arbeitet – ein paar tiefe Atemzüge sind immer möglich. Es ist eine Art „Soforthilfe“, die man immer bei sich hat und die sofort wirkt. Dieses Bewusstsein gab mir eine neue Art von Sicherheit. Egal wie stressig oder chaotisch der Tag auch wurde, ich wusste, dass ich jederzeit innehalten und durch ein paar bewusste Atemzüge wieder zu mir selbst finden konnte.

Natürlich gab es auch Tage, an denen das nicht so gut funktionierte. Tage, an denen ich zu angespannt war, um mich wirklich auf den Atem zu konzentrieren, oder Tage, an denen die Gedanken so laut waren, dass sie die ruhigen Atemzüge übertönten. Doch das ist in Ordnung. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, es immer wieder zu versuchen. Jede bewusste Atmung ist ein Schritt in die richtige Richtung, ein Schritt zu mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge. Diese Haltung half mir, geduldig mit mir selbst zu sein und nicht aufzugeben, wenn es mal nicht so gut lief.

Mit der Zeit entdeckte ich, dass Atemübungen nicht nur in stressigen Situationen hilfreich sind, sondern auch ein wunderbarer Weg, um den Tag zu beginnen oder abzuschließen. Morgens, bevor ich in den Tag starte, setze ich mich für ein paar Minuten hin und konzentriere mich auf meinen Atem. Diese kurze Übung hilft mir, den Tag ruhig und zentriert zu beginnen. Abends, vor dem Schlafengehen, nehme ich mir ebenfalls ein paar Minuten Zeit, um bewusst zu atmen und die Anspannung des Tages loszulassen. Es ist ein kleines Ritual geworden, das mir hilft, den Tag abzuschließen und zur Ruhe zu kommen.

Atemübungen haben mein Leben auf eine Weise bereichert, die ich nie für möglich gehalten hätte. Sie haben mir gezeigt, dass es oft die kleinen, einfachen Dinge sind, die die größte Wirkung haben können. Sie haben mir geholfen, stressige Situationen besser zu bewältigen, mich in Momenten der Unruhe zu sammeln und meinen Alltag bewusster und achtsamer zu gestalten. Sie haben mir gezeigt, dass wir immer die Möglichkeit haben, innezuhalten, durchzuatmen und neu zu beginnen, egal wie hektisch oder herausfordernd das Leben auch sein mag.

Diese Erfahrungen haben meine anfängliche Skepsis gegenüber Atemübungen vollständig beseitigt. Was ich früher als esoterischen Unsinn abgetan hätte, ist heute ein wertvoller Bestandteil meines Lebens. Atemübungen sind für mich zu einem Werkzeug geworden, das mir hilft, in Verbindung mit mir selbst zu bleiben, auch inmitten der Herausforderungen des Alltags. Sie sind ein Anker, der mir Halt gibt, wenn die Wellen des Lebens höher schlagen. Sie erinnern mich daran, dass ich immer wieder zurückkehren kann zu dem, was wirklich zählt – zu mir selbst und dem gegenwärtigen Moment.

Heute kann ich sagen, dass ich froh bin, dass ich mich auf das Thema eingelassen habe, obwohl ich anfangs so viele Vorurteile hatte. Atemübungen haben mir gezeigt, dass es nicht darum geht, immer alles unter Kontrolle zu haben oder perfekt zu sein. Es geht darum, im Moment zu sein, den Atem als Anker zu nutzen und die Verbindung zu sich selbst nicht zu verlieren. Es geht darum, die kleinen Pausen im Alltag zu nutzen, um durchzuatmen und sich daran zu erinnern, dass wir nicht nur funktionieren, sondern auch leben dürfen. Diese Erkenntnis hat mein Leben bereichert und mir gezeigt, dass es oft die einfachsten Dinge sind, die die größte Kraft haben.

Atemübungen sind eine kleine Veränderung, die eine große Wirkung haben kann. Sie sind eine Einladung, sich selbst und dem eigenen Leben

mehr Aufmerksamkeit zu schenken, den Stress loszulassen und den Moment zu genießen. Sie sind ein Geschenk, das wir uns selbst machen können – ein Geschenk, das uns hilft, bewusster und erfüllter zu leben.

❓ Was motiviert dich wirklich❓

Motivation als Grundlage für jede Chance

❓ Was motiviert dich wirklich? ❓

Motivation als Grundlage für jede Chance

🌇 Es war ein kühler Morgen im Wintersemester an der Hochschule Worms. Der Kurs Changemanagement und Transformation hatte gerade begonnen. Die Studierenden blickten mich neugierig an. „Was motiviert uns wirklich?“ fragte ich, um mit dem ersten Thema zu starten. Es war keine einfache Einstiegsfrage, sondern eine, die den Kern unseres Denkens und Handelns herausforderte.

💡 Eine Frage, die einfach klingt, aber erstaunlich komplex ist. Denn Motivation ist nicht nur ein Antrieb, sie ist die Grundlage für Veränderung, für echten Change. Motivation ist kein statisches Konzept, sondern von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ständig in Bewegung. Sie ist der unsichtbare Motor, der uns antreibt, Grenzen zu überwinden und Chancen zu ergreifen. Sie ist es, die uns dazu bringt, aus der Komfortzone herauszutreten, neue Wege zu gehen und Herausforderungen anzunehmen.

