Bei einem kurzen Austausch mit einem geschätzten Kollegen und langjährigen Freund kamen wir auf das Thema TV Serien. Wir sind beide wohl recht begeisterte Serienschauer und Bingewhatcher. Ich habe aber deutlich gemerkt, dass ich im Vergleich zu ihm einfach nicht mehr hinterher komme.
Bei jeder zweiten Serie musste ich sorry hab ich noch nicht angefangen oder kenne ich noch gar nicht sagen.
Die Zeit ist generell knapp und TV Serien sind zur Zeit gerade nicht in der Top 10 des Lebens. Die Arbeit, Fortbildungen, eine Long Distance Beziehung, regelmäßiger Sport und die anderen Hobbys wollen unter einen Hut gebracht werden. Ich denke jeder kennt das so oder so ähnlich.
Er meinte mit einem Lachen, dass er seine Posten einfach zusammen legen würde. Serien könne man doch prima nebenher beim Arbeiten laufen lassen.
Das hat bei mir einen Gedanken ausgelöst. Ich musste sofort an eine Achtsamkeitsübung denken die ich schon in den Neunzigerjahren lernen durfte.
Die fünf Minuten Übung. Einfach fünf Minuten wirklich nur eine Sache tun. Deinen Tee trinken ohne das Handy oder den Laptop. Einfach aus dem Fenster schauen ohne Musik zu hören. Einfach Musik hören ohne dabei zu lesen…
Einfach, oder?
Damals habe ich die nicht so ganz verstanden. Ich dachte mir wenn ich doch beim Essen einen Film und ab und zu in meine Lernunterlagen schaue hab ich doch drei Sachen in einer Zeit erledigt.
Es viel mir sogar richtig schwer bei einer Sache zu bleiben. Vielleicht hatte ich Angst etwas zu verpassen? Wer weiß…
Als ich auf die Übung aufmerksam wurde sind mir als erstes die Intensität und die Tiefe der Wahrnehmung aufgefallen. Wenn ich nur eine Sache tue und voll und ganz dabei bin, nehme ich vieles mehr und intensiver war. Wie sich der Geschmack des Tees verändert wenn er abkühlt, welche kleinen Anspielungen bei einem Film eingebaut sind oder welche Vögel sich im Garten tummeln an einem Frühlingstag.
Was ich heute als noch viel wichtiger empfinde, ist die Ruhe die damit einhergeht. Ein Tag an dem ich ganz in Ruhe morgens an meinem Küchentisch sitze, aus dem Fenster schaue, mein Heißgetränk genieße, alles in Ruhe, bedacht und nacheinander, hat eine ganz andere Qualität.
Dieses Morgenritual hat schon meditative Tendenzen.
Für mich ist es ein perfekter Start in den Tag. Ich kann alles was ansteht willkommen heißen und langsam im hier und jetzt ankommen.
Ich wünsche euch einen guten, ruhigen und entspannten Start in die Woche.
Versucht es mal mit der fünf Minuten Übung – sie kann kleine Wunder bewirken.
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