💡 Ich erinnere mich besonders an Äußerungen wie „Lebensfreude“ oder „Erfolg“. Daneben standen Begriffe wie „mentale und körperliche Gesundheit“ und „Freiheit“. Manche wirkten fast poetisch: „Wenn ich aktiv merke, dass das, was ich tue, für die Zukunft etwas bringt.“ Andere waren pragmatischer, wie „Geld“ oder „Zeitmanagement“. Diese Vielfalt zeigte eindrücklich, wie individuell Motivation ist. Während einige Sicherheit suchten, sehnten sich andere nach Selbstverwirklichung oder dem Gefühl, etwas Bedeutendes zu bewirken. Motivation ist ein Kaleidoskop – jede Person bringt ihre eigenen Farben und Muster ein.

💡 Um tiefer in das Thema einzutauchen, nutzte ich die Moving Motivators aus der Management 3.0-Welt, entwickelt von Jurgen Appelo. Diese Methode lädt uns ein, über die oberflächlichen Gründe für unser Handeln hinauszudenken. Es geht nicht darum, „richtige“ oder „falsche“ Motivationsfaktoren zu finden, sondern darum, die eigene innere Antriebskraft zu erkennen. Diese Reflexion ist der erste Schritt, um die eigene Motivation zu verstehen und sie bewusst zu nutzen. Es ist wie eine Reise zu den Fundamenten unserer Entscheidungen, die uns nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterbringt.

💡 Der spannendste Moment war, als die Studierenden ihre Motivators in eine persönliche Reihenfolge brachten. Plötzlich entstand ein Bild davon, wie Motivation ein Zusammenspiel von inneren Bedürfnissen und äußeren Einflüssen ist. Gedanken wie „Ich dachte immer, Geld sei das Wichtigste. Aber eigentlich will ich damit nur Freiheit erkaufen.“ oder „Freiheit ist wunderbar, aber ohne mentale Gesundheit kann ich sie nicht genießen.“ hallten durch den Raum. Diese Erkenntnisse führten zu intensiven Diskussionen und neuen Perspektiven. Es war faszinierend zu sehen, wie schnell eine simple Übung dazu führte, dass Menschen ihre Werte und Prioritäten hinterfragten und gleichzeitig die anderer besser verstanden.

💡 Was sich dabei schnell herauskristallisierte, war die Relevanz für Führungskräfte. Sie müssen die tieferen Antriebe ihrer Teams verstehen, um echte Transformation zu ermöglichen. Denn nur wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Motivation erkannt und wertgeschätzt wird, kann Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance erlebt werden. Motivation wird so zum Schlüsselinstrument für nachhaltigen Erfolg. Ein Team, das motiviert ist, kann Herausforderungen nicht nur bewältigen, sondern sie in Chancen umwandeln. Motivation schafft Vertrauen, Zusammenhalt und die Basis für Innovation.

💡 Die Ergebnisse, die an der Wand der Hochschule Worms klebten, waren mehr als Worte. Sie waren ein lebendiger Spiegel der Motivationslandschaft der Gruppe. Sie zeigten, dass Motivation sowohl rational als auch emotional sein kann, dass sie komplex und doch greifbar ist. Am Ende der Session hatten wir nicht nur Antworten auf meine Frage, sondern auch ein tieferes Verständnis dafür, wie wir diese Motivation nutzen können, um unser Leben und unsere Arbeit sinnvoller zu gestalten. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Studierende, sondern für jeden Menschen relevant, der aktiv an seiner Zukunft arbeiten möchte.

💡 Diese Arbeit mit den Moving Motivators hat mir wieder einmal gezeigt, wie essenziell es ist, über den Tellerrand hinauszuschauen. Motivation ist nicht nur ein Werkzeug, um Menschen anzutreiben. Sie ist der Kern dessen, was uns als Menschen ausmacht, der Grundstein für Veränderung und Fortschritt. Je besser wir sie verstehen, desto mehr können wir bewirken – für uns selbst, unsere Mitmenschen und die Welt. Dieser kühle Morgen in Worms war ein lebendiger Beweis dafür, wie wertvoll es ist, diesen Kern gemeinsam zu entdecken und darüber zu sprechen. Und mehr noch: Es war ein Beispiel dafür, dass Motivation nicht nur auf individueller Ebene wirkt, sondern auch ganze Gruppen und Organisationen in Bewegung bringen kann.

Kleine Veränderungen 12: Achtsamkeitsübungen integrieren – mach Dein Leben achtsamer

„Ich hab doch keine Zeit!“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gesagt oder gehört. Zeit ist eine knappe Ressource, und wenn man mitten im Alltag steckt, scheinen die Stunden nur so dahin zu fliegen. Gerade deshalb ist es eine Herausforderung, neue Gewohnheiten zu etablieren, die zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen. Man hat den Eindruck, dass jeder neue Baustein im Tagesablauf unweigerlich eine andere Aktivität verdrängen muss. In einem hektischen Leben, das von Terminen, Verpflichtungen und ständigen Aufgaben geprägt ist, wirkt es nahezu unmöglich, noch etwas „Extra“ unterzubringen – selbst wenn dieses „Extra“ das eigene Wohlbefinden steigern könnte.

Genau vor dieser Hürde stand ich auch, als ich mich entschloss, Achtsamkeit in meinen Alltag zu integrieren. Ich habe von den positiven Effekten der Achtsamkeitspraxis gehört und gelesen: Stressreduktion, mehr innere Ruhe und Klarheit, besserer Umgang mit Emotionen. Alles klang wunderbar und wünschenswert, aber ich fragte mich: „Wann soll ich das noch machen?“ Mein Terminkalender war voll, meine Tage durchgetaktet. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich zwischen all den Verpflichtungen noch Platz für Achtsamkeitsübungen finden sollte.

Dann wurde mir klar, dass es nicht darum geht, zusätzliche Zeit zu schaffen. Es geht vielmehr darum, Achtsamkeit in den bereits bestehenden Alltag zu integrieren. Ich musste meine Vorstellung davon, was Achtsamkeit ist und wie sie praktiziert wird, an meine Realität anpassen. Es geht nicht unbedingt darum, eine halbe Stunde still auf einem Kissen zu sitzen und zu meditieren. Es geht auch darum, die Momente, die bereits vorhanden sind, bewusst zu nutzen. Es ist möglich, Achtsamkeit in kleine Lücken einzubauen, die sich im Laufe eines Tages ergeben – Momente, die sonst ungenutzt verstreichen, wie das Warten an der Bushaltestelle oder die Zeit im Fahrstuhl. Ich erkannte, dass es nicht darum ging, mehr Zeit zu haben, sondern die vorhandene Zeit bewusster zu nutzen.

Ein guter Ansatzpunkt war für mich der Weg zur Arbeit. Mein Fitnessstudio liegt praktischerweise direkt auf dem Weg, sodass ich morgens problemlos ein kurzes Training einbauen kann, ohne Umwege oder zusätzlichen Zeitaufwand. Diese Routine gibt mir bereits am Morgen das Gefühl, etwas Gutes für mich getan zu haben. Auch meine morgendliche Meditation habe ich in meine bestehende Morgenroutine integriert, sodass ich dafür keine zusätzliche Zeit einplanen muss. Beides hat mir gezeigt, dass es möglich ist, neue Gewohnheiten zu etablieren, ohne den Tagesablauf völlig umzukrempeln.

Aber wie sieht es während der Arbeit aus, wenn der Termindruck wächst und die Deadlines drängen? Auch hier habe ich einen Weg gefunden, Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Ich habe meine regelmäßigen Mitarbeiterbesprechungen in sogenannte „Walk & Talks“ umgewandelt. Die Idee ist denkbar einfach: Statt in einem stickigen Konferenzraum zu sitzen, treffen wir uns draußen und gehen zusammen spazieren. Die ersten Minuten verbringen wir dabei schweigend. Jeder hat die Möglichkeit, die Gedanken des Vormittags oder des vorangegangenen Meetings loszulassen und zur Ruhe zu kommen. Diese Minuten der Stille wirken Wunder. Sie schaffen eine Atmosphäre, in der jeder bei sich selbst ankommen kann, bevor wir ins Gespräch einsteigen. Die Bewegung und die frische Luft helfen, den Kopf freizubekommen und die Gedanken in Schwung zu bringen. Zudem fördert der Ortswechsel, weg vom Schreibtisch und raus ins Grüne, eine ganz andere Qualität der Kommunikation. Wir sprechen offener, entspannter, kreativer. Die Bewegung scheint nicht nur den Körper, sondern auch den Geist in Bewegung zu bringen.

Dieser kleine, aber wirkungsvolle Trick hat mir gezeigt, dass Achtsamkeitspraxis nicht zwangsläufig bedeutet, still zu sitzen und die Augen zu schließen. Es geht auch darum, die alltäglichen Tätigkeiten mit einer bewussteren Haltung anzugehen. Die Verbindung von Bewegung und Achtsamkeit hat für mich eine völlig neue Qualität in die Meetings gebracht. Die Atmosphäre ist gelöster, die Gespräche sind produktiver und ich selbst fühle mich danach energiegeladener, als wenn ich die gleiche Zeit am Schreibtisch verbracht hätte.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie ich Achtsamkeit in meinen Alltag integriert habe, sind kleine Pausen während der Arbeitszeit. Früher war ich es gewohnt, Pausen schnell und funktional zu gestalten. Ein Kaffee, ein Blick aufs Handy, vielleicht ein kurzer Plausch mit Kollegen. Doch das half mir kaum, den Kopf freizubekommen. Oft fühlte ich mich nach diesen „Pausen“ genauso gestresst wie zuvor. Nun nutze ich diese Pausen bewusster. Ich gehe an die frische Luft, atme tief durch, versuche meine Gedanken zu beruhigen und mich auf den Moment zu konzentrieren. Schon ein paar Minuten reichen oft aus, um mich wieder zu zentrieren und mit neuer Energie an die Arbeit zu gehen. Es geht nicht darum, lange Auszeiten zu nehmen, sondern die vorhandenen Pausen sinnvoll zu nutzen, um Kraft zu tanken und wieder in den Moment zurückzufinden.

Auch die Zeit, die man sonst als „Wartezeit“ betrachtet, bietet sich an, um Achtsamkeit zu üben. Ob im Auto an der roten Ampel, an der Bushaltestelle oder im Aufzug – diese kleinen Zwischenstopps im Alltag, die sonst oft als lästig empfunden werden, lassen sich hervorragend nutzen, um ein paar bewusste Atemzüge zu nehmen, sich zu sammeln und den Fokus wieder auf das Hier und Jetzt zu richten. Es sind diese scheinbar unscheinbaren Momente, die eine große Wirkung haben können, wenn man sie bewusst wahrnimmt und nutzt.

Achtsamkeit bedeutet für mich, bewusst zu erleben, was gerade ist. Das kann beim Zähneputzen sein, beim Essen oder beim Gehen. All diese Tätigkeiten führen wir oft gedankenlos aus, weil sie zur Routine geworden sind. Doch wenn man sie bewusst angeht, wenn man sich auf die Empfindungen konzentriert, die sie auslösen – den Geschmack der Zahnpasta, das Gefühl des Wassers auf der Haut, die Schritte auf dem Boden – dann wird der Moment zu etwas Besonderem. Man ist präsent, aufmerksam, und plötzlich hat das, was vorher banal und alltäglich schien, eine neue Tiefe. Diese Achtsamkeit hilft mir, den Tag bewusster zu erleben, weniger in Gedanken verloren zu sein und mehr im Moment zu leben.

Ein weiteres Ritual, das ich in meinen Alltag integriert habe, ist die bewusste Beendigung eines Arbeitstages. Früher war ich oft bis zum letzten Moment im Arbeitsmodus, schrieb noch schnell eine E-Mail, telefonierte mit einem Kollegen oder machte mir Gedanken über die Aufgaben des nächsten Tages. Das führte dazu, dass ich nach Feierabend nur schwer abschalten konnte und mich oft gestresst und erschöpft fühlte. Jetzt nehme ich mir am Ende eines Arbeitstages ein paar Minuten Zeit, um den Tag bewusst abzuschließen. Ich schreibe eine kurze Notiz über das, was ich erreicht habe, was mir gut gelungen ist und was ich am nächsten Tag in Angriff nehmen möchte. Danach atme ich ein paar Mal tief durch und stelle mir vor, wie ich den Arbeitsstress hinter mir lasse. Diese kleine, aber wirkungsvolle Übung hilft mir, den Kopf freizubekommen und den Feierabend wirklich zu genießen.

Achtsamkeit ist für mich ein Weg, mich selbst besser kennenzulernen und die kleinen Freuden des Alltags bewusster wahrzunehmen. Sie ist eine Möglichkeit, den oft hektischen und stressigen Alltag zu entschleunigen und dem Leben mehr Tiefe und Bedeutung zu geben. Es geht nicht darum, den gesamten Tagesablauf umzukrempeln oder stundenlang zu meditieren. Es geht darum, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, bewusster zu leben und den Moment zu schätzen. Das ist es, was Achtsamkeit für mich ausmacht: die Fähigkeit, das Leben in all seinen Facetten wahrzunehmen, die kleinen Dinge zu schätzen und die Ruhe inmitten des Trubels zu finden.

Natürlich gelingt es mir nicht immer, achtsam zu sein. Es gibt Tage, an denen ich mich von den Anforderungen des Alltags überwältigen lasse, an denen ich hetze, funktioniere und die Achtsamkeit vergesse. Doch das ist in Ordnung. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, immer wieder neu zu beginnen, immer wieder in den Moment zurückzukehren und sich selbst die Erlaubnis zu geben, es einfach zu versuchen. Achtsamkeit ist ein Prozess, eine Reise, die nie endet. Sie ist die Einladung, das Leben mit offenen Augen zu sehen, mit einem offenen Herzen zu erleben und den Moment in seiner ganzen Fülle zu erfahren.

Ich habe gelernt, dass Achtsamkeit nicht etwas ist, das man einmal erlernt und dann beherrscht. Sie ist eine tägliche Praxis, ein ständiges Üben und ein immer wieder Neues Entdecken. Manchmal fällt es leicht, manchmal schwer. Aber je mehr ich übe, desto leichter fällt es mir, in stressigen Situationen innezuhalten, einen Schritt zurückzutreten und mich zu sammeln. Diese Fähigkeit, auch in schwierigen Momenten die Ruhe zu bewahren, ist für mich der größte Gewinn der Achtsamkeitspraxis. Sie hilft mir, mich weniger von den äußeren Umständen beeinflussen zu lassen und mehr in meiner eigenen Mitte zu bleiben.

Die Integration von Achtsamkeit in meinen Alltag war für mich eine der wertvollsten Veränderungen, die ich in den

letzten Jahren vorgenommen habe. Sie hat mir geholfen, bewusster zu leben, mich selbst besser zu verstehen und den Moment mehr zu schätzen. Es sind die kleinen, bewussten Pausen, die mir helfen, mich immer wieder neu zu zentrieren und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Achtsamkeit ist für mich nicht nur eine Praxis, sondern eine Lebenshaltung, die mir zeigt, dass das Leben in seiner ganzen Fülle und Schönheit immer genau hier und jetzt stattfindet.

Niemand mag Veränderung, oder?

Change ist doof! Zumindest dann, wenn er uns von außen erwischt. Dann, wenn er uns umhaut, unerwartet trifft und uns aus unserer Routine reißt. Veränderung mag man nur in den seltensten Fällen – besonders, wenn man nicht selbst die Entscheidung getroffen hat. Wenn Veränderung von außen kommt, fühlt sie sich oft wie ein Angriff an, etwas, das wir nicht kontrollieren können. Es ist dieses Gefühl der Machtlosigkeit, das uns so sehr stört. Wir sind plötzlich passiv, reagieren nur noch, anstatt selbst zu agieren. Das ist anders, wenn wir die Veränderung selbst anstoßen. Dann sind wir die Handelnden, und plötzlich wird der Wandel zu etwas, das wir aktiv gestalten können. Es gibt uns Kontrolle zurück, gibt uns das Gefühl, die Richtung bestimmen zu können. Das, was man bis jetzt tat, tat man ja meistens mit gutem Grund: weil es funktioniert hat, weil es vertraut war, weil man sich etwas dabei gedacht hatte. Und bis jetzt war es eine recht erfolgreiche Strategie, oder? Es ist dieses Vertrauen in die eigene Erfahrung, das durch eine äußere Veränderung ins Wanken gerät. Und das ist unangenehm.

Und dann kommt da jemand her und will, dass ich alles anders mache! Der hat doch gar keine Ahnung! Wir haben das schon immer so gemacht und das ist gut so! Diese innere Stimme, die uns sagt, dass alles bleiben soll wie es ist, ist menschlich. Es ist eine Schutzreaktion. Sie soll uns davor bewahren, Risiken einzugehen, die wir nicht überschauen können. Und doch ist sie manchmal hinderlich. Denn Veränderungen, auch die, die von außen kommen, können neue Möglichkeiten eröffnen. Möglichkeiten, die wir vorher vielleicht gar nicht in Betracht gezogen haben.


Das betrifft nicht nur die, die vielleicht keine Erfahrung mit Veränderung haben, sondern auch uns Coaches, Trainer und Facilitatoren. Wir sind doch Change-Erfahrene, die Wandel begleiten und Menschen durch unwegsames Gelände führen sollen. Und trotzdem, wenn es uns selbst erwischt, stehen wir da: etwas wackelig auf den Beinen, in der Verteidigungshaltung, vielleicht sogar ein bisschen beleidigt. Auch wir sind nicht gefeit vor dem ersten Reflex des Widerstands. Das zeigt uns, wie tief diese menschliche Reaktion verwurzelt ist. Und vielleicht macht uns genau das auch authentischer in unserer Arbeit, denn wir verstehen, was Veränderung mit Menschen macht – weil sie uns selbst genauso trifft.


Aber hier beginnt die echte Arbeit, nicht wahr? Denn der erste Schritt ist getan, wenn wir uns eingestehen, dass wir mit dieser Veränderung hadern. Das bedeutet, dass wir erkennen, was gerade in uns vorgeht. Eine Bestandsaufnahme unserer inneren Reaktion, ein ehrlicher Blick auf das, was uns bewegt. Dieser Moment der Ehrlichkeit ist wichtig. Denn er erlaubt uns, von der automatischen Reaktion ins bewusste Handeln zu wechseln. Wir können entscheiden, wie wir weiter damit umgehen wollen. Bleiben wir im Widerstand, oder finden wir einen Weg, uns mit der Veränderung auseinanderzusetzen?


Und dann? Was passiert nach diesem ersten Schritt? Vielleicht ist es der Moment, in dem wir uns erlauben, innezuhalten. Wir erkennen, dass das Hadern ein Teil des Prozesses ist. Kein Zeichen von Schwäche, sondern von Menschlichkeit. Ein Anzeichen, dass wir den Wandel spüren, dass er etwas in uns auslöst. Aber genau hier liegt auch eine Chance: Wenn wir den Change konstruktiv challengen, wenn wir hinterfragen, warum die Veränderung passiert und was sie uns bringen kann, dann stoßen wir neue Gedankenprozesse an. Wir können Vorteile erkennen, die uns vorher nicht bewusst waren. Es kann sein, dass wir entdecken, dass bestimmte Dinge tatsächlich verbessert werden können. Dass wir Gewohnheiten haben, die uns nicht mehr dienlich sind, dass wir vielleicht sogar Potenziale ungenutzt lassen, weil wir uns zu sehr an das Bekannte klammern.


Und von hier aus, Schritt für Schritt, können wir uns auf den Weg machen. Nicht immer mit großen Sprüngen. Manchmal mit kleinen Schritten, tastend, suchend, aber immer wieder vorwärts. Es ist ein langsames Vorantasten, ein Erforschen der neuen Möglichkeiten, die sich durch die Veränderung ergeben. Bis sich vielleicht sogar eine neue Routine einstellt, ein neues Vertrautes, das uns weiterbringt. Veränderung bedeutet nicht, dass alles Alte schlecht war. Es bedeutet vielmehr, dass wir lernen, das Alte mit dem Neuen zu verbinden. Dass wir das Beste aus beiden Welten nutzen, um weiterzukommen.


Veränderung bleibt doof, manchmal. Das lässt sich nicht leugnen. Aber vielleicht liegt darin gerade die Chance, zu wachsen. Für uns, und für die, die wir begleiten. Es ist ein Prozess des Lernens, des Ausprobierens, des Sich-Erlaubens, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Veränderung fordert uns heraus, aber sie gibt uns auch die Möglichkeit, über uns selbst hinauszuwachsen. Und das ist es, was uns letztlich weiterbringt – als Individuen, als Teams und als Gemeinschaft.

Kleine Veränderungen 09: Dankbarkeit – Positivität in dein Leben lassen

Dankbarkeit ist ein mächtiges Gefühl, das unser Leben auf vielfältige Weise bereichern kann. Es gibt diese besonderen Momente, in denen wir uns der Fülle bewusst werden, die uns umgibt. Als ich die Karten für die Premiere der Nibelungenfestspiele in Worms erhielt, war das einer dieser seltenen Augenblicke. Es war nicht nur ein beeindruckendes Erlebnis, sondern auch die Erfüllung eines lange gehegten Traums. In solchen Momenten fällt es leicht, dankbar zu sein. Der große emotionale Wert solcher Ereignisse liegt oft in ihrer Einmaligkeit, in der Tatsache, dass sie etwas Besonderes sind, das sich nicht alltäglich wiederholt. Aber gerade weil solche großen Erlebnisse selten sind, sollten wir uns nicht darauf beschränken, Dankbarkeit nur in solchen Momenten zu empfinden. Denn das Leben ist voll von kleinen, alltäglichen Wundern, die unsere Aufmerksamkeit und Wertschätzung verdienen.

Die meisten von uns sind oft so sehr in ihren Alltag vertieft, dass sie die kleinen, schönen Dinge gar nicht mehr wahrnehmen. Es kann ein Lächeln sein, das uns jemand im Vorbeigehen schenkt, oder ein Regenbogen, der sich nach einem Sommerregen über den Himmel spannt. Manchmal ist es die einfache Freude darüber, dass man es gerade noch geschafft hat, vor einem plötzlichen Wolkenbruch nach Hause zu kommen, oder die Stille eines frühen Morgens, wenn die Stadt noch schläft und die Welt sich friedlich anfühlt. Es sind diese unscheinbaren Momente, die unser Leben bereichern und die oft übersehen werden. Sie haben jedoch das Potenzial, unser Herz zu öffnen und uns ein Gefühl von Verbundenheit und Zufriedenheit zu schenken.

Es ist wichtig, sich bewusst Zeit zu nehmen, um diese Augenblicke wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben. Dankbarkeit ist mehr als nur ein kurzes Gefühl der Freude über ein schönes Ereignis. Es ist eine Haltung, eine innere Einstellung, die uns hilft, den Fokus auf das Positive zu richten und nicht ständig auf das zu schauen, was uns fehlt oder was uns Sorgen bereitet. Gerade in unserer hektischen, von Problemen und Herausforderungen geprägten Welt ist es leicht, sich in negativen Gedanken zu verlieren. Wir machen uns Sorgen über die Zukunft, ärgern uns über Dinge, die nicht so laufen, wie wir es uns wünschen, und verlieren dabei oft den Blick für das, was bereits gut und richtig ist in unserem Leben.

Dankbarkeit hilft uns, den Blickwinkel zu ändern und das Schöne in den einfachen Dingen zu erkennen. Sie erinnert uns daran, dass es nicht die großen, spektakulären Ereignisse sind, die unser Leben ausmachen, sondern die vielen kleinen, alltäglichen Freuden, die uns oft unbewusst begleiten. Diese kleinen Freuden bewusst wahrzunehmen und zu schätzen, kann einen großen Unterschied in unserem Wohlbefinden machen. Sie können uns helfen, den Stress des Alltags zu reduzieren, uns mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und uns ein Gefühl von Zufriedenheit und innerem Frieden schenken.

Wer Dankbarkeit regelmäßig praktiziert, wird feststellen, dass sich die eigene Wahrnehmung verändert. Plötzlich werden Dinge wichtig, die vorher kaum beachtet wurden. Das Vogelgezwitscher am Morgen, die warme Sonne auf der Haut, das Gefühl des Windes, der einem sanft durchs Haar streicht – all das sind Momente, die man plötzlich viel bewusster erlebt. Und es sind diese Momente, die uns daran erinnern, dass das Leben trotz aller Herausforderungen schön ist. Dankbarkeit hilft uns, die Schönheit in den kleinen Dingen zu sehen und uns mit dem zu verbinden, was wirklich zählt.

Eine dankbare Haltung kann auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen stärken. Wenn wir lernen, das Gute in unseren Mitmenschen zu sehen und ihre positiven Eigenschaften und Handlungen bewusst wahrzunehmen, können wir tiefere und erfüllendere Verbindungen aufbauen. Es ist leicht, sich auf die Schwächen und Fehler anderer zu konzentrieren und in Kritik und Unzufriedenheit zu verharren. Doch Dankbarkeit lehrt uns, das Gute zu erkennen und zu schätzen, was die Basis für ein harmonisches Miteinander bildet. Wenn wir unsere Dankbarkeit gegenüber anderen Menschen ausdrücken, stärken wir nicht nur unsere Beziehungen, sondern geben auch etwas von dem positiven Gefühl weiter, das Dankbarkeit in uns auslöst.

Dabei geht es nicht nur darum, sich bei jemandem zu bedanken, wenn er uns einen Gefallen getan hat. Es geht vielmehr darum, die kleinen Gesten und Momente zu würdigen, die uns im Alltag begegnen. Ein freundliches Wort, eine helfende Hand, ein Lächeln – all das sind Dinge, die leicht übersehen werden, die aber unser Leben reicher und schöner machen. Indem wir lernen, diese Gesten bewusst wahrzunehmen und zu schätzen, können wir nicht nur unsere eigene Zufriedenheit steigern, sondern auch das Leben unserer Mitmenschen bereichern.

Dankbarkeit kann uns auch in schwierigen Zeiten helfen. Es ist leicht, dankbar zu sein, wenn alles gut läuft, wenn wir gesund und erfolgreich sind und das Leben uns wohlgesonnen ist. Doch was ist mit den Zeiten, in denen es nicht so gut läuft, wenn wir mit Herausforderungen konfrontiert sind, die uns zu überfordern drohen? Gerade in solchen Momenten kann die Praxis der Dankbarkeit uns helfen, den Blick für das Gute nicht zu verlieren. Sie erinnert uns daran, dass es selbst in den dunkelsten Stunden immer noch Dinge gibt, für die wir dankbar sein können. Sie kann uns helfen, Kraft zu schöpfen und die Resilienz zu entwickeln, die wir brauchen, um schwierige Situationen zu meistern.

Dabei geht es nicht darum, Probleme schönzureden oder sich selbst etwas vorzumachen. Es geht darum, das Gute nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn es vielleicht gerade nicht so offensichtlich ist. Dankbarkeit kann uns helfen, selbst in Krisenzeiten einen Anker zu finden, der uns Halt gibt und uns daran erinnert, dass wir auch in schweren Zeiten nicht allein sind. Sie kann uns helfen, uns auf unsere Stärken zu besinnen und das Vertrauen zu entwickeln, dass wir auch diese Herausforderungen bewältigen können.

Um Dankbarkeit in unser Leben zu integrieren, braucht es keine großen Anstrengungen. Es sind die kleinen, bewussten Momente der Achtsamkeit, die den Unterschied machen. Ein einfacher Weg, Dankbarkeit zu üben, ist es, sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um über die Dinge nachzudenken, für die wir dankbar sind. Das kann morgens nach dem Aufwachen sein, um positiv in den Tag zu starten, oder abends vor dem Einschlafen, um den Tag mit einem guten Gefühl abzuschließen. Es geht darum, diese Momente bewusst wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben.

Ein weiteres wirksames Mittel ist das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs. Indem wir jeden Tag ein paar Dinge notieren, für die wir dankbar sind, schärfen wir unseren Blick für das Positive und trainieren unser Gehirn darauf, das Gute zu erkennen. Diese Praxis kann uns helfen, auch in schwierigen Zeiten den Fokus auf das zu richten, was bereits gut in unserem Leben ist. Sie kann uns helfen, eine positive Grundhaltung zu entwickeln und uns bewusst zu machen, wie reich unser Leben eigentlich ist.

Dankbarkeit ist ein Geschenk, das wir uns selbst machen können. Sie ist eine Quelle der Freude und des inneren Friedens, die uns helfen kann, das Leben mit anderen Augen zu sehen. Sie erinnert uns daran, dass das Glück oft in den kleinen Dingen liegt und dass es nicht die äußeren Umstände sind, die unser Leben bestimmen, sondern die Art und Weise, wie wir diese Umstände wahrnehmen. Dankbarkeit kann uns helfen, eine tiefere Verbindung zu uns selbst und zu anderen Menschen aufzubauen und uns daran erinnern, dass das Leben trotz aller Herausforderungen schön ist.

Wenn wir lernen, die kleinen Dinge zu schätzen und das Gute in unserem Leben zu sehen, können wir eine tiefere Zufriedenheit und ein größeres Glück empfinden. Dankbarkeit ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben, das nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von unserer inneren Haltung. Sie ist eine tägliche Praxis, die uns helfen kann, das Beste aus jedem Moment zu machen und das Leben in all seinen Facetten zu genießen.

Wenn du beginnst, Dankbarkeit in dein Leben zu integrieren, wirst du feststellen, dass sich deine Wahrnehmung verändert. Du wirst bewusster leben, das Gute intensiver wahrnehmen und dich weniger von negativen Gedanken und Gefühlen beeinflussen lassen. Du wirst lernen, das Leben so anzunehmen, wie es ist, und das Beste daraus zu machen. Dankbarkeit ist eine kleine Veränderung, die eine große Wirkung haben kann. Sie ist ein Weg, Positivität und Freude in dein Leben zu lassen und das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Das Agile Manifest neu gedacht: Wie Studierende die Prinzipien modernisieren

Seit einiger Zeit habe ich das Glück, an der Hochschule Worms Change Management und Transformation unterrichten zu dürfen – eine Tätigkeit, die mir besonders am Herzen liegt. Denn ich bin davon überzeugt, dass wir dringend in die kommende Generation investieren müssen. Diese Aufgabe ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung, da ich die Chance habe, die nächste Generation von Fachkräften zu fördern und ihnen dabei zu helfen, sich auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten.

In meinen Vorlesungen kommen wir natürlich auch am Agilen Manifest vorbei. Die Werte und Prinzipien des Manifests sind eine Grundlage für das Verständnis moderner Zusammenarbeit und Digitalisierung. Das Agile Manifest selbst ist ein zentrales Dokument in der agilen Welt und hilft dabei, die Haltung und den Ansatz für eine flexible und kundenorientierte Zusammenarbeit zu verstehen. Diese Prinzipien und Werte bilden den Rahmen, innerhalb dessen moderne Unternehmen ihre Prozesse gestalten, und sind daher ein essenzieller Bestandteil meiner Vorlesungen.

Die agilen Werte, insbesondere die vier Wertepaare, funktionieren in der Lehre meist ganz gut. Sie sind klar formuliert und die Studierenden können mit ihnen nach einer kurzen Diskussion recht schnell etwas anfangen. Diese vier Wertepaare stehen für die Essenz der agilen Denkweise und bieten eine gute Grundlage, um eine Diskussion darüber zu beginnen, wie Arbeit in Teams organisiert und welche Haltung gegenüber Veränderungen eingenommen werden sollte. In der Regel merke ich, dass die Studierenden diese Konzepte schnell verstehen und bereits bestehende Beispiele aus ihrem eigenen Leben oder Praktika dazu beitragen können, die Inhalte lebendig werden zu lassen.

Anders sieht es jedoch bei den 12 Prinzipien aus. Diese wirken in ihrer Sprache oft etwas altbacken – eben Kinder ihrer Zeit, von den Menschen formuliert, die damals das Agile Manifest geschrieben haben. Die Sprache dockt nicht mehr so recht an das Denken der jungen Generation an, auch wenn die Inhalte weiterhin relevant sind. Diese Prinzipien sind oft komplex formuliert und erfordern ein gewisses Maß an Kontextwissen, um sie wirklich zu verstehen. Daher habe ich mir für meine Studierenden eine besondere Übung ausgedacht: Ich habe sie gebeten, die Prinzipien des Agilen Manifests zu modernisieren und sie in ihre eigene Sprache zu übersetzen.

Die Idee hinter dieser Übung war, den Studierenden nicht nur die Inhalte näherzubringen, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, sich intensiv mit den Prinzipien auseinanderzusetzen. Ich wollte, dass sie die Prinzipien nicht nur nacherzählen können, sondern auch wirklich verstehen und verinnerlichen, was sie bedeuten und wie sie sich in der Praxis anwenden lassen. Indem sie die Prinzipien in ihre eigene Sprache übersetzen mussten, konnten sie sich wirklich tief mit den Inhalten beschäftigen und die Essenz dessen erfassen, was die Prinzipien ausmacht.

Ich war sehr gespannt, was dabei herauskommen würde, und die Ergebnisse haben mich mehr als positiv überrascht. Die Studierenden haben die Prinzipien nicht einfach nur umformuliert, sie haben den Kern der Aussagen erfasst und versucht, ihn in die heutige Zeit zu bringen – aufs Wesentliche reduziert. Diese Reduktion auf das Wesentliche hat ihnen geholfen, die Prinzipien auf eine Art und Weise zu verstehen, die für sie persönlich relevant und nachvollziehbar ist. Außerdem haben sie damit eine Brücke geschlagen zwischen der Theorie und der Praxis, indem sie die Prinzipien so formulierten, dass sie in ihrem eigenen Umfeld anwendbar sind.

Um diese Prinzipien noch anschaulicher zu machen, haben sie Beispiele aus dem aktuellen Wirtschaftsleben hinzugefügt. So wurde etwa der Smartphone-Hersteller Blackberry als Beispiel dafür genannt, wie wichtig es ist, Anforderungsänderungen willkommen zu heißen. Denn Blackberry hat genau das verpasst und sich nicht an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst, was zu ihrem Rückgang geführt hat. Die Geschichte von Blackberry verdeutlicht sehr gut, wie wichtig Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im heutigen Markt sind. Ein weiteres Beispiel war die kontinuierliche Auslieferung bei Spotify, die als Sinnbild für das Prinzip der frühen und kontinuierlichen Auslieferung wertvoller Ergebnisse diente. Hier wurde klar gezeigt, wie der Ansatz der kontinuierlichen Lieferung dazu beitragen kann, Kunden zufriedenzustellen und schnelle Anpassungen vorzunehmen.

Eine andere Gruppe wählte das Bild eines Baums, um die Prinzipien zu visualisieren. Jeder Ast stand für ein Prinzip, und die Gabelungen verdeutlichten die jeweiligen Vor- und Nachteile. Diese kreative Herangehensweise hat gezeigt, dass sie nicht nur die Inhalte verstanden haben, sondern sich auch damit beschäftigt haben, wie man sie anschaulich und nachhaltig vermittelt. Der Baum als Symbol ist dabei besonders passend, weil er das Wachstum und die Vernetzung der Prinzipien untereinander symbolisiert. Die verschiedenen Äste des Baumes standen nicht nur für einzelne Prinzipien, sondern verdeutlichten auch, wie diese miteinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Diese Visualisierung hat den Studierenden geholfen, die Komplexität der Prinzipien auf eine ganzheitliche Weise zu erfassen und besser zu verstehen.

Ein weiterer interessanter Aspekt war, dass die Studierenden auch auf die Vor- und Nachteile der Prinzipien eingegangen sind. Dies ermöglichte eine kritische Auseinandersetzung mit den Prinzipien, die über das reine Verständnis hinausging. Sie konnten dadurch reflektieren, wie die Prinzipien in der Praxis funktionieren und welche Herausforderungen bei der Umsetzung auftreten können. Das hat dazu geführt, dass sie sich intensiv mit den praktischen Aspekten der agilen Arbeitsweise auseinandergesetzt haben und ein tieferes Verständnis dafür entwickelt haben, wie man agile Methoden in der realen Welt anwendet.

Für mich war dieses Experiment ein voller Erfolg. Ich bin mir sicher, dass das Agile Manifest diesen Studierenden lange in Erinnerung bleiben wird – vielleicht nicht wortwörtlich, aber das ist auch nicht das Ziel. Wichtig ist, dass sie den Kern und die Idee hinter den Prinzipien verinnerlichen. Am Ende geht es ja nicht um das korrekte Rezitieren, sondern darum, das Verständnis in der Praxis anzuwenden, oder? Wenn sie die Prinzipien verstanden haben und in ihren zukünftigen Projekten anwenden können, dann habe ich mein Ziel erreicht. Die Rückmeldungen der Studierenden waren auch sehr positiv, und viele von ihnen haben mir gesagt, dass sie durch diese Übung ein viel besseres Verständnis für die agilen Prinzipien bekommen haben.

Ich bin überzeugt, dass wir durch solche kreativen Ansätze in der Lehre eine nachhaltige Lernerfahrung schaffen können. Lernen bedeutet nicht nur, Wissen aufzunehmen, sondern auch, es zu verarbeiten und anzuwenden. Genau das konnten die Studierenden in dieser Übung tun, und ich denke, dass dies eine der wertvollsten Erfahrungen für sie war. Das Agile Manifest mag zwar schon einige Jahre alt sein, aber die Prinzipien dahinter sind zeitlos – es kommt nur darauf an, wie wir sie vermitteln und zum Leben erwecken.